Velbert. Oberligist TVD handeln sich gegen die SpVg Schonnebeck eine unnötige Niederlage ein. Die Gäste nutzen die Fehler des Aufsteigers eiskalt aus
„Schonnebeck hat sich nicht als Spitzenmannschaft präsentiert, aber sie machen eben aus wenig zwei Tore, bei denen wir Geschenke verteilt haben. So haben wir keine Punkte geholt, die sicherlich möglich gewesen wären“, kommentierte Michael Kirschner, Sportlicher Leiter des TVD Velbert, die 1:2 Niederlage des Oberligisten gegen die SpVg Schonnebeck.
Bereits in der Anfangsphase wurden die Dalbecksbäumer kalt erwischt. Ein Essener konnte ohne Druck den Ball durch das Mittelfeld führen, passte nach rechts, wo Dylan Oberlies den Zweikampf verlor und es stand schon früh 0:1.
Dalbecksbäumer schütteln frühen Schock schnell ab
Diesen Schock schüttelten die Platzherren aber schnell ab, drückten auf den Ausgleich und erspielten sich auch Chancen. Alexander Fagasinskis Flanke wurde immer länger, doch im letzten Moment konnte Gästetorhüter Philipp Sprenger (bis zum Sommer noch bei der SSVg 02 zwischen den Pfosten) den Ball noch über die Latte lenken. Nach einer Flanke von Jonas Haub köpfte der diesmal als Stürmer aufgebotene Björn Kluft nur knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause scheiterte der Ex-Profi am Essener Schlussmann, der dann kurz darauf Glück hatte, dass Alexander Fagasinski mit seinem Schuss nur die Unterkante der Latte traf.
Nach dem Seitenwechsel hatten die Velberter weiterhin optische Vorteile und die nächste Möglichkeit durch einen Distanzschuss von Kluft, bei dem Sprenger den Ball gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehren konnte. Wenig später war Kluft dann aber doch erfolgreich. Nach einem Zuspiel des eingewechselten Jeff Tumanan schüttelte er zwei Gegenspieler ab, drang in den Strafraum ein und vollendete zum 1:1. „Da schien eigentlich alles für uns zu sprechen“, meinte Kirschner angesichts der TVD-Überlegenheit, doch nur vier Minuten später gerieten die Gastgeber erneut in Rückstand. Nach einer lang gezogenen Ecke stand Schonnebecks Torjäger Marc Enger am langen Pfosten frei, konnte unbedrängt den Ball annehmen und schoss zum 2:1 ins kurze Eck. „Da muss bei einem Eckball ein schnellerer Zugriff erfolgen. Das darf einfach nicht sein, dass der Torschütze da so ungestört zum Abschluss kommen kann“, kritisierte der Sportliche Leiter.
In der Folge konzentrierten sich die Essener darauf, ihren Vorsprung zu verteidigen und lauerten auf Velberter Abspielfehler, um zu kontern. Nach einem Zuspiel von Tumanan hatte Jannick Weber zwar noch eine Möglichkeit, doch Torwart Sprenger rettete seiner Mannschaft letztlich den Sieg, denn ansonsten gab es keine weiteren gefährlichen Torraumszenen.
Zweimal Rot in der Schlussphase
Die Schlussviertelstunde gestaltete sich dann äußerst hektisch und zerfahren mit vielen Zweikämpfen und Fouls, so dass der Schiedsrichter sieben Gelbe Karten für TVD-Akteure und je eine Rote Karte für Trainer Hüzeyfe Dogan und einen Schonnebecker zeigte. „Am Ende schien der Schiedsrichter auch etwas überfordert zu sein, denn so unfair war die Partie auch nicht, wie die Anzahl der Karten das vielleicht vermuten lässt“, befand Kirschner, der die Schuld an der Niederlage aber nicht beim Unparteiischen suchte.
TVD: Mißner, Bleckmann, Meier, Raudino (46. Tumanan), Kluft, Fagasinski, Zent, Özbayrak (83. El Boudihi), Ellguth, Oberlies (66. Weber), Haub (80. Aris).
Tore: 0:1 (5.), 1:1 Kluft (57.), 1:2 (61.)