Oberthal. . Am Finaltag der Play-Runde verpasst Bundesligist SK Heiligenhaus zwar Vizemeisterschaft, aber auch Platz drei bleibt ein großer Erfolg.

Am letzten Spieltag der Playoff-Runde war sogar noch DM-Silber für die Red Lions drin. Doch diese Chance konnten sie nicht nutzten, im Finale um die Deutsche Meisterschaft der 1. Bundesliga verpassten die Sportkegler des SK Heiligenhaus die Vizemeisterschaft und somit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

Dennoch blieben sie nicht ohne Edelmetall, sie sicherten sich Platz drei und am Ende überwog die große Freude über die Bronzemedaille, denn dadurch meldet sich der Club vom „Heljens-Bad“ zurück in der nationalen Spitzenklasse.

Als die Red Lions im Sommer 2018 den Umbruch vollzogen blieb neben aller Zuversicht auf sportlichen Erfolg gewiss auch etwas Skepsis übrig. Einige harte personelle Entscheidungen mussten auf Grund der neuen Konkurrenz im Verein in Kauf genommen werden. Jahrelang etablierte Spieler der ersten Mannschaft mussten plötzlich um ihre Stammplätze kämpfen.

Marcel Schneimann spielte beim finalen Spieltag der Bundesliga-Playoffs auf der Anlage des Rekordmeisters KF
Marcel Schneimann spielte beim finalen Spieltag der Bundesliga-Playoffs auf der Anlage des Rekordmeisters KF © Uwe Möller

Dieser Spagat gelang den Heiligenhausern in vielen Bereichen sehr gut. Die neu formierte vierte Mannschaft stieg in ihrer ersten Saison gleich aus der Kreisliga auf. Die dritte Mannschaft schaffte ebenfalls den Klassensprung, während die zweite Mannschaft zwar Erster der Rheinlandliga wurde, sich den Aufstieg in die NRW Liga in einem Relegationsspiel gegen Rösrath (Sonntag, den 12. Mai 2019) noch hart erarbeiten muss.

Die erste Mannschaft hatte die gesamte Saison mit Verletzungspech und privaten Ausfällen zu kämpfen.

In nur drei von 22 Spielen konnten die Lions mit der nominell besten Mannschaft antreten. „Diesen Umstand kann man selbstverständlich nicht einplanen — man muss ihn einfach so hinnehmen und das Beste draus machen“ betonte der Kapitän und 1. Vorsitzenden Marcel Grote. Sein Team nahm es sich zu Herzen, spielte und kämpfte eindrucksvoll und wahrte die Chance auf die Vizemeisterschaft bis zum letzten Spieltag der Meisterrunde.

Rivale Riol zieht noch vorbei

Dort mussten sich die Heiligenhauser dem direkten Konkurrenten KSV Riol mit 112 Holz geschlagen geben. Der Deutsche Meister von 2017/2018 war auf den Oberthaler Bahnen an diesem Tag nicht zu schlagen. Der neue Deutsche Meister Oberthal spielte seinen Stiefel routiniert hinunter und genoss die bereits feststehende Meisterschaft in allen Zügen.

Die Heiligenhauser spielten solide ohne großartig zu glänzen. Bester Spieler war Marcel Schneimann mit 902 Holz gefolgt von André Laukmann mit 886 Holz.

„Wir sind natürlich ein bisschen enttäuscht, dass wir die Vizemeisterschaft nicht holen konnten. Andersherum können wir stolz sein, nach so einem gewaltigen Umbruch einen Platz auf dem Podium erzielt zu haben“, lautete das Fazit von Kapitän Grote nach dem Spiel.

Verletzungspech verhindert den großen Wurf

Dass es in dieser Bundesliga-Saison noch nicht zum ganz großen Wurf reichen sollte, ist für den Ur-Heiligenhauser aber kein Grund zur Sorge: „In dieser Spielzeit sollte es einfach nicht sein. Das Verletzungspech hat uns oft einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zudem waren wir oftmals in der regulären Spielzeit in Situationen, die wir bislang kaum kannten.“

Damit spielt Grote auf einige Auswärtsspiele an, die knapp verloren wurden, weil man in entscheidenden Momenten versäumte, den Sieg nach Hause zu bringen. Doch daraus wollen die Red Lions lernen und in der kommenden Saison erneut voll angreifen.

Die Spielzeit 2018/2019 ist mit dem letzten Spieltag der Meisterrunde allerdings noch nicht beendet. Die Einzel- / Doppel- / und Mannschafts-Meisterschaften sind derweil im vollen Gange. Bereits am Sonntag konnte sich die Vierer-Mannschaft des SK Heiligenhaus den Titel auf der Rheinlandmeisterschaft in Langenfeld sichern. Nächster Halt sind somit die Westdeutschen Meisterschaften Ende März in Gütersloh. Den ein oder anderen Titel in diversen Disziplinen haben die „Roten Löwen“ somit noch fest im Visier.