Nierenhof. . Der ZRFV fasziniert seit fast drei Jahrzehnten mit seinem Pferdetanz unterm Tannenbaum. Wieder stimmte die Mischung aus Pop und Spitzensport.
Die reiterliche Traditionsveranstaltung unterm Tannenbaum hat nichts von ihrer Ausstrahlungskraft eingebüßt. Wenn am Adventskranz die dritte Kerze brennt, dann bittet der Zucht-Reit-und Fahrverein zum weihnachtlichen Schaureiten — seit fast drei Jahrzehnten schon. Nun brachte der ZRFV im Nierenhof bereits die 27. Auflage über die Bühne.
Was Moderator Ekkehard Jandke nüchtern als „Übersicht über sportliche und freizeitaktive Betriebsamkeit des ZRFV“ bezeichnete, war einmal mehr ein attraktives Programm aus Pferdsport und Show im vorweihnachtlichem Ambiente.
Liebevoll gestaltete lebende Bilder mit fantasievollen Kostümen und selbst erarbeiteten Choreographien, dazu eine Leistungsschau des Reitsports, die fast alle Facetten berücksichtigte: Vor den jüngsten Reitschülern auf ihren Ponys bis zu den Profis, die bei internationalen Turnieren um Punkte kämpfen.
Klassische Quadrille als Ouvertüre
Immer wieder gern gesehen sind die schauspielerischen Einlagen, die stets von märchenhaften Episoden bis zur cineastischen Action reichen. Sowohl Schneewittchen als auch James Bond waren schon einmal am Balkhauser Tal.
Der Einstieg bleibt hingegen konventionell und traditionell: Das Schaureiten begann auch diesmal mit der klassischen Eröffnungsquadrille. Eingeübt und vorgestellt von Gerda Korthauer stellten sogleich zwölf Lehr- und Privatpferde mit ihren Reitern ihr Können unter Beweis, um dann von einem Pas de Trois auf M-Dressur-Niveau abgelöst zu werden. Hier ritten die Akteure zu fetziger Weihnachts-Popmusik eine Kür, die ZRFV-Spitzenreiterin Andra Timpe einstudiert hatte. Die Dressur-Spezialistin und Lokalmatadorin sollte später noch selbst in Aktion treten.
Vor der Meisterin hatten allerdings die Schüler ihren Auftritt: Die Kinder der Ponyreitschule Liliput von Elke Volk waren als Weihnachtsmänner verkleidet und wurden von ihren Müttern auf den Shettyponies der Reitschule geführt. Sie bildeten nämlich das Schaubild namens „Die nächste Generation“. Alle Mütter waren früher allesamt selbst Turniere und Schauvorführungen im Verein geritten.
Es folgten die Auftritte der verkleideten Pferde: Heike Tempel hatte sie mit Rentiergeweih und roten Decken herausgeputzt, anschließend führte Carina Rüth den Einlauf der Einhörner an. Für den Auftritt von Andrea Timpe wurde ein besonders stimmungsvolles Schaubild inszeniert: Das Licht ging aus, Kinder mit beleuchteten Papp-Pferden bahnten den Weg für Timpes Spitzenpferd Dixieland, das ebenfalls mit unzähligen kleinen Lichtern dekoriert, war.
Der Fuchswallach, der sonst unter Andrea Timpe im Dressurviereck große Erfolge feiert, zeigte auch auf diesem für ihn ungewohnten Terrain seine Leistung. So lieferte Dixieland eine fehlerfreie Grand Prix Kür zu einem Medley von Helene Fischer ab.
Nachdem der Applaus abgeebbt war, blieb die Halle dunkel, denn es folgte der spektakuläre Teil der Show, gewissermaßen das James-Bond-Finale. Diesmal hatte Nadine Miewes ihren spannenden und mutige Auftritt. Im Sattel von Today ritt sie über bewegliche, beleuchtete Hindernisse.
Springreiten über bewegliche Hürden
Die Sprungstangen waren deshalb in Bewegung, weil sie von jeweils zwei Helfern gehalten und immer wieder an andere Stellen der Reithalle positioniert wurden.
Miewes und Today nahmen die Hürden mit Bravour und der laute Beifall der vollen Halle zeigte den beiden, dass auch dieses Schaubild bei den Zuschauern bestens angekommen war —genau wieder das beschwingt besinnliche Programm des 27. Weihnachtsschaureitens beim ZRFV.