Oberhausen. Der RWO-Vorstandsvorsitzende Thorsten Binder spricht über seine Erwartungen vor dem Spitzenspiel am Samstag zu Hause gegen Fortuna Köln.
„Wir haben schon eine kleine Euphorie entfacht, die wir gerne zu einer großen machen würden“, sagt Thorsten Binder mit Blick auf den kommenden Samstag. Dann empfängt der SC Rot-Weiß Oberhausen um 14 Uhr zum Spitzenspiel der Fußball-Regionalliga den SC Fortuna Köln. Für beide Teams gilt: Mit einem Sieg lösen sie den Wuppertaler SV nach dessen erster Pleite (1:4 in der vorgezogenen Partie in Paderborn) als Spitzenreiter ab. Den Gästen aus der Domstadt würde sogar ein Remis reichen, um den Platz an der Sonne zu erklimmen. Doch so weit wollen es die Kleeblätter nicht kommen lassen.
„Das ist ein Spiel auf Augenhöhe. Aber gerade zu Hause wollen wir natürlich die Chance nutzen, um Tabellenführer zu werden“, so der RWO-Vorstandsvorsitzende, der aber selbst für den Fall der Fälle gleich auch ein wenig bremst. „Die Tabelle zu diesem frühen Zeitpunkt ist nur eine Momentaufnahme. Wir haben immer gesagt, dass wenn sich die Türe für uns öffnet, wir auch durchgehen wollen. Aber das ist noch ein ganz langer Weg.“
RWO: Hoffen auf bis zu 4000 Fans gegen Fortuna Köln
Auch interessant
Dies gilt allerdings für alle Mannschaften. Und dass die Konkurrenz den Kleeblättern nach deren Neuverpflichtungen von Oguzhan Kefkir, Michel Niemeyer, Marius Kleinsorge, Cottrel Ezekwem, Manfredas Ruzgis, Moritz Montag, Tim Stappmann und natürlich Moritz Stoppelkamp als bisherigen Kapitän des MSV Duisburg schnell den Favoritenball zugespielt hat, interessiert Binder nicht.
„Druck durch Aussagen der Konkurrenten spüren wir nicht. Jeder kann sagen, was er möchte und den Ball kann ich auch ganz schnell zurückspielen“, so der RWO-Chef. „Wir haben ja auch gute Spieler verloren und andere Mannschaften haben auch richtig gute Kader zusammengestellt. Aachen beispielsweise wird am Ende sicher nicht da stehen, wo sie jetzt stehen. Und abgerechnet, da zahle ich gerne die fünf Euro ins Phrasenschwein, wird immer erst am Ende.“
Thorsten Binder über seine neue Rolle als RWO-Vorstandsvorsitzender
Neben der sportlichen Neuausrichtung mit dem neuen Trainer Jörn Nowak für Mike Terranova hatte es Anfang Juni auch einen Generationenwechsel in der Vereinsführung beim SC Rot-Weiß Oberhausen gegeben. Mit Hajo Sommers trat nach 17 Jahren der Vorsitzende ab. Sein bisheriger Stellvertreter Thorsten Binder wurde sein Nachfolger, Sommers blieb aber ebenso wie Klaus-Werner Konrad im Vorstand der Kleeblätter.
„Eigentlich war es ja ‘nur’ ein Rollentausch und ich war der Meinung, dass ich in den 18 Jahren im RWO-Vorstand zuvor bereits eine Menge Verantwortung hatte. Aber das ist jetzt noch einmal eine andere Hausnummer. Als Vorstandsvorsitzender muss man noch mehr kommunizieren und vor allem noch viel mehr Entscheidungen treffen“, so Binder. „Hajo und ich waren häufig nicht einer Meinung - was ich aber für gut und wichtig halte, um am Ende das Beste für den Verein zu finden. Allerdings ist der Posten ziemlich substanzraubend und man muss schon auf sich achten, auch ich werde nicht jünger. Wir machen die Aufgabe ehrenamtlich, aber natürlich mit sehr viel Herzblut.“
Erleichtert sind sie natürlich an der Lindnerstraße, dass der Start nach einem Punkt aus den ersten beiden Spielen mit den anschließenden vier Siegen in Serie doch noch gelungen ist. „Die Mannschaft hat performt und die jüngsten Ergebnisse sind das Ergebnis der Arbeit des gesamten Teams“, so Binder, der hofft, dass diese Arbeit am Samstag (und zukünftig) von noch mehr Oberhausener Fußballfans honoriert wird. „Bis jetzt spiegelt es sich noch nicht so richtig im Vorverkauf wider, aber das kann ja noch kommen und das erleben wir ja häufiger“, so der RWO-Chef. „Das Stadion ist groß und die Leute wissen, dass sie einen Platz bekommen, was allerdings die Planungen und die Organisation schwieriger macht und die Schlangen an den Kassen länger werden lässt. Schöner wäre es, wenn sich die Fans die Tickets im Vorverkauf sichern würden.“
Und wenn das Wetter mitspielt, dann sollten es schon zwischen 3500 und 4000 Fußballfans sein, die am Samstag den neuen Tabellenführer feiern - natürlich vor der Revierkraft-Tribüne.