Oberhausen. Größter Kader, aber nicht unbedingt vom Spielglück verfolgt. Dennoch schlägt sich die RWO-Traditionself beim Masters in Mülheim wacker.
Der ganz große Wurf blieb zwar aus. Doch mit dem vierten Platz beim 17. NRW-Traditionsmasters in der Westenergie Sporthalle Mülheim konnte Rot-Weiß Oberhausen zufrieden sein. „Es ist ja immer eine Wundertüte, wen man bei so einem Turnier alles zusammenbekommt“, berichtet Spielertrainer Carsten Kemnitz. „Unterm Strich haben wir eine gute Truppe auf die Beine gestellt, die gegen teils richtig stark besetzte Teams wie RWE alles gegeben hat. Am Ende hatten wir alle unseren Spaß, was die Hauptsache ist.“
Zum Auftakt in Mülheim kam es in der Gruppe A direkt zu einem Kracher, nämlich zum letztmaligen Endspiel 2022 zwischen Titelverteidiger Schalke 04 gegen Rot-Weiss Essen. Dabei behielt RWE, zu dessen Aufgebot unter anderem auch der ehemalige Oberhausener Felix Herzenbruch gehörte, deutlich mit 5:2 die Oberhand. RWO dagegen musste kurzfristig auf den verletzten Benjamin Reichert verzichten. Für den 40-Jährigen rückte sein Bruder Tim ins Aufgebot. Der von den Kleeblatt-Fans erhoffte Einsatz des „Oberhausener Fußballgott“ Mike Terranova bestätigte sich derweil nicht. „Er hat mich am Abend vorher angerufen und gesagt, dass es nicht geht“, informierte Kemnitz.
Auftakt gegen Wattenscheid 09 mit Glück in letzter Sekunde
Für RWO ging es derweil zum Start in der Gruppe B gegen die SG Wattenscheid. Nach einer unauffälligen Anfangsphase war es Daniel Embers, der den ersten nennenswerten Abschluss des Spiels hatte (4.). Die Kleeblätter blieben dran und gingen in der Folge eines kurz ausgeführten Freistoßes von Julian Berg durch Damiano Schirru mit 1:0 in Führung (7.).
Doch während Schirru kurz darauf die mögliche Vorentscheidung liegen ließ, drehten die Wattenscheider das Spiel innerhalb von zwei Minuten durch Jonas Aquistapace und Michael Jost. 20 Sekunden vor dem Abpfiff rettete Dennis Charlier den Rot-Weißen zumindest das 2:2-Unentschieden.
Torreichstes Turnierspiel für RWO gegen den MSV: 7:2
Somit war bereits im zweiten Gruppenspiel Druck auf dem Kessel für die Kleeblätter. Schließlich war im Vorfeld das Ziel Halbfinale herausgegeben worden. „Das haben wir in der Kabine angesprochen, dass wir konzentrierter sein müssen und uns nicht den Schneid abkaufen lassen dürfen“, berichtet Embers. Und in der Tat, zeigten die Rot-Weißen die geforderte Reaktion. Während der MSV nach den RWO-Treffern von Philipp Bauer und Dalibor Gataric jeweils ausglich, war der SC Rot-Weiß nach dem 3:2 durch Julian Lüttmann nicht mehr zu stoppen. Damiano Schirru (2), Tim Reichert und erneut Lüttmann machten das 7:2-Schützenfest perfekt.
Zwar kassierte RWO im finalen Gruppenspiel gegen den VfL Bochum eine klare 0:3-Niederlage. Doch wegen des besseren Torverhältnisses freuten sich die Kleeblatt-Veteranen dennoch über den Einzug ins Halbfinale. Leichte Entwarnung gab es bei Daniel Embers, der sich gegen den VfL das Knie verdrehte und vom Platz getragen werden musste. „Hoffentlich ist es nur gedehnt. Mal schauen, was der Arzt sagt“, so der gebürtige Duisburger.
RWE war nicht zu stoppen
Im anschließenden Halbfinale wartete mit Erzrivale RWE eine echte Hausnummer auf die Oberhausener, hatten die Essener doch in der Gruppenphase alle drei Partien gewonnen. Gegen den Turnierfavoriten schlug sich RWO wacker, zog aber mit 0:3 den Kürzeren. Im Spiel um Platz drei, wo es erneut gegen Bochum ging, war das Glück erneut nicht auf Seiten der Rot-Weißen. Dabei hatte Lüttmann, nachdem RWO-Torwart Frank Langela den Neunmeter von Daniel Kaczor gehalten hatten, den Sieg auf dem Fuß. Doch der 41-Jährige verschoss seinen Panenka-Versuch. Da auch Landers im Anschluss den Ball danebensetzte, konnte sich der VfL über Bronze freuen.
Den Titel holten sich die Essener mit 3:1 gegen Schalke. Zum besten Spieler wurde Erwin Koen (RWE) gewählt, Schalkes Oliver Reck war bester Torwart, bester Torjäger Marwin Studtrucker (RWE/9).