Langenfeld/Heiligenhaus. Andre Laukmann von den Red Lions krönt seine Saison. Nach DM-Gold verteidigt der Bundesliga-Spitzenspieler bei der WM seinen Titel im Einzel
Die Heiligenhauser Sportkegler befanden sich eine Woche lang im WM Fieber. Schließlich haben die Red Lions seit dieser Saison Nationalspieler André Laukmann in den eigenen Reihen – und der hat sich wieder zum mehrfachen Weltmeister gekrönt.
Bereits im Laufe der Bundesliga Saison zeigte Laukmann sein Top Niveau, beendete die Saison als Ranglisten Erster und wurde seiner Favoritenrolle vor Kurzem auch auf den Deutschen Meisterschaften in Nordhorn mehr als gerecht. Neben Bronze mit der Mannschaft (Laukmann, Schneimann, Grote und Albertz) und Bronze im Paarkampf (mit Marcel Schneimann) sicherte sich Laukmann in beeindruckender Manier den Titel in der Königsdisziplin, im Herren Einzel.
Was national schon nach Plan lief sollte nun auch die internationale Konkurrenz zu spüren bekommen. Bei den alle zwei Jahre gespielten Weltmeisterschaften gingen in Langenfeld neben Deutschland die Nationalmannschaften aus Holland, Belgien, Luxemburg, Italien, Frankreich, Marokko und der Türkei an den Start. Eine brasilianische Delegation reist ebenfalls regelmäßig an.
Kerim Demirbag erreicht Platz sechs
Die türkische Nationalmannschaft war hingegen eine „One-Man-Show“ – beteiligt jedoch ebenfalls ein Bundesligaspieler aus Heiligenhaus. Kerim Demirbag trat im Herren Einzel an – ihm zur Seite stand Teamkamerad Matthias Simon als offizieller Trainer. Für Demirbag war nach einem sehr guten zweiten Platz im Vorlauf, im Halbfinale Endstation. Seine guten 892 Holz reichten nicht, um unter die ersten Vier und somit ins WM Finale zu kommen. Er beendete die Weltmeisterschaft 2019 mit einem respektablen sechsten Platz.
Weiter kam sein Teamkollege: In vielen hochklassigen Finals trat André Laukmann jeweils als Favorit an. Im Herren-Team-Doppel (jeder Spieler spielt 60 Wurf kombiniert Volle und Abräumen) sicherte sich das 32-Jährige Kegel-Ass gemeinsam mit Robert Heinichen mit hauchdünnem Vorsprung (900 Holz zu 897 Holz vom zweiten deutschen Doppel Dominik Schulz und Daniel Schulz) den ersten WM Titel. Einen Tag später folgte die nächste Goldmedaille. Dieses Mal gemeinsam mit Yvonne Ruch von den Damen des amtierenden Deutschen Meisters KF Oberthal im Mixed-Tandem.
Deutsches Team nicht zu schlagen
Nachdem die beiden Top-Kegler im Halbfinale noch überraschend deutlich Zweiter wurden, gab es im Finale für die Konkurrenz nichts zu holen. Mit 806 Holz (120 Wurf nur Abräumen) verwies das Deutsche Duo die Konkurrenz aus Frankreich (697 Holz) und Luxemburg (678) deutlich auf die Plätze. Im Herren Tandem musste sich Laukmann gemeinsam mit Daniel Schulz mit Silber begnügen. Den WM Titel sicherten sich, in dieser Disziplin sicherlich überraschend, Dominik Schulz und Robert Heinichen (744 zu 726).
Bevor es dann zur Königsetappe, dem Einzelfinale kommen sollte, sicherte sich Deutschland erwartungsgemäß den Titel bei der Herren Mannschaft. Auch die Damen gewannen – mit Weltrekord.
Turbo-Tempo im Einzel-Finale
Im Herren Einzel Finale stieg der Neu-Heiligenhauser André Laukmann ab der ersten Kugel sofort auf das Gaspedal und zog seine enorme Qualität bis zur letzten Kugel durch. Mit 934 Holz sicherte er sich Laukmann nicht nur den WM-Sieg – ihm gelang das Kunststück, den beghrten Titel bereits zum vierten Mall zu verteidigen.
Der 1. Vorsitzende Marcel Grote ist voll des Lobes: „Was André in den vergangenen Jahren gezeigt hat war bereits auf einem Level, von dem die Vielzahl der Kegler nicht mal von träumen können. Wie er sich dann in der ersten Saison bei uns präsentiert hat, nicht nur sportlich, vor allem auch menschlich, ist mit Worten kaum zu beschreiben. „
Grote, zugleich Kapitän des Bundesliga-Teams, ergänzt: „Wie jeder große Athlet in seiner Sportart geht er mit Trainingsfleiß und Akribie vorneweg und zieht seine Mannschaftskollegen mit dieser Einstellung mit. Auch für die Heilgenhauser Jugend ist er mit seiner Leistung sicher ein Vorbild. Wir als Verein könnten also nicht glücklicher sein, diesen Ausnahmesportler in den eigenen Reihen zu haben.“