Velbert. Der Deutsche Rekordmeister Velberter BC feiert seine Rückkehr in die Eliteliga vor eigenem Publikum. Zum Saisonstart kommen die Chemnitzer Wölfe.
Darauf haben die Velberter Box-Fans gewartet: Der VBC klettert wieder in den Bundesliga-Ring. Am Samstag ist es soweit. Der Traditionsverein, der im deutschen olympischen Boxen so manchen Rekord aufstellte, kämpft nach fünfeinhalb Jahren Pause wieder um Punkte in der höchsten nationalen Liga. Seinen Einstand kann er mit dem eigenen Publikum feiern: Zum ersten Heimkampf ist der BC Chemnitz 94 zu Gast. Der erste Gong ertönt um 19 Uhr in der Halle Birth.
Sicher, seit dem Rückzug 2014 wurde im Birther Box-Palast weiter guter Faustkampf geboten, erstklassige Turniere wie der internationale NRW-Cup oder die Deutsche Jugendmeisterschaft. Im vergangenen Jahr hat auch wieder eine Mannschaft den Ligabetrieb aufgenommen, der VBC spielte mit jungen Kämpfern eine gute Rolle in der Oberliga. Aber immer wieder war auf den Tribünen zu hören: „Wäre doch schön, wenn sie wieder in der Bundesliga boxen würden.“
Die höchste Liga gründlich reformiert
Nun ist es soweit, schneller als gedacht. Eine gründliche Reform der Bundesliga, die in den letzten Jahren doch ziemlich gekriselt hatte, ermöglicht den Velberten die Rückkehr in die erste Liga, die nun sieben Teams umfasst und unter dem Motto „Zurück zur Basis“ boxt.
Die Vereine stützen sich überwiegend auf Kämpfer aus dem eigenen Nachwuchs und der Region, „Einflieger“ wie z.B. Asse aus dem Ausland oder Kandidaten für Olympia nehmen nicht teil. Das Budget der Vereine wird zu Gunsten der Chancengleichheit gedeckelt. Das soll den Weg für ehrgeizige junge Kämpfer frei machen.
So sieht es auch Michael Balka, der Vorsitzende des Velberter BC: „In der neuen Bundesliga wird es Spitzensport vom Allerfeinsten geben.“ Er verspricht: „Wir wollen unseren Fans das Beste vom Besten präsentieren! Das sind wir den treuen Anhängern auch schuldig, denn die Boxsportfreunde haben uns zu immerhin zwölf deutschen Meistertiteln angefeuert!“
Damals bestand die kaum schlagbare VBC-Staffel hauptsächlich aus deutschen Meistern, Europameistern und Olympiateilnehmern. Nun sind es Talente aus der eigenen Nachwuchsarbeit, die zwar schon bei deutschen Jugendmeisterschaften ihr Können gezeigt haben, in der Bundesliga aber unerfahren sind.
Talente aus der heimischen Region
Ergänzt wird die VBC-Staffel durch Talente von Nachbarvereinen: Das Mülheimer Duo Morad Möllenbeck und Chris Marco Eloundou sowie Mert Caliskan vom BSV Dinslaken. Er war im vergangenen Jahr im Birther Sportpalast Deutscher U 19- Meister geworden.
Sicher, ein vielversprechendes Team, das sich allerdings gegen namhafte Gegner bewähren muss: Die anderen Teams der Liga sind neben dem heutigen Gegner „Chemnitzer Wölfe“, die auf fast drei Jahrzehnte in der 1. oder 2. Bundesliga verweisen können, BSK Hannover-Seelze, der BC Traktor Schwerin, BC Straubing, Boxteam Hessen und Märkischer Boxring Hamm.
Titelverteidiger ist das Traditionsteam von Traktor Schwerin, das übrigens vor ein paar Tagen bereits die Bundesliga eröffnet hat. Im Auftaktkampf trennte sich der dreifache Deutsche Meister vom starken Boxteam Hessen 12:12. Beide Mannschaften zählen sicher zu den Kandidaten für die Deutsche Meisterschaft, die diesmal nach folgendem Modus entschieden wird: Jedes Team kämpft gegen die anderen sechs (drei Heimkämpfe, drei Auswärtskämpfe), dann folgt ein Halbfinale der vier bestplatzierten Teams, danach dann der Endkampf um die Deutsche Meisterschaft.
Alice zwingt VBC zum Umzug in die untere Etage des Box-Palastes
Ein Musical zwingt die Boxer zur Improvisation: Schon lange steht fest, dass der RSC Neviges am Samstag sein traditionelles Musical auf Rollen in Birth auf die Bühne bringt: „Alice märchenhafte Zauberwelt.“ Der VBC mochte aber nicht in eine andere Halle ausweichen: „Der VBC ist Birth und da bleiben wir“, sagt der Vorsitzende Michael Balka.
Der VBC zieht daher ein bisschen um: Eine Etage tiefer in die kleine Birther Sporthalle. Der Eingang zur Sportstätte befindet sich direkt neben dem Klubhaus des Vereins. Auf dem für Fahrzeuge gesperrten Parkplatz wird ein Zelt für die Gastronomie aufgebaut. Der Verein empfiehlt eine frühe Anreise, das Kartenkontingent ist diesmal begrenzt.