Oberhausen. Der Bodybuilder Marian Werner hat sich mit „Center Sport“ den Traum vom eigenen Fitnessstudio erfüllt.

Als das Angebot kam, musste Marian Werner nicht lange überlegen. „Auf diese Chance habe ich mein Leben lang hingearbeitet.“ Seit Jahresbeginn ist der Oberhausener sein eigener Chef und leitet das Fitnessstudio „Center Sport“ an der Wehrstraße. Somit hat der 29-Jährige seine Leidenschaft zum Beruf gemacht, wobei er nach wie vor seiner eigentlichen Arbeit bei Thyssen Krupp in der mechanischen Hauptwerkstatt nachgeht. „Nach der Arbeit fängt meine Arbeit erst an“, fasst es Werner zusammen, der getreu dem Motto lebt: Kein Traum ist zu groß, als dass man ihn nicht verwirklichen kann.

Dabei habe er schon als Kind keine Herausforderung gescheut. „Da kam schnell bei meinen Eltern die Überlegung auf, was soll der Junge mit all dieser Energie machen?“ Sporttreiben hieß die Devise, die Werner schließlich mit sechs Jahren zum Schwimmen brachte. „Wenn ich meinen Kopf unter Wasser hatte, dann habe ich mich einfach wohl gefühlt.“

Zahlreiche Pokale: Marian Werner hat in Schwimmen und Bodybuilding schon einige Erfolge eingesammelt.
Zahlreiche Pokale: Marian Werner hat in Schwimmen und Bodybuilding schon einige Erfolge eingesammelt. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Zunächst bei der DJK SV Delphin 05 Osterfeld, später beim PSV, wurde das Trainingspensum von Jahr zu Jahr aufgestockt und die ersten Erfolge stellten sich ein. 2006 wurde er erstmals Stadtmeister in seiner Altersklasse, mit 16 Jahren folgte die Auszeichnung „Oberhausens schnellster Schwimmer“. Und 2011 kam noch der Titel „Vize-Junior-Europameister“ bei den FICEPS in Linz, Österreich hinzu.

Doch schon damals merkte er, dass er es bei den Profis mit einer Größe von „nur“ 1,72 Metern schwer haben würde. „Irgendwann sind dann alle an mir vorbeigeschwommen. Du brauchst eine Größe von 1,80 Meter und mehr. Ansonsten reicht es nicht für ganz oben.“ So musste der junge Athlet seine Schwimmlaufbahn notgedrungen an den Nagel hängen. „Das hat mir sehr zu schaffen gemacht“, erinnert sich der Oberhausener, der sich aber umgehend nach einer sportlichen Alternative umschaute.

Vom Schwimmbecken ins Fitnessstudio

Da er bereits aus Trainingszwecken fürs Schwimmen ins Fitnessstudio gegangenen war, entwickelte sich schließlich der Kraftsport beziehungsweise das Bodybuilding zur neuen Passion. „Durch das Schwimmen hatte ich ideale Voraussetzungen, da hier alle Muskelgruppen beansprucht werden. Das wollte ich jetzt beim Bodybuilding auf ein neues Niveau bringen.“ Und auch hier galt für Werner ganz oder gar nicht, so dass er bereits 2017, also mit 23 Jahren, zum ersten Mal auf einer Wettkampfbühne stand.

Marian Werner ausdefiniert im Wettkampf.
Marian Werner ausdefiniert im Wettkampf. © Privat | Privat

Und gleich bei seiner Premiere landete der Oberhausener bei den NRW-Meisterschaften in der Klasse „Men‘s Physique“ überraschend auf dem zweiten Platz. 2021 und 2022 ging es für Werner bei der gesamtdeutschen Meisterschaft ebenfalls jeweils auf den zweiten Platz. „Aller guten Dinge sind drei“, sagt Werner selbstbewusst und schielt bereits auf die nächste DM im Frühjahr 2024. Doch bis dahin gilt es sich gemeinsam mit seinem Trainer Christian Heimerdinger, Weltmeister 2021 in der Klasse „Men‘s Physique“, wieder in absolute Top-Form zu bringen.

Schließlich hatte der gelernte Schweißer in den vergangenen Wochen und Monaten abseits des Körpertrainings jede Menge zu tun, um sein eigenes Fitnessstudio auf Vordermann zu bringen. „Das hat und wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Aber es ist ja genau das, was ich mir gewünscht habe“, sagt Marian Werner, der dabei neben seinen Angestellten/Trainern auch auf die tatkräftige Unterstützung seiner Eltern und seiner Freundin setzen kann. „Dafür bin ich meiner Familie auch unglaublich dankbar. Fachwissen erarbeiten ist das eine, aber diese Form der Unterstützung ist unbezahlbar.“

Der Mensch steht bei Marian Werner im Mittelpunkt

In naher Zukunft möchte der Oberhausener dabei den kompletten beruflichen Absprung schaffen und nur noch für seine „Muckibude“ da sein. „Ich werde das auch schaffen, nur lasse mir da noch etwas Zeit. Ich brauche noch etwas mehr Sicherheit.“ Die Voraussetzungen stimmen jedenfalls schon heute, verfolgt Werner doch ähnlich, wie es einst Peter Hülsender nur wenige Meter weiter an der Rolandstraße in seinem legendären „American Gym“ gemacht hat, eine klare Philosophie, die sich von den Fitnessketten wie „McFit“ oder „FitX“ unterscheiden soll.

„Ich möchte ein Studio führen, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Wo der Trainings- und Ernährungsplan auf jeden perfekt zugeschnitten ist, sei es die Oma oder die Enkelin, der Muskelberg oder Gelegenheitssportler. Hier soll sich jeder wie zu Hause zu fühlen“, betont er. „Den Menschen bei ihren Zielen Hilfestellungen zu geben, was kann es Schöneres geben?“