Velbert. Nach einem halben Jahrzehnt Pause greift der deutsche Rekordmeister wieder an. Der VBC startet ab November in der reformierten Eliteklasse
Der Rekordmeister ist zurück im Bundesliga-Boxring. Ein halbes Jahrzehnt nach seinem Rückzug aus der Eliteliga des olympischen Boxens greift der Traditionsverein Velberter BC wieder an
In der kommenden Saison versucht es der Deutsche Boxverband mit einer gründlich reformierten Bundesliga. Die Velberter, die in dieser Saison in der drittklassigen Oberliga gemeldet waren, steigen ein, wenn im November der erste Gong der ersten Liga ertönt.
Die gute alte Box-Bundesliga hatte zuletzt ihren Reiz verloren, in der abgelaufenen Saison machten nur noch drei Teams mit. Für die neue Kampfzeit wurde daher ein Feld mit sieben Mannschaften aus 1. und 2. Bundesliga sowie der Oberliga zusammen gestellt. Die 2. Liga wird gestrichen. Ziel: Das Amateurboxen soll attraktiver werden, indem es sich auf die Basis besinnt.
Gedeckeltes Budget für alle statt großes Geld
Vom DBV nominierte Olympiakader oder internationale „Einflieger“ kämpfen nicht mit, die Boxstaffeln der Vereine sollen nur aus Aktiven des heimischen Landesverbands bestehen. Auch der Amateursport braucht Geld, die Vereine der neuen Bundesliga einigten sich nun allerdings auf ein gedeckeltes Budget.
„Vielleicht ist der eine oder andere tolle Kämpfer nicht dabei. Aber die neue Bundesliga ist attraktiver geworden. Sie wird nicht durch das Geld entschieden“, sagt Michael Balka, der 1. Vorsitzende des Velberter BC. Auch deshalb mache der Traditionsverein wieder mit. 2014 hatten sich die Velberter nach einer Serie von DM-Titeln aus der Bundesliga zurück gezogen und stattdessen den Breitensport favorisiert. Zeitweise gab es gar keine Liga-Mannschaft mehr, im vergangenen Jahr feierte eine junge Staffel mit mehreren Eigengewächsen ein starkes Comeback in der internationalen Oberliga. Das Publikum im Birther Boxpalast nahm die von Trainer Peter Staack aufgebaute Staffel an.
Junge Staffel soll sich bewähren
Nun soll sie den Sprung in die neue Bundesliga bewältigen. Die Liga ist dann zwar nicht mehr mit den Zeiten vergleichbar, in denen sich Ensembles von internationalen Assen große Gefechte lieferten, aber sie bleibt eine sportliche und organisatorische Herausforderung.
Trainer Staack zeigt sich in sportlicher Hinsicht zuversichtlich: „80 Prozent des Kaders habe ich bereits beisammen.“ Gleich vier Kämpfer kommen aus dem eigenen Verein, darunter drei Talente: die in Kürze um die Teilnahme an der Deutschen U 21-Meisterschaft kämpfen: Dzenis Hukic, Khaled El- Jarbi und Mehmet Öztürk.
Was das Organisatorische angeht, gibt der Vorsitzende Michael Balka zu: „Wenn man uns fragt, warum wir wieder einsteigen, sage sich: Aus Übermut.“ Aufwand und Kosten dürften, verglichen mit der Oberliga, erheblich steigen.
Balka betont: „Wir gehen ein Risiko ein, aber ein kalkuliertes. Wir werden die Sache bestimmt irgendwie stemmen.“ Zumal er sich gegenüber dem Velbert Box-Publikum verpflichtet fühlt. Obendrein hilft er der neu gegründeten Bundesliga damit sicherlich auch: Wenn ein Clubname im Deutschen Amateurboxen zieht, dann immer noch der des Velberter BC.