Duisburg. RWO-Kapitän Nico Klaß spricht über den Derbysieg bei seinem Jugendverein MSV Duisburg, den Aufstiegskampf und warum er vor dem Spiel so nervös war.
Was in der Kurve lautstark nach Abpfiff begann, setzte sich im Anschluss auch in der Kabine fort. „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“, sangen die Spieler von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen und feierten damit den verdienten 2:0-Erfolg beim Spitzenreiter MSV Duisburg. Durch den zweiten Sieg im zweiten Ligaspiel des Jahres rückt die Mannschaft von RWO-Trainer Sebastian Gunkel auf nun vier Punkte an den MSV heran. Somit sind die Kleeblätter wieder voll drin im Aufstiegsrennen, oder?
„Das kann man so sagen“, meinte Nico Klaß mit einem verschmitzten Lächeln im Gespräch mit der Sportredaktion. „Die Punkte geben es her. Man muss sich da nicht verstecken oder klein reden. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir es wieder spannender da oben gestalten konnten.“ Trotzdem betont der RWO-Kapitän, dass man „jetzt nicht größenwahnsinnig werden dürfe. Wir verfolgen seit Saisonbeginn eine Marschroute, von der wir auch weiterhin nicht abrücken werden.“
Für den gebürtigen Duisburger Nico Klaß war das Derby ein ganz besonderes Spiel

Dabei gibt der 27-Jährige ohne Umschweife zu, dass der Erfolg beim Lokalrivalen besonders süß schmeckt. „Das ist ein unfassbares Gefühl vor so einer Kulisse zu gewinnen. Wir haben für diesen Erfolg viel investiert, konnten uns mit dem Ergebnis belohnen und die Fans glücklich machen. Was will man mehr?“ Aber auch für Klaß selbst war der Derbysieg eine emotionale Angelegenheit. Schließlich hat der gebürtige Duisburger seine komplette Jugend bei den Zebras verbracht.
„Ich war schon lange nicht mehr so nervös vor einem Spiel. Das fing schon zwei Tage vorher an. Die vergangene Nacht konnte ich nur schlecht schlafen. Das hätte ich nicht gedacht, dass mir das auch nochmal passiert“, verrät Klaß. „Ich kannte gefühlt die Hälfte des Stadions, weshalb auch bei mir persönlich da Druck auf dem Kessel war. Irgendwann blendet man das aber auch aus und befindet sich im Tunnel. Trotzdem hatte ich die 90 Minuten über ein besonderes Gefühl im Körper.“
Derbysieg von RWO beim MSV zeigt den tollen Reifeprozess der Mannschaft

Stolz war Klaß nicht nur aufgrund des reinen Ergebnisses, sondern auch wie der 2:0-Erfolg zu Stande kam. „Das Erfolgsgeheimnis heute war, dass wir mit unfassbar großem Mut gespielt und an uns geglaubt haben. So eine Atmosphäre vor dieser großen Kulisse war für viele Spieler ungewohnt. Trotzdem haben wir das hervorragend umgesetzt und verdient gewonnen.“ Dabei sieht Klaß den Derbysieg nicht zuletzt auch als Teil des Reifeprozesses bei seiner Mannschaft. Gerade auch mit Blick auf die 0:2-Niederlage im Hinspiel. „Man sieht einfach die Entwicklung bei uns. Den Beweis liefert die Tatsache, wie geil wir das heute runtergespielt haben. Darauf sind wir sehr stolz.“