Laura Kampmann holt bei der U 23 DM zweimal Gold und qualifiziert sich für die Weltmeisterschaft in Florida – bereits ihre dritte WM-Teilnahme.

Brandenburg. Allmählich wird das Langenberger Ruder-Ass Laura Kampmann Stammgast bei den Weltmeisterschaften. 2015 gab sie bei der U 19-WM auf der Olympia-Strecke von Rio ihr Debüt auf der Weltbühne, 2017 startete sie bei der U 23 WM im bulgarischen Plovdiv und nun ist sie bei der U 23 WM in den USA dabei – nachdem sie bei den Deutschen Meisterschaften in Brandenburg gleich zwei Titel geholt hatte, führte an der 22-Jährigen aber auch kein Weg mehr vorbei.

Kampmann wurde Deutsche Meisterin im Einer und im Doppelvierer, Bundestrainerin Brigitte Bielig nominierte sie für den Doppelvierer bei der Weltmeisterschaft Ende Juli in Sarasota, Florida.

Starke Leistungen in der Saison bestätigt

Mit dem Doppelgold auf dem Beetzsee in Brandenburg hat Laura Kampmann, die für den Essener Klub TV Kupferdreh rudert, ihre Top-Leistungen der laufenden Saison bestätigt. Sie hatte reihenweise hervorragende Regatta-und Ranglisten-Ergebnisse hingelegt: In Duisburg auf der Wedau, in Hamburg auf der Dove und bei der DM-Generalprobe in Ratzeburg auf dem Küchensee, hier hatte sie bereits im Einer und im Doppelvierer gewonnen.

Die Zeit im Einer besaß bereits meisterliches Format, über 2000 Meter siegte sie im Finale der DM-Qualifikation mit sechs Sekunden Vorsprung in 7:39,99 Minuten.

Bei der DM in Brandenburg schien es zunächst aber schwierig, an diese Leistungen anzuknüpfen. Ausgerechnet zum Start der Regatta zog ein Gewitter auf. Alle Rennen wurden um Stunden verschoben und der geplante Vorlauf im Frauen-Einer fiel vollständig aus, nachdem gleich vier Gegnerinnen für das starke Meldefeld im Einer abmeldeten, weil sie sich in anderen Bootsklassen bessere Chancen erhofften.

Besonders stolz war Laura Kampmann auf den Gewinn des DM-Titels im Einzel. Zudem siege sie noch im Doppelvierer.
Besonders stolz war Laura Kampmann auf den Gewinn des DM-Titels im Einzel. Zudem siege sie noch im Doppelvierer. © Detlev Seyb

Obendrein verzögerte sich die Anreise einer Teampartnerin im Doppelvierer Doppelvierer wegen eines Infekts. Doch Laura Kampmann ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und schob stattdessen eine lockere Trainingseinheit ein. „Lass Dich nicht von Wind oder Wellen beirren und fahr Dein eigenes Rennen“, gab ihr der Kupferdreher Erfolgstrainer Frank Decker mit auf den Weg.

Wellen und Wind getrotzt

Das beherzigte sie und legte sich direkt am Start eine ganze Bootslänge vor das Feld. Im Ziel waren es satte neun Sekunden auf die Zweitplatzierte aus Speyer. „Die sonst eher ruhige Laura riss im Ziel die Arme hoch und schrie ihre Freude in den strahlendblauen Himmel über Brandenburg“ bericht ihre Mutter Elke Kampmann und erläutert: „Die Goldmedaille im U23 Frauen-Einer ihrer größten Erfolge.“

Mit dem gab sie sich aber keineswegs zufrieden: Knapp zwei Stunden später ging es dann mit dem Doppelvierer aufs Wasser. Eine starke Belastung, zumal der Doppelvierer von Wind und Wellen geschüttelt wurde, was das Steuern erheblich erschwerte. Aber es reichte: Mit drei Sekunden Vorsprung holten Kampmann und ihre Teamkolleginnen den Deutschen Meistertitel der U23.

„Ich bin einfach nur überglücklich! Trotz einiger Rückschläge in der Wintervorbereitung bin ich nun zweimal Deutscher Meisterin – das ist einfach der Hammer“, strahlte Laura Kampmann nach einer turbulenten DM.

Laura Kampmann legte nach ihrem Doppelerfolg in Brandenburg nur einen Tag Pause ein. Danach ging es direkt ins Trainingslager nach Ratzeburg, um sich zusammen mit ihrem Team auf die U23-WM vorzubereiten.