Velbert. Die Internationale Deutsche Meisterschaft der U 19 in Birth erlebt ein beeindruckendes Finale. Gasgeber Velberter BC kann zufrieden sein.
Ladies first. Bei der internationalen Deutschen Meisterschaft der U 19-Boxerinnen und Boxer in Velbert bricht der große Finaltag an: 16 Endkämpfe um DM-Gold stehen auf dem Plan, zehn bei den jungen Männern, sechs bei den jungen Frauen, die das Mammut-Programm beginnen – und die sich beachtlich präsentieren. Die Halle Birth ist ordentlich gefüllt und atmet Box-Atmosphäre. Der Veranstalter, der Deutsche Rekordmeister Velberter BC, kann zufrieden sein.
Der viertägige Wettkampf erlebte einen passenden Abschluss. „Bereits das Halbfinale war schon sehr gut besucht“, sagt Michael Balka, der Vorsitzende des VBC.
Dabei hatte der Gastgeber diesmal sogar den Nachteil, ohne publikumsträchtige Lokalmatadoren auskommen zu müssen. Denn die eigenen Kämpfer, die zuletzt die Halle zum Brodeln gebracht haben, sind inzwischen der U 19-Klasse entwachsen, Nachrücker vom Format eines El Jarbi, eins Hukic oder Nwokorie sind noch nicht so weit.
Gute Kämpfe bei den Frauen
Ein bisschen Lokalpatriotismus gibt es aber bei jeder DM in Velbert: Die Asse des heimischen Landesverbandes NRW haben hier praktisch Heimspiele. So zum Beispiel Cathy Sartorius aus der Nachbarstadt Essen, sie trifft als Titelverteidigerin im Bantamgewicht auf Ana Budimir Bekan aus Bayern.
Beide agieren zeitweise etwas abwartend, nutzten aber auch die Gelegenheiten zur Attacke. Das Publikum hilft kräftig mit: „Auf geht’s Cathy, auf geht’s!“ Und Cathy geht gut drauf, zeigt ein paar schöne Geraden und platziert gekonnt ihre Treffer. Nach dem letzten Gong wird die Kämpferin des ESC Rellinghausen nach Punkten verdient Deutsche Meisterin, zudem ehren sie die Experten des Box-Verbandes als beste Kämpferin des Turniers.
Beste Technikerin wurde zugleich die jüngste Teilnehmerin der DM: Felicitas Ganglbauer (Halbwelter), eine von zwei neuen Deutschen Meisterinnen aus Bayern neben ihr hatte auch Jana Mehringer (Feder) gewonnen. Damit konnte der Freistaat dem NRW-Verband bei den Frauen Paroli bieten, bei den Männern hingegen hatte NRW wieder die Nase vorn, er holte viermal Gold sowie einige Silber- und Bronze-Medaillen. Zudem wurde Rasul Hamad als bester Techniker des Turniers ausgezeichnet, als bester Kämpfer bekam Gianni Dedic einen Preis.
„Alles in allem wieder in tolles Turnier mit vielen guten Kämpfen“, befand Erich Dreke, der Präsident des NRW-Boxverbandes.
Bundestrainer Schulze: Es hat gut funktioniert
Lob für den Ausrichter gab es auch vom für den Nachwuchs zuständigen Bundestrainer Andreas Schulze: „Wie in den vergangenen Jahren hat der Veranstalter die Wettkämpfe gut vorbereitet. Alles läuft reibungslos. Auch dass zum ersten Mal Frauen- und Männer in einem Turnier waren, hat funktioniert. “
Die Kämpfe selbst sah Schulze mit nüchternem Trainerblick: „Das Niveau war durchwachsen. Wir werden nun einige Talente weiter fördern, um mit Blick auf die Europameisterschaft eine gute Mannschaft zu stellen.“