Oberhausen. RWO-Verteidiger Nico Klaß kommt nach Foul an ihm im Derby gegen RWE ohne Knochenbruch davon, fällt aber trotzdem vorerst aus.

Glück im Unglück, so sieht es auch Nico Klaß selbst, hat der RWO-Innenverteidiger am Samstag im Derby bei RWE gehabt. In erster Linie natürlich bei der Situation, die im Fußball schon öfters mit einem Mittelfuß- oder gar Schien- und Wadenbeinbruch geendet ist. Klaß will den Ball nach vorne knallen, doch RWE-Stürmer Simon Engelmann hält mit gestrecktem Bein den Fuß drauf.

„Ich komme gerade vom Doc und bin erst einmal bis Freitag krankgeschrieben“, so der 24-Jährige. „Der Fuß sieht leider nicht gut aus, total aufgepustet.“ Klaß wurde direkt nach dem Spiel auf dem Spann genäht, aber die Naht hat sich mittlerweile entzündet. „Schwer zu sagen, wann sich das wieder entspannt. Aber immerhin ist kein Knochen gebrochen.“

Loch im Schuh, Nahtstelle hat sich entzündet

Das war die größte Sorge bei den Kleeblättern und natürlich dem Abwehrspieler selbst, dem für einen Einsatz im Heimspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) gegen den SV Straelen schon so eine Art Blitzheilung widerfahren müsste. Selbst wenn es mit dem Laufen klappt, Linksfuß Klaß muss mit dieser Stelle ja ab und zu auch mal den Ball schießen. . .

Gute Besserung hat ihm auch Simon Engelmann gewünscht. Der einstige RWO-Angreifer, der für die Szene Gelb gesehen hatte, war nach Spielende direkt zur Bank der Gäste gekommen. „Er hat sich entschuldigt und nochmal gesagt, dass es keine Absicht war“, so Klaß. „Das glaube ich ihm auch, so etwas passiert.“

Sportliche Geste: Nach dem Abpfiff entschuldigte sich Engelmann bei Klaß und erkundigte sich nach dessen Befinden.
Sportliche Geste: Nach dem Abpfiff entschuldigte sich Engelmann bei Klaß und erkundigte sich nach dessen Befinden. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Neben Geduld benötigt Klaß übrigens auch neue Schuhe. Nicht, weil Blut sich auf dem Schuhwerk eines Innenverteidigers nicht gut machen würde, sondern weil der Treter an der Stelle des Zusammenknalls schlichtweg ein großes Loch aufweist. „So etwas habe ich auch noch nie gesehen“, sagt Klaß, der sich auch an eine zweite Szene aus dem Derby nur ungern erinnert.

Klaß: „Das 0:1 geht auf meine Kappe“

„Das 0:1 geht auf meine Kappe, das muss ich natürlich anders lösen“, so der Abwehrspieler über seinen Ballverlust, den die Gastgeber per Konter schließlich in den Führungstreffer umwandelten. „Überhaupt sind wir nicht so gut ins Spiel gekommen, haben das dafür in der zweiten Halbzeit aber richtig gut gemacht und verdient einen Punkt mitgenommen.“

Ein Zähler, der zum tollen Saisonstart der Kleeblätter mit 20 Punkten aus neun Spielen beiträgt. „Wir hatten daran geglaubt, dass wir gut aus den Startlöchern kommen können. Die letzten Testspiele wurden immer besser, die Mannschaft hat immer mehr harmoniert“, so der Rückkehrer aus Braunschweig. „Aber da man die Konkurrenz vor dem Saisonstart auch nur schwer einschätzen kann, weiß man eben nicht genau, wo man selbst steht.“

Pokalspiele angesetzt

Im Niederrheinpokal wurde die zweite Runde terminiert. RWO tritt am Mittwoch, 13. Oktober (19.30 Uhr) beim Landesligisten SV Genc Osman in Duisburg an. Zum gleichen Zeitpunkt ertönt der Anpfiff für den Oberligisten Spvgg. Sterkrade-Nord beim A-Ligisten SuS Haarzopf in Essen.

Zudem hat Klaß noch einen weiteren Grund für den Höhenflug der Kleeblätter ausgemacht: „Unsere Einwechselspieler haben bis jetzt immer gezündet. Das ist noch einmal ein riesen Unterschied, wenn du regelmäßig wechseln kannst und die neuen auf dem Platz direkt weiterhelfen. Wir haben viele junge Spieler, die noch lange nicht am Ende, sondern eher am Anfang ihrer Entwicklung sind.“

Zünden würde jetzt gerne auch Tim Stappmann, und zwar als Innenverteidiger in der Startelf. Aber diesen Platz wird Klaß nach auskurierter Wunde auf dem Spann sicherlich nicht kampflos abtreten.