Velbert. . Der Deutsche Vizemeister 1. TSZ Velbert sieht sich gerüstet für den Wachwechsel. Am Samstag startet die Bundesliga in der Solinger Klingenhalle

Zwei große Turniere liegen bereits hinter der Lateinformation des 1. TSZ Velbert. Doch trotz Platz zwei bei der Deutschen Meisterschaft sowie dem achtbaren vierten Rang bei den Weltmeisterschaften in China geht es nun quasi wieder von vorne los. Die Bundesliga-Saison steht unmittelbar bevor - und die beginnt für die Mannschaft von Trainerin Astrid Kallrath mit einem „Heimspiel“, das am Samstag (ab 18 Uhr) jedoch in der knapp 30 Kilometer entfernten Solinger Klingenhalle ausgetragen wird.

„Wir haben uns im gesamten Umkreis von etwa einer halben Stunde Fahrtzeit umgeschaut - und die Halle in Solingen war für uns die optimale Lösung, dort war man gleich Feuer und Flamme für unser Bundesliga-Turnier“, berichtet Kallrath.

Halle in Velbert ist belegt

In Velbert kann nicht getanzt werden, weil dort die Halle bereits belegt ist. Nun also geht es in die Klingenhalle. Dort, wo sonst die Handball-Asse des Bergischen HC ihre Erstliga-Heimspiele bestreiten, geht es nun auf dem Tanzparkett ebenso rasant zur Sache. Und es könnte sich durchaus wieder ein packendes Duell zwischen den beiden besten Lateinteams Deutschlands entwickeln. „Wir sind bereit, die Mannschaft ist heiß und absolut topfit“, sagt Astrid Kallrath, die an den vergangenen beiden Wochenenden wieder mit Vehemenz den Taktstock für ihr Team schwang, die acht Paare auf das so wichtige, vielleicht schon richtungsweisende Turnier einschwor.

Personell gibt es keine Änderungen, der Vorjahres-Teamkapitän Maurizio Chimento aber ist inzwischen wieder voll ins Training eingestiegen und steht schon bald als Alternative parat.

„Zum Glück ist uns diesmal vorab niemand krank geworden“, denkt die 50-Jährige immer noch mit Grausen an den Saisonstart vor Jahresfrist, als gleich vier TSZ-Tänzer schwer angeschlagen auf die Fläche gingen, ihre gewohnten Leistungen natürlich nicht abrufen konnten. Die Niederlage gegen Topfavorit und Serienmeister Grün-Gold-Club Bremen um Trainer Roberto Albanese, der seine Schützlinge Ende des abgelaufenen Jahres nacheinander zum DM- und WM-Titel führte, war da unvermeidlich.

 Das Team des 1. TSZ Velbert ist bereit für den nächsten Angriff auf Seriensieger und Weltmeister Bremen.
 Das Team des 1. TSZ Velbert ist bereit für den nächsten Angriff auf Seriensieger und Weltmeister Bremen. © Angelina Thranow

Keine Frage also, dass man diesmal im ersten von insgesamt fünf Turnieren besser abschneiden will im direkten Duell mit den Hanseaten. Die übrigen sechs Teams der Liga dürften es ohnehin schwer haben, da Schritt zu halten.

Welcher Titel ihr wichtiger wäre, der in der Liga oder der bei einer DM? Astrid Kallrath macht da keine Unterschiede - „ich möchte nur endlich mal mit meiner Velberter Formation auf Platz eins vor den Bremern landen. Welcher Wettbewerb das ist, ist mir egal.“

Während ihre Schützlinge erneut mit dem seit der Vorsaison erprobten Programm „One World“ aufs Parkett der Klingenhalle gehen, tanzt Bremen noch nicht allzu lange die Choreographie zum Musikthema „This is me“. Die Zeitspanne zwischen der Weltmeisterschaft in China und dem ersten Bundesliga-Turnier werden auch die Tänzer von der Weser intensiv genutzt haben, ihre Abläufe zu perfektionieren.

Den Ernstfall mehrfach geprobt

„Generell sind die Mannschaften zum Beginn der Liga auf einem anderen Level als noch bei den Turnieren Ende des Jahres“, weiß Kallrath aus jahrelanger Erfahrung. Sie selbst hofft, auch mit ihrem Ensemble wieder ein Stück weiter zu sein, noch harmonischer zu agieren. „Das ist jedenfalls der Plan für Samstag.“ Mehrfach haben die Velberter gemeinsam mit anderen Formationen (aus anderen Startklassen) trainiert, haben so „gewissermaßen den Ernstfall simuliert. Mein Team ist aber generell schon so routiniert, dass es sich von äußeren Einflüssen ohnehin nicht mehr so beeinflussen lässt.“

Die große Stärke seien die tänzerische Qualität ihrer acht Paare, dazu genügen laut Kallrath auch Choreographie und Präsentation höchsten Ansprüchen. „Da sehe ich uns auch klar vor Bremen.“ An den weiteren Wertungskriterien habe man akribisch gearbeitet, so dass der deutsche Vizemeister selbstbewusst den Kampf aufnimmt. „Meine Mannschaft darf natürlich vor den eigenen Zuschauern nicht überpowern - das ist schon eine gewisse Gratwanderung.“ Dennoch könne der Rückhalt durch das Publikum zu einem wichtigen Faktor werden, so dass es vielleicht zu einer Überraschung ganz vorne im Klassement der besten Lateinteams reicht.