Oberhausen. Im vorgezogenen Spiel der Fußball-Landesliga musste Sterkrade-Nord am Freitagabend gegen den PSV Lackhausen eine bittere Pille schlucken.
Nach dem 1:1 im Derby in Klosterhardt schien Fußball-Landesligist Sportvereinigung Sterkrade-Nord zumindest ein wenig Selbstvertrauen getankt zu haben. Doch im vorgezogenen Freitagabendspiel an der Lütticher Straße gegen den PSV Lackhausen aus Wesel setzte es die nächste bittere Pille für den Tabellenvorletzten. Trotz einer ordentlichen zweiten Halbzeit hieß es am Ende 1:3 (0:2) gegen die Schützlinge von Trainer Sven Schützek. Die Mehrzahl der nur 100 Zuschauer zog entsprechend enttäuscht von dannen.
Sterkrade-Nord wieder mit Antreiber Baran Özcan
Nordler-Trainer Sven Schützek hatte den zuletzt gelb-rot-gesperrten Baran Özcan offensiv aufgeboten, dazu stand Fynn Rauschtenberger im defensiven Mittelfeld neu in der Startelf. Auf Weseler Seite schenkte Coach Björn Assfelder in der Defensive Orkay Güclü und Lennart Laader im Startelf-Vergleich zur Vorwoche das Vertrauen.
Die Gäste standen im ersten Durchgang weitgehend sicher, zumal sich Sterkrade im Vorwärtsgang zu viele leichte Ballverluste leistete und auch kaum Torgefahr kreierte. Die Kugel landete zwar nach 14 Minuten im Weseler Netz. Doch Rechtsaußen Ouassim El Abdouni stand bei seinem Kunstschuss in den rechten Torwinkel im Abseits.
Oenning und Orkay Güclü treffen für PSV Wesel
Auf der Gegenseite zeigten sich die Grünen indes eiskalt. Einen schön vorgetragenen Angriff über die rechte Seite vollendete Yannik Oenning nach Vorlage von Felix Gehrmann freistehend zum 1:0 (22.). Da wirkte die Nord-Abwehr viel zu schlampig im Zugriff. Auch die zweite gefährliche Situation vor dem Sterkrader Gestänge endete mit einem Einschlag: Freistoß Luis Blaswich aus der linken Halbposition, Kopfball-Aufsetzer von Innenverteidiger Stephan Sanders – 2:0 (35.) für den PSV.
Ein Anschlusstor für Sterkrade kurz vor dem Seitenwechsel war drin. Doch Rechtsverteidiger Eren Canpolat trat aus günstiger Position im Lackhausener Strafraum über den Ball. Wirklich druckvoll aus Sterkrader Sicht wurde es erst nach der Pause. Die Gäste konzentrierten sich auf den Verteidigungsmodus, Nord rannte an. Zunächst ohne Durchschlagskraft, dann aber mit einem Anschlusstor aus dem Nichts: Der blasse David Gehle legte für den emsigen Baran Özcan auf, der per Flachschuss in die linke Torecke vollstreckte (62.).
Sterkrade-Nord hat mit Innenpfostentreffer Pech
Danach wackelte der PSV. Özcan hatte mit einem Innenpfostentreffer nach einem 30-Meter-Freistoß Pech (71.), den Abpraller schoss Verteidiger Linus Ansumana auch noch über das leere Tor. Dann musste Torsteher Sebastian Kaiser gegen einen Distanzschuss von Baran Özcan per Faustabwehr retten (77.).
Das vermeintliche Weseler 3:1 nur zwei Minuten später durch einen Abstauber des eingewechselten Berkan Toptas pfiff Referee Julian Strunk (Borussia Veen) wegen angeblichem Abseits zurück. Was heftige Proteste und Gelb/Rot gegen den Weseler Co-Trainer nach sich zog. Toptas durfte aber in der 88. Minute nach einem der nun sich auftuenden Konter doch noch über sein 3:1 jubeln.
Nordler-Trainer Sven Schützek nach dem Schlusspfiff bedient
„Wir hatten lange wenig Zugriff aufs Spiel. Schön war das Spiel nicht, und ein wenig Glück für uns war sicher auch dabei“, merkte PSV-Trainer Björn Assfelder nach dem Schlusspfiff eher kritisch an. Sterkrades Coach Sven Schützek war naturgemäß bedient: „Wesel war heute schlagbar. Aber bei einem Marathon muss man auch in der ersten Hälfte die Meter machen. Da war der Gegner immer einen Schritt schneller als wir.“ Schützeks Halbzeitansprache fiel ruhig, aber bestimmt aus: „Ich habe nur gesagt, dass jeder in den Spiegel schauen und beurteilen soll, ob das Gezeigte reicht.“ Halbzeit zwei war dann zwar besser, es reichte für die Nordler aber wieder nicht.
Sterkrade-Nord: Buchholz – Numakura, Murke, Ansumana, Canpolat (86. Forbeck) – Rauschtenberger (84. Pop), Kocaoglu – Gatner (61. Schiever), Özcan, El Abdouni – Gehle.
PSV Lackhausen: Kaiser – Blaswich, Laader, Sanders, Bruns – Oenning (74. Meis), O. Güclü (90.+1 Sobotta), Karwath (46. Toptas), N. Güclü (90. Kasparek) – Mahn, Gehrmann.