Velbert. . Stürmer des SC Velbert wird im Zuge der DFB-Fairplay-Aktion ausgezeichnet. Der Torjäger verzichtete auf einen Elfmeter.

Fair geht vor – für manchen ein schöner Vorsatz, der aber in der Hitze des Spiels schnell vergessen werden kann: „Der Schiedsrichter hat zu meinen Gunsten einen Fehler gemacht – prima, nehme ich gern mit. Wenn’s mir passt, hat der Unparteiische immer recht.“

Es geht allerdings auch anders: Zur Fairness gehört nämlich, dass man auch mal auf einen Vorteil verzichtet. So sehen es auch die Leitlinien der DFB-Aktion „Fair ist mehr“ vor und so sah und praktizierte es auch Robin Hilger, Torjäger des SC Velbert, im Landesliga-Spiel gegen den FC Remscheid.

Vorbildliches Verhalten des Clubberers

Dafür wurde der Stürmer der Clubberer nun von Fußball-Kreis Wuppertal-Niederberg geehrt. Der Kreisvorsitzende Stefan Langerfeld überreichte Robin Hilger die Anerkennung im Zuge der DFB-Aktion „Fair ist mehr“ für vorbildliches sportliches Verhalten. Vorbildlich übrigens auch das Verhalten des Gegners: Der FC Remscheid hatte Hilger nämlich als Kandidaten für den Preis vorgeschlagen.

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Ro © Kreis

Passiert war Folgendes: Der SC führte im Landesliga-Spiel in der 60. Minute gegen Remscheid mit 2:0, als der SC-Stürmer alleine auf Keeper Nico Tauschel zulief und dann im Zweikampf zu Fall kam. Schiedsrichter Torsten Schwerdtfeger gab Elfmeter, was auch auf den ersten Blick eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung war. Hilger ging jedoch zum Unparteiischen und erklärte ihm, dass es zwar einen Körperkontakt, aber kein Foul gegeben habe. Daraufhin nahm der Schiedsrichter den Elfmeter zurück, es blieb beim 2:0 — übrigens auch bis zum Spielende

Das konnte Hilger aber nicht wissen. Ein Elfmetertor zum 3:0 hätte wohl die frühe Entscheidung bedeute, bei 2:0 hingegen war noch einiges möglich. Das habe für ihn aber keine Rolle gespielt: „Ich brauchte nicht groß überlegen.“, erklärte der Stürmer gleich nach dem Spiel der WAZ, während seine Mitspieler daneben standen und ihm zustimmten. „Fairplay soll an erster Stelle stehen“, bekräftigten sie.

Auch Andre Adomat wurde ausgezeichnet

Auch SC-Trainer Ralf vom Dorp, sah es so: „Hut ab vor dieser Aktion.“ Es ist übrigens bereits das zweite Mal, dass ein SC-Spieler mit dem Fair-Play-Preis honoriert wird. Auch im ersten Fall ging es um einen Elfmeter — damals hatte ein Spieler den Ball im Strafraum in die Hand genommen. Allerdings nur weil er dachte, das Spiel sei unterbrochen. War es aber nicht, Missverständnis, Pech.

SC-Verteidiger Andre Adomat führte den Strafstoß also aus — aber er verschoss den Ball dann ganz offensichtlich absichtlich. Er wollte das Elfmetergeschenk nicht annehmen.