Essen. . Oberligist SSVg führt zehn Minuten vor Schluss mit 2:0 beim ETB und verliert mit 2:3. Essener bestrafen nachlässige Velberter hart und gerecht.

ETB Schwarz-Weiß -
SSVg Velbert 3:2 (0:1)

SSVg: Sprenger - Kubina, Haas, Abdel Hamid, Uzun (88. Kray) - Nnaji, Machtemes, Wagener (46. Schiebener), Talarski - Sahin, Mickels (80. Smykacz).
Tore: 0:1 Sahin (30.), 0:2 Mickels (48.), 1:2 Ellmann (80. Handelfmeter), 2:2 Kilav (84.), 3:2 Ellmann (86.). - Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz. - Zuschauer: 165.

Unterirdische Stimmung bei den Gästen am Uhlenkrug. Das Oberliga-Spiel im Stadion des ETB Schwarz-Weiß gegen die SSVg Velbert ist abgepfiffen. Dem Velberter Kapitän Felix Haas rollt auf dem Weg in die Kabine ein Ball in die Quere, wütend donnert er ihn gegen die Bande unterhalb der Zuschauer-Tribüne. Hier steht der fassungslose Velberter Anhang, der Vereins-Vorsitzende Oliver Kuhn ruft: „Das ist ein Unding, das geht gar nicht.“ Es ging: Die SSVg hatte zehn Minuten vor Schluss mit 2:0 geführt und verlor noch 2:3.

Der scheppernde Schluss-Akkord von Haas passte perfekt zu einer Niederlage, die sich für die SSVg wie ein schallende Ohrfeige anfühlen musste. 2:0 lag sie in Führung und schien die Partie auch gut im Griff zu haben. Zunächst hatten die Velberter etwas Glück, denn die Schwarz-Weißen erarbeiten sich in der Anfangs-Viertelstunde drei gute Möglichkeiten, die jedoch zweimal Malek Fakhro und einmal Robin Felchner ausließen.

© Michael Gohl

Dann kamen die Velberter aber gut ins Spiel, Leroy -Jacques Mickels hätte bereits in der 24. Minute nach toller Vorarbeit von Alperen Sahin das Tor erzielen müssen, schoss aber völlig freistehend vorbei. Also machte es Sahin dann ein paar Minuten später selber: Nach einem schönen Eckball von Pascale Talarski erzielte der Stürmer per Kopf das 1:0. Mickels machte kurz nach der Pause dann sein Missgeschick wieder wett und erhöhte auf 2:0, nachdem er bei einem abgeprallten Schuss von Max Machtemes richtig stand und mühelos einschießen durfte. Die Essener Abwehr hatte hier wohl auf abseits spekuliert.

Nach diesem Treffer schienen die Schwarz-Weißen reif für die Niederlage. Verunsichert boten sie bei ihrem Bemühen, den Anschluss zu schaffen, etliche Räume für Konter. Doch die SSVg ließ mehrere große Chancen fahrlässig aus. Einmal hatte Sahin auch Pech, als er nur den Außenpfosten traf, einmal agierte er aber zu lässig und daher läppisch. Völlig frei vor ETB-Keeper Martin Hauffe verschenkte er die Entscheidung.

Pech beim Handelfmeter

Die Strafe folgte in der 80. Minute, Hakan Uzun wurde der Ball aus kurzer Entfernung gegen den Arm geschossen. Absicht war dem SSVg-Verteidiger kaum zu unterstellen, der Schiedsrichter entschied aber so, wie er die Situation gesehen hatte: Er gab Handelfmeter.

ETB-Torjäger Marvin Ellmann nutzte die Gelegenheit, seine Torflaute zu beenden und die Partie wieder spannend zu machen.

SSVg-Trainer Alex Voigt beurteilte die Situation sportlich: „Scheißegal, ob es Hand war oder nicht. Wir müssen richtig verteidigen, dann kommen wir nicht in diese Schwierigkeiten.“ Sein Team verteidigte nach dieser Aktion nämlich praktisch überhaupt nicht mehr: Über die linke Abwehrseite kam Alessandro Tomasello durch, flankte vors Tor, wo Emre Kilav völlig unbedrängt zum 2:2 einschieben durfte. Nur zwei Minuten später ließen sich die Velberter das nächste Tor genau nach dem gleichen Muster einschenken. Wieder durfte Tomasselo von links vorlegen, diesmal war Ellmann völlig frei: zwei zu drei.