Oberhausen. Der Kanute des TC 69 wird dieses Jahr noch einmal alles geben. Dafür schuftet er traditionell in Florida, aber nun zum letzten Mal.
In den vergangenen Tagen lud die Wetterlage in Deutschland nicht gerade dazu ein, sich draußen zu betätigen. Der Wind peitschte unaufhörlich und machte so einigen Sportterminen, ob draußen oder in der Halle, einen Strich durch die Rechnung.
„Hier bei uns geht es zum Glück deutlich ruhiger zu“, berichtet Lukas Reuschenbach vom TC Sterkrade 69, der sich seit gut anderthalb Wochen im Trainingslager des Deutschen Kanuverbandes in Florida befindet. Doch auch wenn für den 26-Jährigen Sonnenschein statt Schmuddelwetter angesagt ist: Ordentlich geschuftet wird dennoch.
Noch den Feinschliff holen
Schließlich will sich der Doppelweltmeister im K4 über die 1000 Meter für die anstehende letzte Wettkampfsaison bei Temperaturen um die 25 Grad Celsius und spiegelglattem Wasser den letzten Feinschliff holen.
„Die Bedingungen hier sind einfach top und das Wasser ist jederzeit in Reichweite“, sagt Reuschenbach. In der ersten Woche legte der Oberhausener knapp 170 Kilometer auf Wasser zurück, der Großteil davon betraf die Verbesserung des Grundlagenbereichs.
Zusätzlich kamen noch 21 weitere Trainingsstunden dazu, die unter anderem im Kraftraum verbracht wurden.
Keine Ablenkung vom eigentlichen Ziel
„Der Fokus, den man hier für seinen Sport hat, ist einmalig. Es gibt keine Faktoren, die für Ablenkung sorgen. Alles ist darauf ausgerichtet, möglichst effektiv und viel zu trainieren“, sagt Reuschenbach, auch wenn zwischendurch freie Tage zum Strandaufenthalt oder dem Einkaufen zur Verfügung stehen. „Schließlich will man auch geistig fit für die anstehenden Trainingseinheiten bleiben. Da ist ein bisschen Abwechslung auch mal gut.“
Dass es nach all den vielen Jahren das letzte Trainingslager für Lukas Reuschenbach in Florida sein wird und damit etwas Besonderes, steht für den Oberhausener außer Frage. „Dieses Training war immer ein fester Teil meiner Vorbereitung und meiner Jahresplanung. Klar wird da was fehlen.“ Der 26-Jährige wolle deshalb „alles mitnehmen und jeden Tag genießen.“ Aber eben auch Vollgas geben. „Ich habe noch einige Ziele und will mich mit einem Top-Niveau für die anstehende Rangliste empfehlen.“
Hart zu arbeiten, um wieder ein bisschen besser zu werden. Für Lukas Reuschenbach mehr als nur eine simple Floskel, sondern seit Anfang an Grundlage für seine zahlreichen Erfolge.
500 Kilometer in drei Wochen gepaddelt
„Unterm Strich werde ich nach drei Wochen Trainingslager über 500 Kilometer im Boot gepaddelt haben“, rechnet der mehrfache Oberhausener Sportler des Jahres vor. Der Austausch mit der Familie und Freundin Lena klappt derweil in Zeiten von Internet und Handy problemlos. „Wenn gerade kein Flugzeug über unseren Köpfen fliegt versteht man mich schon“, sagt Reuschenbach mit einem Lachen, um kurz danach zur nächsten Trainingseinheit überzugehen.
Noch bis zum übernächsten Sonntag wird Lukas Reuschenbach im Trainingslager in Florida sein und dann in die Heimat zurück kehren.