Velbert.. Prickelnde Atmosphäre beim Drei-Nationen-Turnier des HCV. Deutsche Damen verlieren gegen Irland in letzter Sekunde und spielen gegen Kanada 1:1
Dennis Fülling, langjähriger Torwart der HCV-Herren-Mannschaft, hat für das Drei-Nationen-Turnier für Hockey-Teams der Damen wieder Schläger und dicke Ausrüstung durch Mikrophon und Musik-Anlage ausgetauscht. Als Stadion-Sprecher spricht er nun auf der Anlage an der Poststraße die entscheidenden Worte: „And now, the National Anthems.“
Die Nationalteams von Irland und Deutschland stellen sich rechts und links von der Mittellinie auf, die Hymnen erklingen — die viertägige Länderspielserie, die der HC Velbert organisiert, ist eröffnet
Kurz nach diesem feierlichen Moment rollt der Ball über den blauen Kunstrasen, das Feldhockey-Festival läuft. Darauf haben sie im Verein lange hingearbeitet.
Nun ernten sie die Früchte. Die schmucke Anlage an der Poststraße ist bestens besucht, das Spiel und das Drumherum — alles passt. „Ich finde, es ist super angelaufen“, sagt Michael Blaschke, der Kopf des Organisations-Teams, das für die vier Tage rund 150 Helfer einsetzt.
Nun ist bereits die Hälfte geschafft, die ersten beiden Partien sind gespielt, am heutigen Samstag folgt um 17 Uhr das Duell zwischen Irland und Kanada,.am Sonntag um 13 Uhr messen sich dann noch einmal Deutschland und Irland.
Sonntag wieder gegen Irland
Diese beiden Teams hatten auch das Auftaktspiel bestritten. Es bot gleich gutklassiges, flottes und spannendes Damenhockey — mit einem kleinen Schönheitsfehler: Deutschland unterlag nämlich mit 1:2 und das aus doppelter Sicht völlig unnötig.
Zum einen hatten die „Danas“ genug Chancen, die Partie für sich zu entscheiden, zum anderen handelten sie sich das Siegtor sieben Sekunden vor Schluss ein. Allerdings: Der Beginn war auch noch nicht sonderlich überzeugend.
Die deutschen Damen hatten zunächst Mühe, sich zu finden, früh wurde Keeperin Rosa Krüger zur ersten Parade gezwungen. Wenig später musste sie wieder retten, diesmal setzte aber die Irin Anna O Flanagan entschlossen nach und schlenzte den Abpraller ins Netz.. 0:1 bereits nach sieben Minuten.
Das deutsche Team kämpfte sich dann aber zügig ins Spiel, das es dann auch immer deutlicher dominierte. Allerdings ging es dabei allzu verschwenderisch mit den Chancen um. Gleich sechs Kurze Ecken wurden nicht genutzt, mehrfach warfen sich die irischen Abwehrspielerinnen und Keeperin Roisin Upton mutig in die Schüsse.
Fünf Minuten vor Schluss ersetzte dann Bundestrainer Xavier Reckinger Torhüterin Rosa Krüger durch eine Feldspielerin. Volles Risiko. Es zahlte sich aus: Hannah Gablac wurde im Kreis gut angespielt und drosch den Ball mit kurzer Drehung zum 1:1 (56.) ins Eck.
Jetzt wollte Reckinger mehr, ließ die Torsteherin draußen und sein Team weiter stürmen. Dieses Risiko wurde nun aber bestraft. Nach einer deutschen Nachlässigkeit kamen die schnellen Irinnen durch und Alison Meeke schob den Ball mühelos ins verlassene Tor.
Der Bundestrainer nahm es mit Fassung: „Wann sollte man sowas ausprobieren, wenn nicht in solchen Testspielen?“ Zumal es ja nur 24 Stunden später im Spiel gegen Kanada die Chance gab, es besser zu machen.
Etliche Torchancen ausgelassen
Das klappte dann vom Ergebnis her auf jeden Fall, gegen die Nordamerikanerinnen gab es beim 1:1 immerhin ein Remis. Aber wieder wird Reckinger nicht völlig zufrieden gewesen sein. Seine Auswahl hätte viel mehr Tore schießen müssen als das 1:0 durch Nike Lorenz. Den Ausgleich erzielte Rachel Donohoe.