Das geht, sagt Sportdezernent Frank Motschull im Gespräch mit der Redaktion über die Planungen für Platzanlagen.

Der Wandel der Oberhausener Sportlandschaft ist offensichtlich. Acht Anlagen wurden in den letzten Jahren aufgegeben, zwei weitere sollen mit der an der Duisburger Straße und am John-Lennon-Platz in absehbarer Zeit folgen – wenn die Bezirksregierung dem Haushaltssanierungsplan der Stadt zustimmt. Denn mit dem Bau von Kunstrasenplätzen und der Konzentration auf weniger, dafür aber intensiver nutzbare Anlagen kann die Stadt Geld sparen und gleichzeitig der demografischen Entwicklung Rechnung tragen – so weit absehbar. Die Sportredaktion unterhielt sich mit Sportdezernent Frank Motschull über die neuen Verhältnisse.

Die Geschichte der Kunstrasenplätze in Oberhausen ist..

... eine erfolgreiche. Natürlich ist es anfangs einigen Vereinen schwer gefallen, sich zu koordinieren. Je mehr Mannschaften trainieren, desto enger wird es. Arminia Klosterhardt hat nahezu 40 Teams, bei SW Alstaden sind es über 20.

Und das geht?

Ja, es klappt. Mit Koordination und Flexibilität lässt sich das unter einen Hut bringen. Die beiden oben genannten schaffen das gut, andere wie Adler Osterfeld oder Sterkrade 06/07 genießen es, dass sie durch die Konzentration ein viel intensiveres Vereinsleben auf einer Anlage haben.

Gilt das auch für die Planungen in Oberhausen-Mitte?

Wir versuchen es. Bekanntlich sollen die Anlagen Duisburger Straße und John-Lennon-Platz aufgelöst und vermarktet werden. Fortuna Alstaden und DJK Adler könnten auf die auszubauende Anlage Concordiastraße umgesiedelt werden, Gli Azzurri zu Arminia Lirich wechseln, das ebenfalls einen Kunstrasenplatz erhalten würde.

Drei Vereine auf einer Anlage unter einen Hut zu bekommen, hört sich schwer an.

Ja, ich weiß, dass es nicht einfach ist. Wir haben uns mit den Vereinen unterhalten, unsere Planungen vorgestellt und die Kritik entgegen genommen.

Arminia Lirich schafft es, 17 eigene Mannschaften auf einem Ascheplatz zu organisieren, da dürfte eine weitere von Azzurri auf einem Kunstrasenplatz kein Problem darstellen. Aber 20 Teams bei Concordia?

Man sieht bei anderen Vereinen, dass es es geht. Bernd Reuschenbach vom Bereich Sport hat einen Zeitplan aufgestellt, nach dem es gehen könnte. Natürlich setzt das Flexibilität und Organisationsvermögen bei den Vereinen voraus. Aber die bisherige Praxis hat gezeigt, es geht. Zudem bleibt abzuwarten, wie viele Teams gerade im Nachwuchsbereich wirklich antreten.

Lässt sich das auch positiv verkaufen?

Durch Zusammenlegung lässt sich Vereinsleben intensivieren. Für die Gastronomie an der Concordiastraße etwa wäre das eine Bereicherung. Mehr Besucher, mehr Umsatz.

Aber drei Vereine sind drei verschiedene Kulturen.

Richtig, aber der Fusionsverein Concordia hat Flexibilität bewiesen. Wenn eine bestimmte Größe unterschritten ist, muss man sich Gedanken machen, wie überlebensfähig eine Anlage und der Verein sind. Das haben wir im Fall Concordia getan und wollen dem Club damit eine Zukunft eröffnen. Allein wird er es schwer haben. Aber wie gesagt, wir haben die Kritikpunkte aufgenommen und werden weiter mit den Vereinen diskutieren.

Im Sportzentrum Tackenberg sind mit dem TSV Safakspor, PSV Oberhausen und Betriebssportlern ebenfalls drei Vereine, drei Kulturen untergebracht. Klappt das?

Wie bei vielen anderen gilt: In der Anfangsphase gab es Koordinationsprobleme. Die einen wollten eine halbe Stunde früher, die anderen eine halbe Stunde später ran, weil der Trainer dann noch nicht konnte. Aber das haben die Vereine unterein-ander geregelt. Wir haben jetzt seit einem Jahr nichts mehr gehört, das ist ein sehr gutes Zeichen. Wir haben echt Ruhe.

Die Fragen stellt e Peter Voss