Oberhausen. Zum Jahresstart in die Regionalliga tat sich Rot-Weiß Oberhausen schwer, verdiente sich aber letztlich ein tolles 3:2 (1:1) gegen den WSV.

Das war ein Zitterspiel: RWO setzte sich nach einem wirklich ganz eng umkämpftem Spiel gegen den Wuppertaler SV mit 3:2 (1:1) durch. Die Kleeblätter kamen dabei nach einem 1:2-Rückstand auf schwerstem Geläuf noch zum so sehr ersehnten Dreier.

Donnerstag Mittag sprach RWO-Trainer Sebastian Gunkel noch von einem vollen Kader. Doch am Spielabend freitags im Stadion Niederrhein bei Dauerregen und dementsprechendem Geläuf fehlten Moritz Stoppelkamp und Phil Sieben sowie Ozan Hot selbst auf der Bank. RWO-Sportleiter Dennis Lichtenwimmer-Conversano schlicht: „Erkältet, krank.“

Dafür rückte ein weiterer Sechser mit dann insgesamt dreien in die Formation: Glody Ngyombo wäre wohl sowieso gesetzt gewesen, Kerem Yalcin und Luca Schlax hingegen variabel und sollten offensiv statt Sieben und Stoppelkamp mitarbeiten.

RWO ohne Drei mit verhaltenem Start ins Spiel gegen den WSV

Rot-Weiß hatte durch Timur Kesim (4.) die erste Torannäherung, doch der verzog den Ball von der Strafraumlinie über den rechten Giebel. Ansonsten ging es zunächst darum, sich mit den tiefen Platzverhältnissen und dem Gegner im allgemeinen auseinander zu setzen, schließlich kamen beide Teams aus einer nicht einfachen Vorbereitung: RWO-Coach Gunkel zuvor: „Von sehr gut bis schwer.“ - was eben oft den klimatischen Gegebenheiten hier geschuldet war.

Aber immerhin gab es dann doch die erste richtige gefährliche Szene des Spiels: Timur Kesim rutschte zentral nur hauchdünn an einer Hereingabe von Denis Donkor vorbei (21.). Ein Freistoß von Eric Gueye direkt aufs Tor von Krystian Wozinak (25.) war dann die nächste Annäherung. Rot-Weiß spielte dominant, war aber nicht zwingend genug. Das Fehlen der Kreativspieler machte sich doch bemerkbar.

Denis Donkor antwortete prompt mit dem Ausgleich für RWO

Und aus heiterem Himmel das 0:1: Ricardo Grym leitete halblinks vor dem RWO-Strafraum ein, Vincent Ocansey zog den Abpraller wieder zurück in den Fünfer. Zwar parierte Tanju Öztürk noch einmal, doch der erneute Ball von Ocansey auf die Linie des Kastens von Kevin Kratzsch konnte nicht mehr verteidigt werden, Dominik Bilogrevic drückte ein (29.).

Wuppertal bejubelt die Führung, Tanju Öztürk (l.), später verletzt ausgewechselt, wendet sich enttäuscht ab.
Wuppertal bejubelt die Führung, Tanju Öztürk (l.), später verletzt ausgewechselt, wendet sich enttäuscht ab. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Aber die Kleeblätter antworteten perfekt: Pierre Fassnacht zog von seiner Seite aus links einen 40-Meter-Pass ins Zentrum und dort übernahm Donkor, kurzer Antritt, Kopf hoch und unter Wozniak ab ins Netz: 1:1 (31.). Cool gemacht, das zweite Liga-Tor der Saison für ihn.

Auf einmal war eine Menge Pech im RWO-Spiel

Dann nahm Benedikt Wimmer Kesim kurz vor dem Strafraum rustikal aus dem Rennen. Freistoß aus 20 Metern, Bonga schoss zunächst direkt in die Mauer, Versuch zwei landet noch einmal in der WSV-Abwehr. Pause.

Unverändert ging es weiter. Aber nicht zu lange, denn Öztürk musste nach einem Zusammenprall mit Kratzsch vor dem eigenen Strafraum verletzt ausgewechselt werden (57.). Simon Ludwig kam für ihn. Aber wohl wichtig: Öztürk konnte aus eigener Kraft den Platz verlassen, Knöchel und Knie könnten verschont geblieben sein, er griff sich an die Rippen.

Der nächste Schock folgte dennoch schnell. Subaru Nishimura spielte rechts auf Joep Munsters, der flankte rein und Donkor rutschte am zweiten Pfosten unglücklich in den Ball: abgelenkt ins eigene Tor, 1:2 (66.). Nur Minuten später hielt Kratzsch sein Team nach einem starken Schuss von Kevin Hagemann im Spiel (70.).

Und dann kam die Wende zum 3:2!

Aber das Team lebte weiter: Donkor stark auf rechts, eingeleitet von Bonga, Ngyombo spielte nach außen und Donkor stellte dann zurück auf den Sechser: 2:2 durch Ngyombo (72.). Das hatte sich das Trio aber so was von verdient.

Dann gab es noch einen obendrauf. Gueye von rechts wieder lang auf den zweiten Pfosten und wieder war es Ngyombo, der zum richtigen Zeitpunkt hochstieg, Kopfball in die lange Ecke: 3:2 (77.). Mittlerweile war es auf dem immer schlechteren Rasen ein reiner Abnutzungskampf, spielerisch wurde es immer schwerer. Aber es reichte.

RWO: Kratzsch; Klaß, Öztürk (60. Ludwig), Fassnacht, Ngyombo, Yalcin, Schlax (85. Niemeyer), Gueye, Donkor (85. Demirarslan), Kesim (90. +2. Ezekwem), Bonga.
Wuppertaler SV: Wozniak; Nishimura, Gembalies, Wimmer, Demir (73. Müller), Bilogrevic (60. Saric), Grym, J. Munsters (82. reck), Hagemann (82.Atmaca), Bornemann (73. N. Munsters), Ocansey.
Tore: 0:1 Bilogrevic (29.), 1:1 Donkor (31.), 1:2 Donkor (66./ET), 2:2 Ngyombo (72.), 3:2 Ngyombo (73.).
Gelbe Karten: Fassnacht, - Gembalies, Munsters, Ocansey, Demir, Manno.
Schiedsrichter: Marcel Benkhoff.
Zuschauer: 3289.