Leidenschaft und Feuer halfen nicht – RWO unterlag abgeklärten Essenern 2:4 (0:1).

Da war Pfeffer drin und am Ende siegte das glücklichere Team. Vor vollem Haus und prima Stimmung in beiden Fanlagern setzte sich der Gast RW Essen gegen RWO mit 4:2 (1:0) durch. RWE-Trainer bekannte nach dem Spiel: „Das war ein sehr, sehr glücklicher Sieg.“ Dem schloss sich RWO-Coach Mario Basler an: „Der Untershcied war schließlich, dass RWE einen Koep hatte und wir einen Sindi.“

Wohl wahr, denn der Flügelflitzer der Oberhausener hätte bei drei Großchancen von der 70. bis zur 77. Minute die Partie allein entscheiden können. Zweimal scheiterte er freistehend an RWE-Keeper Dennis Lamczyk, einmal war die Latte im Weg. Zu dem Zeitpunkt stand es 2:2.

Guter Start

Die Partie begann mit druckvollen Gastgebern, die aber durch Tim Eckstein eine starke Gelegenheit liegen ließen (19.). Doch mit dem ersten konstruktiven Spielzug gingen die Essener in Führung. Robert Guirino steckte zu Kevin Grund durch, der ließ aus kurzer Distanz Niklas Hartmann im RWO-Kasten keine Chance. Fast ebenso überraschend fiel nach dem Wechsel der Ausgleich. Ein Freistoß von Patrick Bauder prallte an die Strafraumlinie zurück, Ralf Schneider nahm mit rechts Maß und schob überlegt in die rechte Ecke ein (55.). Das brachte die Essener, die die bis dahin die kontrollierte Spielweise zeigten, ziemlich durcheinander. RWO witterte seine Chance und wollte mehr. Mike Terranova, für den beim Aufwärmen verletzten David Loheider von Beginn an in der Partie, wirbelte und holte etliche Freistöße heraus. Einen davon brachte Pascale Talarski gut vors Essener Tor und Jörn Nowak war mit dem Kopf zur Stelle (67.): 2:1. Die Oberhausener Fans standen kopf, die Essener hingegen wurden leise. Doch nur eine Minute. Im direkten Gegenstoß achtete die RWO-Defensive nicht auf Benedikt Koep und der verlängerte den langen Ball über Hartmann hinweg zum Ausgleich ins Tor (68.).

Nun kochte die Stimmung im Stadion hoch, beide Lager schrien ihre Mannschaft nach vorn. Oberhausen hätte die sein müssen, die das nächste Tor hätte erzwingen müssen. Doch dem agilen Rechtsaußen Karoj Sindi fehlte in gleich drei Situationen die Abgeklärtheit, um einfach einzuschieben.

Das sollte sich rächen. Denn mit der Einwechslung von Marvin Ellmann signalisierte Wrobel: Wir wollen hier mehr als nur einen Punkt. Zunächst scheiterte der ehemalige Oberhausener noch an Hartmann, setzte kurz darauf einen Kopfball neben das Tor, doch im dritten Versuch fiel die Führung für RWE: Ellmann schickte Koep in die Gasse und der schob aus abseitsverdächtiger Position an Hartmann vorbei zur Führung der Rot-Weissen ein.

Konter am Ende

Der Rückstand brach RWO nach leidenschaftlicher Partie und vollem Einsatz den Rücken. Die Bemühung doch noch zum Ausgleich zu kommen, wurden fahriger. Essen hatte nun Übergewicht und wenig Probleme, die Versuche der Elf von Mario Basler einzudämmen. Und ein Konter sollte dann den endgültigen K.o. für die tapferen Gastgeber bedeuten: Ein Missverständnis von Benjamin Weigelt und Tobias Hötte nutzte Ellmann, schlüpfte durch die Lücke und überlupfte Hartmann sehenswert mit dem rechten Außenrist.

Das war die endgültige Entscheidung, der sichere Referee Florian Steuer ließ gar nicht mehr lange nachspielen, sondern beendete ein packendes Spiel pünktlich. In dem hätte RWO mindestens einen Punkt verdient gehabt, doch die Basler-Elf spielt noch nicht abgeklärt genug. Essen hingegen, angetrieben von dem umsichtigen Ex-Oberhausener Markus Heppke, war anzumerken, dass die Truppe schon länger zusammen ist, abgestimmte Laufwege hat und vor allem Chancen eiskalt ausnutzt.