Heiligenhaus. SSVg Heiligenhaus zauberte einen kompletten Kader aus dem Hut. Routiniers wie Hidayet Aydogan, Orhan Tekin oder Deniz Top kehren zurück

Wer eine neue Mannschaft zusammen stellt, muss sich dabei nicht auf neue Spieler konzentrieren, es geht auch mit alt bewährten. So setzt die SSVg Heiligenhaus bei ihrem Neustart in der Fußball-Bezirksliga auf gute alte Bekannte. Selbst Deniz Top, vor gar nicht so langer Zeit noch Trainer der Landesliga-Mannschaft kehrt zurück – als Spieler. Monrem Orahhou, der zusammen mit Ali Aydemir und Torwart-Trainer Oliver Ljunberg nun das neue Trainerteam bildet, erklärt: „Um die Routiniers haben wir die neue Mannschaft aufgebaut.“

Kader in wenigen Wochen komplett

Wobei man statt „aufgebaut“ vielleicht auch „aus dem Hut gezaubert“ sagen könnte. Noch vor ein paar Wochen stand der größte Fußball-Verein der Stadt praktisch ohne Mannschaft da, nach dem Abstieg aus der Landesliga hatten fast alle Spieler die Talburgstraße verlassen.

Doch Orahhou und seine Mitstreiter, darunter auch Özay Tarim, der frühere Vorsitzende von Trabzonspor Heiligenhaus, putzten Klinken, nutzten alte Kontakte und ließen neue Spieler vorspielen. Eine halbe Woche vor dem Meisterschaftsstart haben sie 28 Leute zusammen. „Vier werden wir an die zweite Mannschaft abgeben, ansonsten sind wir bereit. Wir haben ein Mischung aus Routiniers und jüngeren Spielern“, sagt Monrem Orahhou.

Neben dem früheren Trainer Deniz Top haben sich weitere namhafte frühere 09/12-Spieler bereit erklärt, ihrem alten Verein zu helfen: So der technisch starke Offensiv-Spieler „Hidi“ Aydogan (einst auch SSVg Velbert, FC Wülfrath und Germania Ratingen oder Orhan Tekin (einst auch SSVg und TVD Velbert).

Stürmt wieder für „seine“ Heiligenhauser: Hidayet Aydogan
Stürmt wieder für „seine“ Heiligenhauser: Hidayet Aydogan © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Hinzu kommen einige Spieler vom Nachbarn Langenberger SV wie Dennis Terhar, Hicham Es-Sassi oder Kevin Dieter Bönisch. Aber auch von dem einen oder anderen jüngeren Zugang aus andere Städten versprechen sich die Heiligenhauser einiges, etwa von Abdül Kilic, der Angreifer kommt TuS Buschhausen und machte in den Testspielen einen guten Eindruck.

Vorbereitung lief nicht optimal

Die Vorbereitung hat Spielern und Trainern allerdings auch klar vor Augen geführt, dass noch viel Arbeit wartet. „Wir brauchen natürlich noch Zeit. Außerdem konnten wir noch in keinem Freundschaftsspiel die Startformation, die uns zum Punktspielstart vorschwebt, ausprobieren“, sagt Orahhou

Das wird auch beim ersten Meisterschaftsspiel am Sonntag beim 1. FC Wülfrath noch nicht klappen, denn noch sind Ferien und manche Spieler werden noch aus dem Urlaub zurück erwartet. Es werde wohl noch rund vier Wochen dauern, bis sich die Mannschaft in Richtung Bezirksliga-Niveau entwickelt habe. Damit müsse man angesichts der ungewöhnlichem Umstände einfach fertig werden.

Das Trainerteam ist allerdings gute Dinge, dass die Mannschaft den schweren Start einigermaßen übersteht, dann zu seiner Leistung findet und eine Chance hat, die Klasse zu erhalten. Monrem Orahhou zeigt sich da durchaus zuversichtlich: „Unser Vorteil dabei ist: Uns traut kaum einer zu, dass wir es schaffen. Wir haben keinen Druck und können nur gewinnen.“