Velbert. . Oberligist SSVg Velbert gewinnt überraschend im Niederrheinpokal bei Titelverteidiger RW Oberhausen – 6:5-Erfolg nach Elfmeterschießen.

RW Oberhausen -
SSVg Velbert 5:6 n.Elfm ( 1:1, 1:1, 1:0)

SSVg: Sprenger - Abdel Hamid, Spinrath, Haas (96. Kubina), Mondello - Kray (46. Uzun), Wagener (62. Machtemes), Schiebener (74. Aydin), Talarski, Nnaji - Smykacz.
Tore: 1:0 Hermes (3.), 1:1 Nnaji (86.).
Elfmeterschießen: 1:0 Schumacher, 1:1 Talarski, 2:1 Klaß, 2:2 Uzun,
3:2 Kurt, 3:3 Aydin, Lorch scheitert an Sprenger, 3:4 Mondello, 4:4 Bauder, 4:5 Spinrath.
Zuschauer: 710. - Schiedsrichter: Sven Waschitzki.

Drei Tage zuvor hatte die SSVg Velbert noch für die große Negativ-Überraschung gesorgt, als sie das prestigeträchtige Lokalderby in der Oberliga gegen den gerade aus der Landesliga aufgestiegenen Nachbarn SC mit 1:2 verlor. Nun aber zeichneten die Blauen für eine positive Überraschung verantwortlich, diesmal überlisteten sie als Außenseiter selbst einen Favoriten: In der zweiten Runde des Niederrheinpokals gewann die SSVg beim Tabellendritten der Regionalliga, bei Rot-Weiß Oberhausen, mit 6:5 (1:1) nach Elfmeterschießen.

Ein toller Coup, schließlich hatten die eine Klasse höher angesiedelten Oberhausener nicht nur Heimrecht, sondern sie waren auch noch der Titelverteidiger. Die Velberter hingegen kamen mit der Hypothek der frisch erlittenen schmerzhaften Derbypleite ins Niederrhein-Stadion – wo ihr Leidensweg scheinbar sogleich weiter ging.

Bereits in der dritten Minute lagen sie zurück. Eine Flanke von rechts verlängerten die Oberhausener mit dem Kopf zum im Hintergrund lauernden Tim Hermes, der dem guten SSVg-Keeper Philipp Sprenger mit einem gekonnten Volleyschuss in die lange Ecke keine Chance ließ. Doch die SSVg bewies Nehmer-Qualitäten und biss sich mehr und mehr ins Spiel hinein.

Keeper Philipp Sprenger hielt den entscheidenden Elfmeter.
Keeper Philipp Sprenger hielt den entscheidenden Elfmeter. © Michael Gohl

Nach einer guten halben Stunde verpasste Michael Smykacz bei einer guten Kopfballchance nur knapp den Ausgleich. Nach dem Wechsel hielten die Blauen immer besser dagegen, Trainer Alexander Voigt erhöhte zudem mit der Einwechslung von Torjäger Aliosman Aydin den Druck. Fünf Minuten vor dem Abpfiff war es dann soweit: Smykacz erkämpfte sich im Mittelfeld den Ball, sein Pass in die Spitze kam mit Hilfe des Gegners zu Hakan Uzun, dessen genaue Flanke von der rechten Seite versenkte Robert Nnaji per Kopf zum Ausgleich im Netz. Damit erzwang der Stürmer die Verlängerung, in der sich nichts mehr tat, wenngleich beide Teams noch gute Chancen hatten.

So traf der Oberhausener Patrick Eggersglüß nur die Latte, während Aydin den Oberhausener Keeper Robin Udegbe auf die Probe stellte.

Die Stunde der Torhüter schlug dann im Elfmeterschießen — hier hatten sie zunächst aber wenig zu bestellen, denn die ersten sechs Schützen verwandelten alle zumeist sicher. Für die SSVg trafen Pascale Talarski, Hakan Uzun und Ali Aydin. Dann der wohl entscheidende Schuss: SSVg-Torwart Philipp Sprenger hatte die Ecke geahnt und konnte den Ball von RWO-Spieler Marvin Lorch sogar festhalten.

Spinrath verwandelt den Matchball

Danach verwandelte auch Massimo Mondello und die SSVg hatte beim zehnten und letzten Elfmeter Matchball: Wenn Sebastian Spinrath trifft, gewinnen die Blauen. Spinrath blieb ganz cool, schickte Torwart Udegbe in die linke Ecke und schoss den Ball in die rechte. 5:4 im Elfmeterschießen, 6:5 insgesamt. Die SSVg hat die dritte Runde des Niederrheinpokals erreicht und sich sogleich für die Pleite im Velberter Stadtduell rehabilitiert.