Die Sparvorschläge der Gutachter für die Haushaltssanierung liegen auf dem Tisch. Der Sport soll auch kräftig mit einsparen.

Auch der Sport in Regie der Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) wird in den Sparvorschlägen der externen Gutachter Ernst & Young für die Stadt auf den Prüfstand gestellt. Allen Vorschlägen liegt zugrunde, dass sie allein aus finanzieller Sicht betrachtet wurden. Das größte Einsparpotenzial würde unter diesem Blickwinkel die Schließung der Hallenbäder Oberhausen und Sterkrade bieten – mit maximal bis zu 2,74 Millionen Euro pro Jahr.

Die Schließung eines Bades wird mit 1,2 Millionen Euro angesetzt. Die Gutachter sehen die Stadt allein beim Schulsport in der Pflicht, der würde komplett im Aqua-Park abgedeckt. Schwimmvereine und private Nutzer bleiben bei dieser Sicht außen vor. Das ist die Extrem-Variante für das neue Hallenbad Oberhausen und das frisch renovierte Bad in Sterkrade, das das Bäderkonzept der Stadt, das diese mit viel Eigenlob auch nach außen verkaufte, ad absurdum führen würde. Eine Alternative sei es nach den Gutachtern, ein Hallenbad Vereinen in Eigennutzung zu überlassen. Über höhere Eintrittspreise wird in dem Gutachten nicht gesprochen. Das wäre (nach entsprechender Diskussion mit den Oberhausener Nutzern, wie es sie halt vor einigen Jahren beim großen Schnitt schon einmal gab) aber wohl eine Möglichkeit, dass die Stadt ihr Gesicht gegenüber den Bürgern wahren könnte – und dennoch einspart.

Weiteres Einsparpotenzial böte sich nach Überprüfung der notwendigen Anzahl an Lehrschwimmbecken. Neun gibt es, die Schließung von zweien würde Potenzial in Höhe von 168 000 Euro pro Jahr eröffnen.

Das sind die größten Posten auf der Vorschlagsliste. Ab 2013 sollen die Zuschüsse an Vereine um zehn Prozent gekürzt werden, ab 2017 nochmals um zehn Prozent. Das würde jeweils 60 000 Euro pro Jahr einsparen. Die mögliche Erhöhung der Energiekosten ist mit 35 000 Euro pro Jahr veranschlagt. Der Wegfall eine ständigen Präsenz am Stadion Sterkrade würde 20 000 Euro Einsparpotenzial ergeben. Die verstärkte Übertragung von Aufgaben an Sportvereine wie etwa Platzpflege oder Reinigung beziffern die Gutachter mit 50 000 Euro. Bernd Knaup, zweiter Vorsitzender bei Sterkrade-Nord, sagt unlängst bei einem Redaktionsbesuch: „Wenn die Zuschüsse gekappt und die Energiekosten erhöht werden, müssen wir unsere Beiträge stark erhöhen. Das trifft genau die Falschen.“

Schließlich soll das Sportstättenkonzept auf nachhaltige Nutzung überprüft werden und verstärkt den demografischen Wandel berücksichtigen. Neue Erkenntnisse sollen bereits bei den Planungen für die Emscherinsel und den John-Lennon-Platz einfließen..