Heiligenhaus. . Trainer Hakan Yalcinkaya nimmt seine erste komplette Saison bei der SSVg Heiligenhaus in Angriff. Er traut seinem Team eine Steigerung zu.

Das erste Halbjahr der Cheftrainer-Karriere Hakan Yalcinkayas stand unter keinem guten Stern. Daran hatte der Novize aber wenig Schuld, hatte eine unfassbare Verletzungsmisere doch viele seiner Planungen durchkreuzt. Dennoch führte er sein Team relativ ungefährdet auf den elften Tabellenplatz. Nun steht die erste komplette Spielzeit unter seiner Verantwortung an und Yalcinkaya zeigt sich nach dem Trainingsauftakt am 1. Juli im WAZ-Interview optimistisch für die Zukunft. Das erste von acht Testspielen ist in einer Woche beim SV Hösel angesetzt (12.Juli), es folgen die Partie beim 1. FC Wülfrath (15. Juli).

WAZ: Herr Yalcinkaya, Ihre erste Halbserie bei der SSVg 09/12 Heiligenhaus war keine leichte, wie lautet Ihr Fazit für den Start an der Seitenlinie?

Es war natürlich Neuland für mich, nicht mehr auf, sondern neben dem Spielfeld zu stehen. Ich habe mich aber schnell damit angefreundet. Durch meine Verletzung war es dann auch nicht mehr allzu realistisch, dass ich auf diesem Niveau zurückkomme. Das war hilfreich, um abzuschließen. Unsere Vorbereitung lief dann auch gut, genau wie der Start in die Rückrunde. Es gab gleich zwei Auswärtssiege, dann kamen die Verletzungen zahlreicher wichtiger Puzzleteile. Der Rest ist bekannt, aber wir haben das Minimalziel, den Ligaverbleib, geschafft. Es war ein guter Test, um in meine neue Aufgabe reinzuwachsen und zu wissen, wo ich den Hebel ansetzen muss

Was muss sich denn, abgesehen von der Verletzungsmisere, in der neuen Saison ändern, um wieder konstant erfolgreichen Fußball zu spielen?

Wir hatten ehrlich gesagt ein kleines Mentalitätsproblem in der Mannschaft, darauf haben wir bei unseren Transfers ein besonderes Augenmerk gelegt. Die Jungs, die zu uns kommen, passen nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich zu uns und zueinander. Mit Harun Can, der einen adäquaten Ersatz für den doch beim SC Velbert bleibenden Marcel Lange darstellt, ist die Kaderplanung soweit abgeschlossen. Mit Oliver Ljungberg, von dem unsere Torleute enorm profitieren werden, ist auch das Trainerteam komplett.

Oliver Ljungberg, zuletzt beim Nachbarn Türkgücü Velbert, verstärkt in der kommenden Saison den Trainerstab der Heiligenhauser
Oliver Ljungberg, zuletzt beim Nachbarn Türkgücü Velbert, verstärkt in der kommenden Saison den Trainerstab der Heiligenhauser © Victor Gurov

Was ist ihnen bei der Arbeit mit der Mannschaft besonders wichtig?

Ich lege großen Wert auf Geschlossenheit, Kommunikation und ein Miteinander. Daran wollen wir hauptsächlich ansetzen. Denn Fußball spielen können alle. Wir müssen uns jetzt schnell finden, aber da mache ich mir keine Sorgen. Die sechs Wochen Vorbereitung werden nicht ohne sein, insgesamt haben wir acht Testspiele vereinbart, aber die Vorfreude ist bereits zu spüren.

Wie lauten die konkreten Ziele für die Saison 2018/19?

Nach den Erfahrungen der Vorsaison wollen wir nicht größenwahnsinnig sein und unsere Ziele etwas vorsichtig formulieren. Wenn alles passt, also wenn der Start gelingt, was äußerst wichtig ist, die Mannschaft schnell zusammenfindet und wir vom groben Verletzungspech verschont bleiben, ist einiges möglich und dann traue ich uns einen Platz in Richtung oberes Drittel zu. Es muss, wie gesagt, in dieser hochattraktiven Liga, aber alles passen. Wir haben uns einiges vorgenommen und wollen nichts dem Zufall überlassen oder uns ausruhen, nach dem Motto „es kann nach der letzten Saison ja nur besser werden“. Wir wissen, dass es nicht einfach werden wird, aber wir stellen uns der Herausforderung und wird haben richtig Bock, in dieser Liga zu spielen.

Wer sind Ihre Favoriten für die Plätze ganz oben?

Wenn man sich die Mittel anschaut, muss man die Absteiger Cronenberg und Fischeln sicher auf dem Zettel haben, aber auch der TVD Velbert hat kräftig aufgerüstet und scheint bereit, den Durchmarsch anzupeilen, auch wenn sie das so bestimmt nicht kommunizieren werden. Dazu kann natürlich immer die eine oder andere Überraschung kommen, wie Odenkirchen im letzten Jahr zum Beispiel.