Heiligenhaus. . SK Heiligenhaus holt für die neue Saison drei absolute Klasse-Leute und will damit zum ersten Mal offensiv in den Kampf um die DM eingreifen

Zum Saisonabschluss blickten die Sportkegler vom SK Heiligenhaus in eine ungewohnte Richtung: Nach unten. Nachdem sie zuletzt fast zuverlässig in den Play-Offs der Meisterrunde mitmischen, hieß es diesmal Play-down, Finale um den Klassenerhalt.

Hier erspielten die Red Lions zwar souverän die nächste Bundesliga-Saison — für sie wird die Perspektive aber nun eindeutig wieder von „down“ auf „up“ gewechselt. Denn die Heiligenhauser haben sich weltmeisterlich verstärkt.

Holger Parassini kehrt zurück

Gleich drei Top-Spieler, allesamt zuletzt beim Nachbarn und langjährigen Ligarivalen KSG Montan Duisburg Holten im Einsatz, werten den SK-Kader gehörig auf: Marcel Schneimann, Andre Laukmann sowie der Rückkehrer Holger Parassini. Letzterer ist Ur-Heiligenhauser, verließ aber dann seinen Stammverein vor drei Jahren in Richtung Duisburg, „um mal Deutscher Meister zu werden“, wie er verrät. Das hat geklappt. Nun stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dieses Kunststück mal in seiner Heimat Heiligenhaus zu wiederholen.

Neben ihm sind schließlich noch zwei absolute Weltklasse-Leute gekommen: Marcel Schneimann ist mehrfacher Deutscher Meister und Europameister und wurde zudem Weltmeister im Paarkampf. Andre Laukmann ist derzeit sogar „wohl der beste Kegler des Planeten“, wie der Heiligenhauser Kapitän Marcel Grote betont. Klingt gewagt, lässt sich aber belegen. Laukmann wurde zuletzt dreimal hintereinander Weltmeister im Einzel.

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Grote hält dann auch gar nicht groß mit den Ambitionen seiner Mannschaft hinterm Berg: „Wir wollen in diesem Jahr um den Titel mitspielen.“

Für die neue Saison haben sich die Heiligenhauser nicht nur sportlich neu aufgestellt. Marcel Grote ist inzwischen auch erster Vorsitzender des Vereins, Holger Parassini hat den Posten des zweiten Vorsitzenden übernommen. Die Personal-Union Spieler/Vereinswortlicher gibt es somit zugleich doppelt. Neue Trikotpartner und Förderer ist zudem die Velberter Firma Mühlhause, die in dieser Funktion seit einigen Jahren bei den Fußballern der SSVg Velbert bekannt ist.

In der Firmenzentrale wurden die neuen Top-Spieler und Vereinsaussichten der Red Lions eigens auf einer Presse-Konferenz präsentiert. „Ich steige gerne bei den Sportkeglern ein. Sie machen seit Jahren einen tollen Job, betreiben einen großen Aufwand und holen mit bescheidenen Mitteln große Erfolge“, sagt Dirk Mühlhause.

Bodenständigkeit und Nachwuchsarbeit

So sehen es auch die neuen Spieler, die betonen: „Wir haben den Ehrgeiz, uns bei dieser neuen Herausforderung zu beweisen.“ Dabei haben die Heiligenhauser darauf geachtet, dass die prominenten Zugänge ins Gesamtgefüge, das weiterhin auf Bodenständigkeit und Nachwuchsarbeit setzt, passen. „Die Heiligenhauser Jugendarbeit ist in Deutschland vorbildlich“, stellt Holger Parassini heraus.

Mehrere künftige Teamkollegen von Schneimann und Laukmann — so Alexander Ratzko, Robin Holler oder Marcel Grote — haben in Heiligenhaus das Sportkegeln gelernt und sind hier inzwischen Bundesliga-Stammspieler.

„Es passt vom Teamgeist her“, ist Grote überzeugt. Ob es dann sportlich passt, werde sich zeigen. „Auf jeden Fall hat das Team nun eine gute Perspektive“. so der Kapitän und Vorsitzende, der hofft, mit einer womöglich meisterlichen Saison Verein und Sportart interessanter zu machen. „Wir greifen auf jeden Fall an. Der schlimmste Versuch ist, keinen zu machen.“