Oberhausen. Der Traum von Olympia wird wohl einer bleiben. So denkt der Weltmeister über Ausbildung und sein letztes Karriere-Jahr nach.

Lukas Reuschenbach feiert Donnerstag, 16. Januar, seinen 26. Geburtstag. Ein Tag, an dem ein neues Lebensjahr beginnt, das für den Kanuten des TC Sterkrade 69 einige Veränderungen mit sich bringen wird. Denn der Doppelweltmeister im K4 über die 1000 Meter geht aller Voraussicht nach in seine letzte Wettkampfsaison. Eine Entscheidung, die Reuschenbach mit Blick auf die berufliche Zukunft wohlüberlegt getroffen hat.

Entsprechende Gedanken machte sich der Oberhausener nach seiner Titelverteidigung im vergangenen August bei der Kanu-WM in Szeged. Letztlich entschied sich Reuschenbach dazu, sich für ein duales Studium für Oktober 2020 zu bewerben.

Aus diesem Grund absolvierte er die vergangene Herbstvorbereitung auch nicht im sonnigen Florida, sondern in Essen und in Oberhausen. „Ich habe jetzt den Weg eingeschlagen, den ich gehen muss“, sagt Reuschenbach.

Die Form ist weiterhin gut

Auswirkungen auf seine Leistungen hat der geänderte Trainingsort aber nicht gehabt, auch wenn es natürlich deutlich kühler war. „Nein, vom Ablauf hat sich im Grunde nichts geändert. Natürlich muss man sich hier etwas dicker anziehen, aber meine Form ist gut.“ Da er aber separat vom Nationalteam sein Training durchzog, ist es derzeit noch offen, wie genau und wann er in diesem letzten Wettkampfjahr eingesetzt wird. Dabei wird sich wohl wie immer alles anhand der Platzierung auf der Rangliste entscheiden. „Es ist zwar vom Kopf schon eine etwas andere Situation für mich, aber ich ziehe mein Ding so wie in jeder vorangegangenen Saison durch“, so das Geburtstagskind.

Der Traum von Olympia 2020 in Tokio wird sich wohl nicht erfüllen.

Im Rückblick stolz auf das Erreichte

„Es gibt eine bestimmte Anzahl an Plätzen, die Leute sicher haben, die einfach besser sind als ich. Diese haben sich in großen Momenten keine Fehler geleistet. Und wenn diese immer ihre Leistung bestätigen, dann besteht kaum eine Chance aufzurücken“, nimmt es Reuschenbach sportlich fair.

Zudem kann der Sportsoldat, egal wie erfolgreich und umfangreich dieses letzte Wettkampfjahr auch immer verlaufen wird, positiv auf seine bisherige Laufbahn zurückblicken. „Ich denke, dass ich stolz darauf sein kann, was ich geschafft habe. Deshalb bin ich auch nicht sauer, sondern blicke nur positiv auf die tollen Erfahrungen zurück, die dieser Sport mir beschert hat.“ Und womöglich kommen eben noch einige Wettkämpfe dazu, wie die geplante WM der nicht olympischen Strecken in Szeged.

„Ich bin weiterhin hochmotiviert, meine beste Performance zu zeigen. Wo das aber genau der Fall sein wird, wird sich zeigen.“

Sportlich fit muss sich Reuschenbach so oder halten, hat er doch für die Zeit nach dem Kanusport bereits eine neue Herausforderung im Blick: Triathlon. „Ein sehr vielseitiger Sport, genau das, was mich motiviert.“ Am 23. August will er in Duisburg beim Ironman-70.3-Rennen teilnehmen. Dies bedeutet 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer laufen. „Mein Bruder Matthias hatte sich angemeldet. Und ich dachte mir, da habe ich Zeit, warum nicht?“

Triathlon würde ihn bald reizen

Momentan muss der Triathlon noch ganz klar hintenan stehen, auch wenn Reuschenbach sich schon den einen oder anderen Tipp von Altersklassen-Weltmeister Timo Schaffeld (RWO-Endurance) geholt hat. „Ich bin allein aufs Paddeln fokussiert“, macht er deutlich.