Oberhausen. Nun ist es offiziell: Bezirksligist Blau-Weiß Oberhausen und Trainer Hans-Günter Bruns haben sich „im beiderseitigem Einvernehmen“ getrennt.

Unter der Hand ist es in Fußball-Oberhausen seit zwei Wochen bekannt, öffentlich bekannt machten es BWO-Club-Chef Frank Kielczewski und Trainer Hans-Günter Bruns jetzt: Verein und Fußballlehrer trennen sich, dies in gutem, beiderseitigem Einvernehmen, wie beide Seiten betonen. Kielczewski: „Ich will, dass die Sache vernünftig und sauber über den Tisch geht.“ Bruns: „Kille und ich werden natürlich Kumpel bleiben.“

Gescheitert ist die Zusammenarbeit letztlich an den widrigen Umständen, die Blau-Weiß nicht erst in dieser Saison hart treffen. Bruns: „Ehrlich gesagt ist mir das in 41 Jahren als Trainer noch nicht vorgekommen.“ Eine völlig verkorkste Vorbereitung setzte sich mit unzähligen Verletzungen in der Meisterschaft fort.

Kader wurde ausgeweitet

In der schwierigen Vorsaison bekam das Team mit Bruns und zurückkehrenden Verletzten noch die Kurve, doch gegen Ende hin zeichnete sich wieder ab, dass der Kader wegen zahlreicher Verletzungen zu dünn ist. Kielczewski und Bruns legten nach, zum Start der Vorbereitung standen 21 Akteure parat. Die reduzierten sich bereits nach dem ersten Testspiel um drei Langzeitverletzte, die nächste Partie mussten gar abgesagt werden. Von Spiel zu Spiel, von Training zu Training dezimierte sich der Kader weiter. „Wir hatten zeitweilig neun Verletzte, acht bis 13 Spieler fehlten zu den Partien. Die Trainingsbeteiligung lag bei fünf bis zehn Spielern. Wir mussten immer improvisieren“, zieht Bruns ein enttäuschtes Fazit nach den zwei Jahren bei Blau-Weiß. „Aber ich habe ,Kille’ den Gefallen gern getan“, geht er nicht verbittert.

Erst einmal kein neuer Job

Kielczewski bestätigt: „Es liegt nicht am Trainer allein. Die Mannschaft hat ihn im Stich gelassen. Sie war nicht mehr motiviert, zudem sind immer weniger nach Verletzungen zurückgekommen.“

Bruns will die Sache jetzt erst einmal sacken lassen und sieht sich definitiv nicht nach einem neuen Verein um. Anders sieht es natürlich bei Schlusslicht Blau-Weiß aus, der Verein ist zum Handeln gezwungen. Der bisherige Co-Trainer Samet Arik wird auf der Bank unterstützt von Nino Santini. Club-Chef Kielczewski wird auch auf der Bank und beratend tätig sein. „Das werden wir bis zur Winterpause durchziehen und dann schauen, ob wir eine andere Lösung finden müssen.“