Plovdiv. . Das Duo Laura Kampmann/Melanie Göldner verschafft sich bei den Ruder-Weltmeisterschaften in Bulgarien einen starken Abgang
- Laura Kampmann hat bei der Ruder-Weltmeisterschaft U 23 in Bulgarien das B-Finale gewonnen
- Die Langenbergerin war zuvor im deutschen Doppelzweier knapp im Halbfinale gescheitert
- Für ihre tolle Leistung im abschließend Lauf in Plovdiv gab es Lob vom Bundestrainer
Mit einem Sieg hat Laura Kampmann die Ruder-Weltmeisterschaften U 23 in Bulgarien abgeschlossen. Die Langenbergerin gewann das B-Finale im Doppelzweier. Mit ihrer Partnerin Melanie Göldner aus Potsdam hatte die Langenbergerin auf der Regatta-Strecke in Plovdiv in vier Tagen vier Rennen bestritten. Den ganz großen Wurf, den Einzug ins A-Finale, hatten sie im dritten Rennen verpasst. Der Triumph im B-Finale am Tag darauf bedeutete aber einen runden Abschluss der Titelkämpfe.
Nach einem etwas schleppendem Vorlauf, den sie auf Platz vier beendeten, hatten Kampmann/Göldner mit einer starken Leistung im Hoffnungslauf doch noch souverän das Halbfinale erreicht.
Nach Platz zwei im zweiten Rennen ging es nun gegen starke Teams wie Italien, die USA und Ungarn um den Einzug ins Feld der besten sechs der Welt. Um das A-Finale zu erreichen, hätte das deutsche Duo unter die besten drei dieses Halbfinales vorstoßen müssen.
In der zweiten Hälfte abgefangen
Danach sah es zunächst auch aus. Kampmann/Göldner kamen gut ins Rennen und lagen nach den ersten 500 Metern auf Platz drei. Nach Tausend Metern waren sie zwar etwas zurück gefallen, hielten aber weiter Kontakt zu den ersten drei Booten. Doch in der zweiten Rennhälfte kam die Konkurrenz auf.
Schließlich wurden die deutschen Damen noch von den Booten aus Kroatien und Ungarn abgefangen und fuhren nach 2000 Metern als Fünfte durchs Ziel. Da war womöglich etwas mehr drin.
Damit war das A-Finale verpasst. Hier holt sich am Tag darauf dann Bulgarien den WM-Titel der U23. Die Balkan-Ruderinnen distanzierten dabei Italien, Griechenland und die USA.
Doch den deutschen Damen blieb das B-Finale, in dem sie mit voller Motivation angriffen. Ein souveräner Sieg im finalen Rennen war der Lohn. Mit dem stattlichen Vorsprung von rund fünf Sekunden verwiesen Laura Kampmann und Melanie Göldner das russische Team auf Platz zwei. Auf den Rängen drei bis sechs folgten Kroatien, Japan, Norwegen und Österreich.
Trainer sieht ein „geiles Rennen“
Andreas Herdlitschke, der Trainer des deutschen Doppelzweiers, war begeistert: „Es war ein geiles Rennen, sie sind rausgefahren und drauf geblieben. Sie hatten endlich mal keine Schwächephase im Rennverlauf — eine Steigerung zu den anderen Strecken. Ich bin mit der Art und Weise sehr zufrieden.“ Das Duo habe eindrucksvoll gezeigt, was es drauf habe.
Dass es nicht zum A-Finale gereicht hat, wird Laura Kampmann verschmerzen. Für sie war wichtig, dass sie überhaupt wieder bei der Weltmeisterschaft starten und wieder ihre Kämpfer-Qualitäten unter Beweis stellen konnte.
Schließlich war nach längerer Verletzungspause kaum damit zu rechnen gewesen, dass sie hier in Plovidv ihr WM-Comeback feiern konnte. Aber Rückschläge hat die Langenbergerin schon mehrere weggesteckt. Seien es Zwangspausen wegen Krankheiten, entzündeter Insektenstiche, Verletzungen – oder deshalb, weil ein Sturm das Boot zerstört hat.
Dreimal Bronze für Deutschland
Insgesamt hatte es die deutsche Ruderflotte auf drei Bronzemedaillen gebracht. U 23-Bundestrainerin Brigitte Bieling räumte ein: „Im Vorfeld war uns klar, dass wir keine Bootsklasse haben, die um Gold mitfahren kann. Viele Nationen haben schon Weltcup-Starter mit in der Mannschaft gehabt. Kämpferisch waren die Sportler allerdings sehr gut eingestellt.“ Wie zum Beispiel Laura Kampmann.