Oberhausen/Bottrop. Landesligist Arminia Klosterhardt verliert im Pokal trotz Pausenführung beim Bezirksliga-Primus Rhenania Bottrop. Platzverweis hat Nachspiel
Bottroper Territorium bleibt für Arminia Klosterhardt kein gutes Pflaster. Erst recht nicht das auf der schmucken Sportanlage Im Blankenfeld. Wie vor fast genau zwei Jahren erwischte es den Oberhausener Fußball-Landesligisten erneut an gleicher Stelle im Kreispokal. Diesmal musste die Mannschaft von Trainer Marcel Landers im Achtelfinale frühzeitig die Segel streichen. Die Arminen unterlagen mit 1:2 (1:0) beim Bezirksliga-Primus Rhenania Bottrop. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kostete den Oberhausener Gästen eine (nebulöse) Undiszipliniertheit wenige Sekunden nach dem Halbzeitpfiff der Einzug in die nächste Runde.
Was war passiert? Spieler und Trainerteam beider Mannschaften trotteten zusammen mit dem Schiedsrichtergespann in Richtung Kabine – keine heiße Spur von Hektik oder gar wahrnehmbarem Stunk. Urplötzlich ertönte aber doch ein energisches Trillern. Referee Christoph Persch nestelte kurz an seiner hinteren Hosentasche und zog Rot. Getroffen hatte es Emre Yalcin. Zur Verwunderung des jungen Klosterhardter Innenverteidigers, der ungläubig beide Hände über dem Kopf zusammenschlug und damit seine pure Verzweiflung ausdrückte. Die undurchsichtige Szene konnte auch nach dem Schlusspfiff nicht in Gänze aufgeklärt werden. Nur so viel: Persch hatte offenbar eine verbale Bedrohung in Richtung eines Bottroper Akteurs wahrgenommen und entschied daraufhin auf Platzverweis.
„Emre war es definitiv nicht. Er hat keinen Mucks von sich gegeben. Wer da was oder wie gesagt haben soll, müssen andere klären. “
„Damit hat er den Falschen erwischt. Emre war es definitiv nicht. Er hat keinen Mucks von sich gegeben. Wer da was oder wie gesagt haben soll, müssen andere klären. Wir werden gegen diese Rote Karte jedenfalls Einspruch einlegen. Das sind wir allein schon der Fürsorgepflicht gegenüber unseren Spielern schuldig“, kündigte Landers den Weg über die Sportgerichtsbarkeit an. Bitterer Fakt dabei, bis ein rechtskräftiges Urteil feststeht: Der formstarke Yalcin muss wettbewerbsübergreifend mindestens am kommenden Sonntag im wichtigen Meisterschafts-Heimspiel gegen Hamborn 07 zwangspausieren.
Zum Spielgeschehen selbst: Da hatten die Grün-Weißen im ersten Abschnitt weitestgehend alles unter Kontrolle. Die Landers-Elf ging die Partie seriös wie engagiert an und unterstrich mit ihrer reiferen Spielanlage knapp eine halbe Stunde lang ziemlich deutlich, dass man eine Klasse höher unterwegs ist. Das frühe 1:0 durch Kapitän Mirac Bayram (13.) war ein Paradebeispiel dafür, wie stark die Bottroper Hintermannschaft dann zur Überforderung neigte, sobald die Arminen das Leder zügig und kombinationssicher nach vorne trugen. Zuvor hatte bereits der in die Startelf gespülte Ruto Ohnishi den Führungstreffer auf dem Schlappen, als er aussichtsreich im Sechzehner zum Abschluss kam, jedoch an Bottrops Keeper Marco Rinski scheiterte (8.).
In Überzahl wird Rhenania Bottrop stärker
Vom Bezirksliga-Spitzenreiter ging dagegen in den ersten 45 Minuten keine zwingende Torgefahr aus. Bei den Hausherren schwang gefühlt oft eine Portion Respekt zu viel mit, entsprechend verpufften jegliche Offensivbemühungen schon im Ansatz. Dieser Verlauf sollte sich aufgrund der von Persch inszenierten numerischen Überlegenheit pro Rhenania im zweiten Abschnitt merklich ändern. Während Bayram fortan im Sturm allein auf weiter Flur stand, weil die nach Entlastung suchenden Gäste jetzt defensiv mehr und mehr gefordert wurden, meldeten die Hausherren ihre Abteilung Attacke nachhaltig an. Verpassten binnen weniger Sekunden Bottrops Kapitän Midjan Ibranovic und der trickreiche Muhammed Alkan Celik zunächst den Ausgleich (52.), stand dafür Hannes Ostgathe nach einer Stunde Pate – 1:1. Die taumelnden Arminen konnten nicht mehr zusetzen und fingen sich schließlich auch noch den Lucky Punch. Der 19-jährige Ostgathe profitierte von der mustergültigen Vorarbeit Cem Sakiz‘ und schnürte den Doppelpack (79.).
„Wir haben hier eigentlich alles im Griff und schießen uns durch so eine völlig überflüssige Dummheit quasi selbst raus“, schloss Landers zerknirscht.
DJK Arminia Klosterhardt: Goy; Kunz (87. Rühl), Harder, Yalcin, Canpolat, Abel, Gehrmann (76. Onur), Ohnishi (82. Riebling), Yildiz (55. Vesolov), M. Bayram, Cengiz (46. Azaronok).