Oberhausen. . Das 2:0 gegen Wacker Burghausen lässt die Oberhausener optimistisch in die Winterpause gehen. Die von Trainer Mario Basler eingeforderten “Charaktertest“ haben die Spieler bestanden.

Dieser Sieg lässt hoffen. RWO verabschiedet sich mit einem 2:0 (2:0) gegen Wacker Burghausen aus dem vergurkten Fußballjahr 2011. Tabellarisch wirkt sich der Dreier kaum aus, da nahezu alle Teams unten ebenfalls punkteten. Doch der verdiente Sieg dürfte Selbstvertrauen für die Aufholjagd im kommenden Jahr geben. Denn die Rot-Weißen zeigten (neben dem Sandhausen-Spiel) ihre bis dato beste Leistung in der Meisterschaft und könnten in dieser Form und mit dieser Einstellung tatsächlich in der überaus engen Dritten Liga bestehen. Wobei fünf Punkte Abstand auf den rettenden Platz natürlich eine Hypothek sind.

RWO-Trainer Mario Basler war nach dem Spiel so stolz wie erleichtert. Den von ihm eingeforderten „Charaktertest“ hat die Mannschaft damit tatsächlich bestanden.

Mangelnde Chancenverwertung

Das Gefühl, tatsächlich eine Aufholjagd starten zu können, bestärkte die Mannschaft mit einer konzentrierten Leistung über die vollen 90 Minuten. Einziger Makel bleibt das Ergebnis, das zu niedrig ausgefallen ist. Denn Burghausen hatte bis auf eine Chance, die zudem Tobias Willers mit einem Kopfball aufs eigene Tor verursachte, nur eine Gelegenheit. Doch der gute Niklas Hartmann machte sich lang und dreht den Ball über die Latte.

Das war’s was Burghausen zu bieten hatte und das lag auch an der sicheren Viererkette, in der Benjamin Weigelt auf der linken Seite ein gutes und abgeklärtes Debüt gab. Zudem war er für etliche gefährliche Standards verantwortlich. Vor der Abwehr ließ Basler quasi mit drei Dreiern und einer Zehn spielen. Jeff Gyasi, Mario Klinger und Alexander Scheelen sowie Florian Abel davor sorgten für ein Übergewicht im Mittelfeld, ließen wenig durch, schafften aber viel nach vorn.

Terranova und Ellmann haben viel Spielraum

Das machte sich schnell bezahlt, denn bei einem Angriff „klärte“ Youssef Mokhtari im eigenen Strafraum mit der Hand. Mike Terranova knallte den fälligen Strafstoß mitten ins Tor: 1:0 (7.).

Das gab Sicherheit und den beiden Spitzen Terranova und Marvin Ellmann viel Spielraum. Zunächst scheiterte Terranova noch frei vor Keeper Rene Vollath, doch eine Minute später war es so weit: Ellmann drehte eine Flanke des starken Scheelen artistisch per Seitfallzieher in den Winkel. Solch ein starkes Tor hat man im Stadion Niederrhein schon lange nicht mehr gesehen. Das 2:0 zu diesem Zeitpunkt war vollauf verdient, denn die Oberhausener hatten klare Vorteile, suchten die Zweikämpfe. Terranova hatte mit unbedingtem Einsatz (schon seit mehreren Spielen) von Beginn an die Messlatte für seine Mannschaftskameraden hoch gelegt – alle zogen mit.

Basler ist sehr zufrieden

Die Zu-Null-Führung brachte Rot-Weiß souverän in die Kabine – was zuletzt ja auch nicht mehr so so häufig vorkam.

Nach dem Wechsel ließen sich die Platzherren eine gute Viertelstunde zu weit zurück drängen, doch danach war wieder Sicherheit im Spiel. In der Folge hätte RWO das Ergebnis bei Kontern hochschrauben können, doch Terranova, Ellmann oder Gyasi ließen gute Gelegenheiten liegen. Letztlich der einzige Makel an einer ansonsten runden Vorstellung. Basler wurde damit für seine mutige Aufstellung belohnt. Dass sich hier eine Mischung aus fünf Spielern der U 23, routinierten Profis sowie engagierten Neuzugängen finden kann, ist aber auch der Verdienst vieler Trainer im Verein.

Burghausen-Trainer Rudi Bommer:Wir sind spärlich ins Spiel gekommen, haben wenig Zweikämpfe gewonnen. Beim Elfmeter haben mir die Spieler gesagt, dass es keiner war. Wir haben die zwei Tore kassiert, dann den Platzverweis und sind erst danach aufgewacht. Da war es schwierig, zum Abschluss zu kommen. Wir hätten uns hier mit einer besseren Leistung festigen können, haben das aber liegen gelassen.

RWO-Trainer Mario Basler: Die Ansprache vor dem Spiel hat nur drei Minuten gedauert, wir mussten uns nicht mehr viel sagen, denn das haben wir in der Woche zuvor genug getan. Die Mannschaft hat den Charaktertest bestanden. Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft. Die Leistung meiner drei Sechser Alexander Scheelen, Jeff Gyasi und Mario Klinger hat mir sehr gut gefallen. Auch die Viererkette mit Neuzugang Benjamin Weigelt hat komplett dicht gemacht. Unser Torwart wurde nur einmal richtig gefordert und das war bei einem Kopfball von Willers – das war aber nervenaufreibend. Ich habe gesehen, was ich sehen wollte. Das gibt mir das beruhigende Gefühl, dass wir in den verbleibenden 17 Spielen eine realistische Chance haben, unser Klassenziel zu schaffen.

RWO-Neuzugang Benjamin Weigelt: Ich war froh, dass ich wieder auf dem Platz stehen konnte, obwohl ich ein wenig Gänsehaut hatte. Ich wusste, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Zunächst wollte ich vor allem meine Seite sauber halten, bin dann aber immer besser ins Spiel gekommen. Der Sieg gibt uns jetzt ein wenig Sicherheit für die nächsten Aufgaben. Wir haben in allen Mannschaftsteilen noch viel Arbeit vor uns.

Torschütze Marvin Ellmann: Bei meinem Treffer bin ich sehr gut rangekommen. Es passiert aber auch nicht jeden Samstag, dass der Ball so perfekt gelingt. Wir wussten vor der Partie, dass wir hier den Rasen umgraben müssen. Die schnellen Tore haben uns natürlich in die Karten gespielt. Zum Schluss hätten wir noch höher gewinnen müssen. Aber das war der Beginn der Aufholjagd.

Kapitän Dimi Pappas: Vor dem Spiel habe ich zu Andy Münker gesagt, dass ich nach 15 Minuten weiß, wie es ausgeht. Das führten wir 1:0. Nach dem 2:0 wusste ich, jetzt passiert uns nichts mehr. Bei meiner Gelben Karte musste ich foulen, sonst wäre eine gefährliche Situation entstanden. Nach der Winterpause werden wir weiter alles geben.