Oberhausen. Der abstiegsbedrohte Oberhausener-Landesligist war in Sachen Einstellung prima am Start, doch die routinierten Essener fanden die Lücken.
Sterkrade-Nord trudelt weiter der Bezirksliga entgegen. Trotz guter Ansätze gab es für den abstiegsbedrohten Fußball-Landesligisten gegen abgeklärt auftretende Gäste des FC Kray ein 1:3 (0:1). Trainer Sercan Baloglu war mit der Leistung seiner Elf zufrieden, bedauerte aber, dass sich sein Team für eine couragierte Leistung nicht mit mehr belohnte: „Ich kann meinen Jungs überhaupt keinen Vorwurf machen, sie haben alles gegeben. Wir werden nächste Woche wieder angreifen.“
Die Nordler kennen in dieser komplizierten Saison viele verschiedene Formen von Niederlagen: verdiente, unglücklich, hohe oder knappe. Die jetzt gegen den Oberliga-Absteiger aus Essen war eine der Marke: Da war mehr drin.
Julian Dohmen stellte sich nach 90 Minuten nochmals ins Tor
Im Kasten stand Julian Dohmen, der zuvor schon in der zweiten Mannschaft 90 Minuten zwischen den Stangen stand. „Ich bin ihm zu großem Dank verpflichtet, dass er sich für uns hier auch noch reinwirft. Und am Ende hat er noch ein paar gefährlich Dinger richtig gut rausgehauen, als wir volles Risiko gegangen sind.“, lobt Baloglu.
Den Hausherren gehörten die ersten 15 Minuten, hier beherrschten sie das Spiel und begannen sich Feldvorteile und Chancen aufzubauen. Baloglu: „Wir wollten im letzten Drittel präsent sein, wir sind diesmal Risiko gegangen.“
Doch ein Kullertor von Estevan Rascho, ein Treffer, der aus 20 Metern unglücklich rein rollte, konterkarierte die Bemühungen der abstiegsgefährdeten Schmachtendorfer: 0:1 (18.). Aber der Rückstand wurde weggesteckt, die Elf von Baloglu bemühte sich weiter um Struktur und Spielanteile. Gute Ansätze etwa zeigten dann Felix Gatner mit einem Versuch aus der zweiten Reihe (21.) sowie Eren Canpolat, der mit seinem Schuss nach einer Ecke nur knapp am Krayer Torwart Raphael Koczor scheiterte (36.). Linus Ansumana hatte mit einem Kopfball die größte Chance zum Ausgleich noch vor dem Wechsel. Baloglu: „Wir brauchen einfach zu viele Chancen, um zu treffen. Wenn wir vor der Pause den Ausgleich gemacht hätten, hätte das hier anders ausgesehen.“
Nord leistet sich dann zu viele Unaufmerksamkeiten
Wurde es aber nicht, denn die Nordler kranken nach wie vor daran, dass sie es ihren Gegnern zu leicht machen. Das 0:2 unmittelbar nach der Pause war dann ein Wirkungstreffer (49.). Der Freistoß von Semih Köse schien durchaus haltbar. Beim 0:3, das Danilo Settimio erzielte, war Dohmen im Nord-Kasten machtlos, der Essener ließ dem Schnapper aus vier Metern keine Chance (63.). Damit waren die Verhältnisse einigermaßen geklärt, es deutete sich wieder eine Niederlage an, bei der Sterkrade-Nord unter Wert geschlagen würde. Lukas Zill, gerade mal zwei Minuten auf dem Platz, gelang dann der Anschlusstreffer (66.). Das beflügelte noch einmal, Nord warf alles nach vorn doch Zählbares wollte nicht mehr gelingen.
Dennoch zieht Baloglu auch das Positive aus diesem Spiel: „Jeder hat alles gegeben, hier lässt sich keiner hängen. Wir machen weiter und werden es nächste Woche wieder versuchen.“
Jungen Spielern mehr Minuten geben
Dazu zählt für Baloglu auch, das er hoffen kann, mit der Rückkehr der erfahreneren, derzeit verletzten Spieler wie Jamie van Dornick oder David Gehle wieder eine Mischung aus jungen und routinierten Spielern aufbieten zu können, mit der man im Prinzip auch schon einen Neuaufbau einleiten kann.
Nord: Dohmen; Klement, Gatner, Ansumana, Wunder (42. Tom Matern), Özcelik (64. Zill), Kocaoglu, Özcan (59. Pop), Üzüm, Rams.