Oberhausen. Landesligist Sterkrade-Nord landet den ersten Heimsieg gegen Aufsteiger Biemenhorst. Kapitän David Gehle erzielte alle Tore.

Im Keller brennt noch Licht: Die Spvgg. Sterkrade-Nord feierte am 15. Spieltag der Fußball-Landesliga einen überraschenden 4:2 (1:0)-Sieg über den Tabellenzweiten SV Biemenhorst und ganz besonders einen Mann: David Gehle. Sterkrades Kapitän erzielte alle vier Tore und schoss die Sportvereinigung fast im Alleingang zu ihrem erst zweiten Saisonsieg und den allerersten im heimischen Nordler Park.

Es war aber eine geschlossene Mannschaftsleistung aller Nord-Spieler, die einem spielerisch reiferen Gegner durch Einsatz, Leiden- und Laufbereitschaft den Zahn zogen. So hat man die Schmachtendorfer in dieser Saison viel zu selten gesehen.

Biemenhorsts Torwart an zwei Toren beteiligt

Diesmal war das Glück auf Seiten der Gastgeber. Zum einen, weil Biemenhorsts Torwart Henry Dehorn bei den ersten beiden Gegentoren kräftig mithalf. Beim 1:0 in der 8. Minute ließ er einen sicher geglaubten Ball aus den Händen fallen und beim 2:1 verließ er seinen Kasten, war aber gegen Gehle zu spät (53.). Die Gäste aus Bocholt überzeugten spielerisch. Der Ball lief schnell und sicher durch die eigenen Reihen, vor dem Kasten jedoch zeigte der bislang frech aufspielende Neuling fehlende Effizienz.

Yunus Emre Kocaoglu (links, gegen Luca Felix Puhe) rettete Nord die 1:0-Pausenführung, als er einen Ball von der Linie kratzte.
Yunus Emre Kocaoglu (links, gegen Luca Felix Puhe) rettete Nord die 1:0-Pausenführung, als er einen Ball von der Linie kratzte. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

In der 27. Minute kratzte Yunus Emre Kocaoglu einen Heber des SV-Stürmers Luca Felix Puhe von der eigenen Torlinie. So ging es mit einer glücklichen 1:0-Führung für die Sportvereinigung in die Kabinen. „Ob wir am Ende glücklich, verdient oder unverdient gewonnen haben, ist mir ehrlich gesagt schnuppe. Sicherlich hatten wir Glück dabei, keine Frage. Aber wir haben das auch sehr gut gemacht“, resümierte Sven Schützek.

Mit zwei Achtern taktisch ins Risiko gegangen

Sterkrades Trainer ging mit seiner Strategie ins Risiko, dass er mit Felix Gatner und Baran Özcan zwei Achter aufbot und keinen Spielmacher. „Das 4-1-4-1-System war natürlich riskant. Aber ich musste irgendwas ändern“, erklärte der 46-Jährige. „Der Plan ist voll aufgegangen.“ Auf den Außen sorgten Ouassim El Abdouni, der zwei Torvorlagen lieferte und das 3:1 klasse einleitete und der emsige Justin Wunder für Schwung. Nachdem zwischenzeitlichen 1:1 sechs Minuten nach Widerbeginn, das zu diesem Zeitpunkt überfällig und hochverdient war, lag die Vermutung nahe, dass die Partie nun zu Gunsten des Favoriten kippen würde.

Aber keine drei Minuten später lag Nord wieder vorn. Nach dem 3:1 (72.) glaubten nicht nur die Zuschauer, sondern auch die Nord-Akteure an die Überraschung. Gehle machte mit Tor Nummer vier den Deckel drauf, daran änderte auch Treffer Nummer zwei der Gäste vier Minuten vor Schluss nichts (84.). „Es tut gut, ein Spiel gewonnen zu haben. Wir dürfen uns kurz freuen und den Moment genießen. Dann gilt es, in Dingden nachzulegen“, schloss Schützek.

Sterkrade-Nord: Buchholz; Klement, Canpolat, Numakura, Kocaoglu, Üzüm, Özcan (90. + 4 Rauschtenberger), Gatner (63. Murke), Wunder (88. Ansumana), El Abdouni (80. Rams), Gehle (82. Pop).