Oberhausen. Das 5:0 gegen den Wuppertaler SV wird keine Euphorie bei RWO auslösen, denn der Blick richtet sich schon längst auf das Derby gegen den MSV.

Für ein paar Tage sind wir jetzt schon wieder Aufsteiger“, konstatierte knochentrocken der Präsident. Hajo Sommers freute sich natürlich ebenso wie alle anderen mit rot-weißem Grundgemüt, bittet aber um Bodenhaftung: „Ich will keinem die Freude verbieten, aber warnen vor Überschätzung. Wer hoch fliegt, fällt tief. Daran ist zu denken, erst recht vor dem Spiel gegen den MSV am Samstag. Da treffen finanziell gesehen zwei Welten aufeinander.“

Daniel Balk klatscht Torschütze Timur Kesim ab. Rechts daneben: Kapitän Nico Klaß.
Daniel Balk klatscht Torschütze Timur Kesim ab. Rechts daneben: Kapitän Nico Klaß. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Bei seinem Trainer braucht er da nicht vorzuwarnen, denn Sebastian Gunkel ließ schon am Samstag seinen „Co“, Daniel Balk, in der üblichen Pressekonferenz verkünden, den Sieg „richtig einordnen“ zu können. Dass Balk erschien, sorgte für Erstaunen, aber Gunkel fühlte sich immer noch angeschlagen von einem Infekt, der ihn die ganze Woche über zum Fernbleiben gezwungen hatte. Gestern sagte er uns am Telefon: „Es wird von Tag zu Tag besser, am Montag haben wir frei, ab Dienstag stehe ich wieder auf dem Platz.“ Genaueres als „Es schwirrt ja immer noch was in der Luft rum“ wollte er nicht sagen – da mag sich jede(r) einen Reim darauf machen.

Aufklärung allerdings will Sommers von seinem Stab verlangen, warum der Fall vom Verein nicht kommuniziert worden ist.

Hajo Sommers plant mit RWO das Derby am Wochende gegen den MSV.
Hajo Sommers plant mit RWO das Derby am Wochende gegen den MSV. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

„Aber im Augenblick“, gesteht der „Präsi“, habe er „andere Sorgen“. Zum Beispiel, wie der zu erwartende und so lange erhoffte Andrang zum nächsten Heimspiel zu bewältigen ist. Stand der Dinge: Nach Duisburg sind 5500 Tickets gegangen, noch nicht verkauft waren bis zum Freitagabend 600 Stehplatzkarten. „Auf der Tribüne gegenüber sind noch einige Plätze frei“, erklärt Sommers, und: „Wie es aussieht, werden wir am Samstag die Tageskassen nicht öffnen.“

Übrigens wird sich an anderer Stelle eine kleine Erleichterung für die Oberhausener Kasse einstellen: Ex-Trainer Jörn Nowak erhält nur noch bis September Geld, das ist Bestandteil der Regelung seiner Vertragsauflösung. „Bis dann wird er einen neuen Verein gefunden haben“ meint Sommers, der weiß, wie schnell sich auch in der Regionalliga mit ihren teils überraschenden Resultaten schon nach zwei Spieltagen das Trainer-Karussell dreht: Gut möglich, dass das 5:0 von RWO in Wuppertal da etwas in Schwung gebracht hat. . .