Willi Rüddel wirkte vier Jahrzehnte als Funktionär in Oberhausen. Jetzt verstarb er. Ein Nachruf.

Willi Rüddel ist tot. Der Ehrenvorsitzende des Stadtsportbundes verstarb nach langer Krankheit im Alter von 86 Jahren.

Familie, Stadtsportbund und der Oberhausener Sport trauern um einen Menschen, der sich um das Sportgeschehen in dieser Stadt verdient gemacht hat wie kaum ein Zweiter.

Der gebürtige Oberhausener kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft 1949 in seine Heimat zurück. Neben dem Aufbau seiner beruflichen Karriere als Ingenieur im Bergbau spielte er Fußball bei Union Sterkrade, wurde Schiedsrichter bis in die höchsten DFB-Klassen, Fachschaftsleiter Fußball und zweiter Mann im Stadtsportbund Oberhausen.

1968 wählte er ihn die Interessenvertretung der Oberhausener Vereine zum ersten Vorsitzenden. Während seiner Amtszeit bis 1998 verdoppelte sich die Anzahl der Vereine im SSB und die Mitgliederzahl. Seine 2008 verstorbene Frau Maria und sein ältester Sohn Willi unterstützten ihn als SSB-Geschäftsführerin sowie Fachwart Kanu und Medienbeauftragter bei der Vorstandsarbeit. So übergab Rüddel seinem Nachfolger Josef Loege ein gut bestelltes Haus mit 230 Vereinen und rund 48 000 Mitgliedern. Während der Jahre an der Spitze des SSB wandelte er sich vom fußballorientierten Sportler zum Vertreter für den Oberhausener Sport in allen Belangen. Dem Fußball aber blieb er immer verbunden, ob im Vorstand des Fußballkreises oder als Bezirksschiedsrichterobmann, später Bezirksobmann und Beiratsmitglied im Fußballverband Niederrhein.

Nach seinem Ausscheiden aus dem SSB übernahm er die Lehrtätigkeit zur Trainerlizenzfortbildung und blieb mehrere Jahre stellvertretender Vorsitzender der Stadt- und Kreissportbünde im Regierungsbezirk Düsseldorf.

In seiner mehr als 30-jährigen Funktionärslaufbahn wurde er mit Ehrennadeln des Westdeutschen Fußballverbandes, des SSB und des DFB ausgezeichnet. Dem folgten später neben vielen anderen als höchste Ehrungen das Bundesverdienstkreuz und der Ehrenring der Stadt. Mit seinem Ausscheiden aus dem SSB 1998 wurde er zum Ehrenpräsident ernannt.

Auch die hiesigen Vereinen dankten „Mr. Sport“, zwölf Clubs verliehen ihm die Ehrenmitgliedschaft. Die Beisetzung erfolgte im engsten Familien- und Freundeskreis. Die Anteilnahme des Oberhausener Sports und auch die dieser Redaktion gilt seinen Söhnen Willi und Jürgen und deren Familien.