Oberhausen. Der FC 72 probt gegen Schlusslicht Fortuna Bottrop den Abstiegskampf, der SC 20 will auf jeden Fall ins Finale und auf Niederrheinebene.

Die Halbfinale im Kreispokal stehen an. Der FC 72 empfängt Sonntag, 15 Uhr, den Klassengefährten Fortuna Bottrop an der Erlenstraße. Der SC 20 reist Sonntag, 13 Uhr, zu Dostlukspor Bottrop.

In der Liga hält sich Bilal Fezzani mit forschen Aussagen zurück. Doch vor dem Kreispokal-Halbfinale bei Dostluk nimmt der Trainer des Bezirksligisten Spielclub 20 kein Blatt vor den Mund. „Unsere Devise lautet ganz klar, dass wir mit einer seriösen Leistung weiterkommen wollen. Alles andere wäre ja auch nicht glaubwürdig.“, stellt sich der 34-Jährige der Favoritenrolle.

Der SC 20 wird Dostlukspor nicht unterschätzen

Was aber nicht bedeutet, dass er den Gegner unterschätzt. „Wir sind gewarnt. Nicht nur, weil der Pokal bekanntlich seine eigenen Regeln hat. Dostlukspor spielt eine starke Saison in der Kreisliga A und unterstreicht dies auch in den Testspielen zuletzt“, hat Fezzani die Bottroper verfolgt.

In der Tat spielt Dostluk als Aufsteiger in der A-Liga eine gute Rolle und hat als Tabellendritter mit fünf Zählern Rückstand auf die Tabellenführung den Bezirksliga-Aufstieg noch nicht abgeschrieben. Allein in den letzten drei Spielen vor der Winterpause schoss die Truppe von Trainer Can Ucar 22 Tore und wird mit entsprechend breiter Brust auflaufen.

SC 20 will sich keine Platzverweise einhandeln

Dennoch wäre alles andere als ein Oberhausener Sieg eine Überraschung. Dafür müssen die Knappen jedoch die Ruhe bewahren. Vor allem seine jungen und noch unerfahrenen Spieler hat Fezzani bereits eindringlich darauf hingewiesen. „Wir müssen unbedingt verhindern, dass es hitzig wird“, geht der Spielclub-Coach von einer aufgeheizten Atmosphäre aus, von der sich seine Schützlinge nicht beeindrucken lassen sollen. „Das schlimmste wäre, wenn wir uns noch Platzverweise einhandeln würden, durch die wir uns dann noch zusätzlich in der Meisterschaft schwächen würden“, mahnt Fezzani zur Disziplin.

Dabei muss er auf seinen Kapitän David Möllmann und dessen Stellvertreter Marko Djurdjevic verzichten. Ob es für Routinier Ümit Ertural nach seiner Verletzung schon für die Start-Elf reicht, ist noch offen. „Das ist bitter, aber wir sind in der Breite so gut aufgestellt, dass wir das auffangen können“, ist Fezzani überzeugt.

Es ist das erste Pflichtspiel im neuen Jahr und erst sein drittes überhaupt für seinen neuen Klub, dem FC Sterkrade 72. Mit einem Sieg könnte Volker Hohmann ins Finale des Fußball-Kreispokals einziehen. Im Halbfinale trifft der Trainer des abstiegsgefährdeten Bezirksligisten an der heimischen Erlenstraße auf den Liga-Konkurrenten Fortuna Bottrop.

Volker Hohmann weiß noch nicht so recht, wo der FC 72 steht

„Am Anfang weiß man nie, wo man steht. Deshalb ist so ein Start für viele holprig“, weiß der neue Coach, der erst Anfang Dezember die 72er übernahm. Für ihn hat die Meisterschaft und der damit verbundene Abstiegskampf naturgemäß Priorität, aber: „Wenn man die Chance in ein Endspiel einzuziehen, dann will man das natürlich auch. Für mich ist das ein Freundschaftsspiel unter Wettbewerbsbedingungen.“

Als ehemaliger Trainer des FSV Duisburg hat FC 72-Neucoach Volker Hohmann (Mitte) zwei Akteure des FSV zur Erlenstraße geholt.
Als ehemaliger Trainer des FSV Duisburg hat FC 72-Neucoach Volker Hohmann (Mitte) zwei Akteure des FSV zur Erlenstraße geholt. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Für die bevorstehenden Aufgaben hat der Vorjahres-Stadtmeister kurzfristig zwei weitere neue Spieler präsentiert, die dazu beitragen sollen, dass der Bezirksliga-Aufsteiger in beiden Wettbewerben maximal erfolgreich ist. Yusuf Akmese und Owura Duodu kommen beide vom FSV Duisburg nach Sterkrade und stellen die Neuzugänge vier und fünf dar. „Einer wird noch kommen“, verspricht Hohmann. Während der 22-jährige Akmese in der Offensive vielseitig einsetzbar ist, soll Duodu die Defensive stabilisieren. „Beide sind sportlich und menschlich ein Gewinn für uns. Und natürlich tun sie uns auch in der Breite gut, da wir ja auch ein paar Abgänge zu verzeichnen hatten.“

Duell gegen Fortuna wird kein Selbstläufer

Der Gegner aus Bottrop ist aktuell Schlusslicht in der Bezirksliga, aber ein Selbstläufer wird das Duell deshalb zweifelsohne nicht. Das weiß auch Hohmann. „Ich denke, dass das Spiel über den Willen entschieden wird“, vermutet der 44-Jährige. Die Fortuna soll sich dem Vernehmen nach in der Winterpause gut verstärkt haben. Für den FC 72 ist dies ein Vorgeschmack auf das nächste Abstiegsduell zum Rückrundenstart gegen Königshardt. Mit dem Unterschied: Diese Woche geht es um den Finaleinzug, sieben Tage später um drei wichtige Punkte gegen den Abstieg…