Velbert. . Vier Jahre nach dem Bundesliga-Rückzug stellt der Velberter BC wieder eine Wettkampf-Mannschaft. Sie startet in der internationalen Oberliga.

Unter großem Applaus fiel der Bundesliga-Vorhang: Mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft der Saison 2013/14 verabschiedete sich der Deutsche Rekordmeister Velberter BC von der Bühne des olympischen Boxens. Jubel, Konfetti, Sekt — und danach die Ernüchterung. Aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen zog sich der VBC vom Ligaboxen zurück. Seit vier Jahren währt die Pause nun schon.

Dieser Auszeit hat der VBC allerdings genutzt, sich neu aufzustellen. Spitzenboxen gab und gibt es weiterhin in Birth — allerdings tritt der Verein hier als Gastgeber auf, so bei den internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften oder beim selbst gegründeten NRW-Cup. Die Besucher spenden dafür zumeist Lob, oft mit der Bemerkung: „Es wäre aber schön, wenn es hier auch wieder Kampfabende mit Liga-Duellen geben würde.“

Fans wünschen sich Ligakämpfe

Die Fans werden erhört: Der VBC kehrt in den Ring zurück, er stellt wieder eine eigene Staffel auf, mit der er in der Oberliga um Punkte kämpfen wird. Die Saison beginnt bereits am 17. Februar.

Wohlgemerkt: Oberliga NRW. Die Bundesliga-Zeiten sind Geschichte. „Wir haben einen klaren Kurs: Keine Legionäre mehr, sondern eigene Leute oder talentierte Kämpfer hier aus der Region. Dazu soll es eine sehr junge Mannschaft sein“, betont der VBC-Vorsitzende Michael Balka. Ein bisschen Bundesliga-Flair verbreiten allerdings schon die Vereinsnamen der internationalen Oberliga.

Denn neben den Velbertern haben auch der MBR Hamm und das niederländische Windmill-Team schon in der höchsten deutschen Liga geboxt. Das Euregio Rhein Maas Team mit Aachener und belgischen Kämpfern komplettiert die Liga. Mit dem Duell zwischen dem MBR Hamm und dem Windmill-Team beginnt in zwei Wochen die Saison.

Ende einer Ära: Der VBC gewinnt den Bundesliga-Kampf gegen Babelsberg und damit die Deutsche Meisterschaft 2014. Danach zieht er sich zurück
Ende einer Ära: Der VBC gewinnt den Bundesliga-Kampf gegen Babelsberg und damit die Deutsche Meisterschaft 2014. Danach zieht er sich zurück

Der VBC greift erstmals am 4. April mit dem Kampf in Hamm ein, die Heimveranstaltungen in Birth steigen am 2. Juni (gegen Hamm), am 1. September (gegen Euregio Rhein Maas) und am letzten Kampftag der Saison, am 29. September, gegen das Windmill-Team.

Fünf eigene Faustkämpfer hat die Velberter Staffel bereits, für die Liga-Duelle wird der Kader mit Athleten von Nachbarn wie Mülheim oder Schalke, mit denen der VBC gut zusammen arbeitet, ergänzt. Der Ligaabend soll aus acht Punkte- sowie zwei Einlage-Kämpfen bestehen. Trainer ist Peter Staack, der schon seit einiger Zeit erfolgreich mit den Talenten der Velberter arbeitet.

Die Gründung der Ligastaffel ist auch Zeichen des Aufschwungs beim VBC. „Es läuft, derzeit haben wir 70 Jugendliche im Training“, berichtet Geschäftsführer Hans-Werner Mundt, zudem veranstaltet der Verein in diesem Jahr Top-Turniere in Serie. Bereits am 3. März ist er Gastgeber bei der Endrunde der NRW-Jugendmeisterschaft, qualifiziert sind auch zwei eigene Talente, nämlich Dzenis Hukic und Khaled El-Jarbi. Im Juni folgt als großer Höhepunkt die Internationale Deutsche Meisterschaft der U 19, diesmal mit Gästen aus Irland und den Niederlanden.

Top-Veranstaltungen in Serie

Weiter geht es dann im Oktober mit dem fünften NRW-Jugend-Cup, den der VBC aus der Taufe gehoben und zu einer wichtigen westdeutschen Nachwuchs-Veranstaltung geformt hat.

„Dieses Engagement wird auch vom Boxverband gewürdigt. Kein Verein ist derzeit so aktiv wie wir“, bekräftigt der Vorsitzende Michael Balka, womit er den Blick auch auf vielen engagierten Helfer innerhalb des Clubs richtet, ohne die das alles nicht möglich wäre. „Auch sie stehen dahinter, dass wir hier wieder Liga-Kämpfe haben.“

Balka ist zudem überzeugt: „Wenn am 2. Juni der erste Gong zum Liga-Heimkampf gegen den MBR Hamm ertönt, dann wird in Birth wieder die Hütte voll sein.“