Heiligenhaus. . Bundesligist SK Heiligenhaus feiert eine rauschende Heimpremiere. Beim 3:0 über KF Oberthal gibt es vor stattlicher Kulisse eine tolle Leistung

Der zweite Spieltag der Kegel Bundesliga hielt für die ambitionierten Heiligenhauser Sportkegler einen echten Knüller bereit. Der Deutsche Rekordmeister KF Oberthal schickte sich an, die neu formierte Mannschaft der Red Lions auf Herz und Nieren zu prüfen und mögliche Schwächen, die es wegen der völlig neuen Ausgangssituation durchaus hätte geben können, gnadenlos auszunutzen.

Nicht minder schwer als die sportliche Aufgabe war es für die Heiligenhauser Verantwortlichen eine Startformation zu finden. Marcel Schneimann pausierte – für ihn hatte sich Alexander Ratzko seinen Platz unter den ersten Sechs verdient. Auch Eigengewächs Robin Holler machte unter der Woche gehörig Druck – musste sich aber noch mit der Rolle als Ersatzmann begnügen. „Solche Entscheidungen zu treffen fällt einem noch extrem schwer“, berichtet Kapitän Marcel Grote aus seiner Gefühlswelt. „Ich bin sehr froh, dass ich mit Frank Dahlhaus und Holger Parassini zwei erfahrene Leute an meiner Seite haben, mit denen ich mich im Vorfeld konstruktiv austausche.“

Ein paar Härtefälle bei der Aufstellung

Viel wichtiger sei jedoch, dass die Entscheidungen ausnahmslos akzeptiert werden und jeder sein Ego hinten anstellt, um gemeinsam das bestmögliche aus der Saison herauszuholen. „Das zeigt mir, dass wir großartige Charaktere haben, wo jeder Jedem den Erfolg gönnt.“

Das mit Hochspannung erwartet erste Heimspiel fand zudem vor toller Kulisse statt. Die gut gefüllte Halle spornte die Sportkegler zu Höchstleistungen angespornt. Das wollte sich Mehrfach-Weltmeister André Laukmann nicht lange bitten lassen. Einen Tag nach seinem 32sten Geburtstag beschenkte sich Laukmann mit fabelhaften 968 Holz selber und brachte seine Mannschaft somit von Beginn an auf die Siegerstraße. Marcel Grote hatte mit 874 Holz deutlich das Nachsehen – was allerdings wichtiger war: Die starken Gästekegler Holger Mayer (866) und Markus Gebauer (861) kamen an beide Heiligenhauser Startkegler nicht heran.

Im zweiten Block überzeugten Alexander Ratzko (893) und Kerim Demirbag (889) auf der ganzen Linie – auch hier gab es für den Rekordmeister nichts zu bestellen. Nach dem zweiten Block hatte er noch keine einzige Einzelwertung – ein Zeichen, wie dominant die Red Lions an diesem Spieltag auftraten.

Einer der Neuen im Team: Dirk Albertz trug
Einer der Neuen im Team: Dirk Albertz trug © Uwe Möller

Im Schlussblock setzte Heimkehrer Holger Parassini mit 895 Holz noch ein weiteres Ausrufezeichen. Auch Dirk Albertz spielte mit 847 Holz einen ordentlichen Durchgang. Dass Daniel Schöneberger seitens der Gäste mit 883 Holz ebenfalls eine beachtliche Zahl holte, fiel in der Endabrechnung nicht mehr ins Gewicht: 5366:5047, 53:25 in der Einzelwertung und 3:0 lautete das äußerst deutliche Endergebnis zu Gunsten des SK Heiligenhaus.

Der sportlicher Leiter Frank Dahlhaus zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: „Ich denke, wir können nach den ersten beiden Spielen über einen gelungenen Saisonauftakt sprechen.“ Ein Sonderlob bekamen dabei auch Robin Holler und Marcel Schneimann mit auf den Weg, die ihre Nichtnominierung sportlich aufnahmen und der zweiten Mannschaft im Anschluss durch tolle Leistungen (Schneimann 907, Holler 883) ihrerseits zu einem Kantersieg gegen den Alten Kranz Wuppertal II verholfen.

Am kommenden Samstag geht es für die Red Lions in die Eifel. Dahlhaus wagte einen sportlichen Ausblick: „Es gilt nun an den guten Auftakt anzuknüpfen und aus Gilzem etwas Zählbares mitzubringen.“ Beginn ist am 8. September um 13:30 Uhr im Gasthaus Dichter , Hauptstraße 17, in 54298 Gilzem).