Paderborn.

Gegen Paderborn ist es wirklich nie langweilig. Die zwei Spiele der Vorsaison hatten Pfeffer, das gestern Abend auch. Zum ersten Mal trennten sich die beiden Mannschaften 0:0.

Dabei verpasste es RWO, in 25 Minuten mit zwei Spielern mehr auf dem Platz einen Sieg einzufahren. Sören Brandy sah Rot, Rolf-Christel Guie-Mien wurde kurz darauf mit Gelb-Rot vom Feld geschickt. RWO verstand es aber nie, seine numerische Überzahl auszunutzen.

Was Trainer Günter Bruns zwar nicht erfreute, nach dem zähen Verlauf der Partie aber auch nicht sonderlich aufregte. Nach der ersten Halbzeit mit vielen Fehlern und wenig gelungenen Kombinationen auf beiden Seiten, entwickelte sich im zweiten Durchgang ein lebhafteres Spiel. Auf beiden Seiten wurden die Spielzüge nun ansehnlicher, die Gastgeber hatten dabei zunächst mehr Anteile.

Paderborn riskierte deutlich mehr und setzte einige Ausrufezeichen. Ein strammer Schuss von Enis Alushi (49.), ein Kopfball von Florian Mohr (56.) oder ein Schuss von Daniel Brückner zwangen RWO-Keeper Sören Pirson zu einigen Paraden. Auf der Gegenseite versuchte RWO nun Konter zu setzen, doch anders als gegen Bochum fehlte schon bei der Anlage des Spielzugs die Präzision. Viele gewonnene Bälle wurden schon im Mittelfeld wieder abgegeben. RWO brachte gegen die im zweiten Abschnitt zugegeben gut postierte SCP-Defensive kaum einen gefährlichen Ball in den Strafraum.

Unkundiges
Publikum

Aber bald drauf war mehr Platz für die Bruns-Elf. Sören Brandy sah fünf Minuten nach seiner Einwechslung wegen eines Ellbogenschlags gegen Daniel Gordon die Rote Karte – Gordon trug dabei an der Augenbraue einen Cut wie bei einem Boxer davon, der Platzverweis allerdings war überzogen. Nun war nicht nur Pfeffer, sondern auch Gift im Spiel. Das erstaunlich unkundige Publikum pfiff jede Aktion des Schiedsrichters nun lauthals aus, auch der oft gefoulte Gordon wurde bei jedem Ballkontakt mit Pfiffen belegt. Dann schubste Rolf-Christel Guie-Mien Fabian Hergesell um – wenige Minuten zuvor hatte er Gelb gesehen, nun gab’s den roten Zuschlag.

Gegen nunmehr acht Paderborner Feldspieler schaffte es RWO in gut 25 Minuten kaum einmal, konstruktiv einen Angriff aufzubauen, der Gefahr hätte bringen können. Zwar hatte der eingewechselte Ronny König einige Gelegnheiten (70./80.) vergab die aber entweder unpräzise oder wurde gestellt. Rot-Weiß spielte Powerplay, doch den aufopferungsvoll kämpfenden Ostwestfalen gelangen dabei sogar einige ansehnliche Konter.

Mit zunehmender Spieldauer verfielen die Oberhausener immer mehr in hektische Ratlosigkeit und versuchten es schließlich mit wenig aussichtsreichen Distanzschüssen. Jeder Fehlschlag der Gäste wurde laut bejubelt, und es gab einige Patzer in der von RWO viel zu nervös vorgetragnen Schlussphase.

So erkämpfte sich Paderborn das Unentschieden verdient, doch jeder Rot-Weiße wusste, dass es an diesem Abend drei Zähler hätten sein müssen.