Oberhausen. An die Sensation hatten die Knappen vom SC 20 nicht geglaubt, aber zumindest vielleicht ein bissschen gehofft. War aber nicht.

SC 20 –
MSV Duisburg 0:11 (0:3)

Für den einen war es das Spiel des Jahres, für die anderen nur eine Pflichtaufgabe. Und das Duell Klein gegen Groß entschied der Goliath in dieser Partie souverän für sich. Nach dem 11:0-Erfolg treffen die Duisburger in der nächsten Runde auf die SSVg Velbert, während das Abenteuer Niederrheinpokal für den Bezirksligisten beendet ist.. „Wir haben das trotzdem genossen. Das war schon ein einmaliges Erlebnis“, war Spielertrainer Ümit Ertural nach dem Spiel dennoch zufrieden. Rund 2500 Gästefans machten sich auf den kurzen Weg ins Stadion Niederrhein, um ihre Zebras anzufeuern und für Stimmung zu sorgen. Und um die auf gar keinen Fall zu enttäuschen, schickte Trainer Torsten Lieberknecht seine beste Mannschaft aufs Feld.

Ball und Gegner laufen lassen

Standesgemäß kontrollierte der Favorit die Anfangsphase und ließ Ball und Gegner laufen, die Knappen verteidigten leidenschaftlich und warfen alles in die Zweikämpfe. Dennoch ging der Gast früh in Führung. Eine Hereingabe des Kapitäns Moritz Stoppelkamp fand den Kopf von Yassin Ben Balla, der zum 1:0 für den MSV einnickte (5.). In der 18. Minute ließ Stoppelkamp Torwart Mohamad keine Abwehrchance und erhöhte auf 2:0. Die Mannschaft von Spielertrainer Ümit Ertural war in dieser Phase vollkommen im Abwehrdrittel eingeschnürt und konnte sich kaum noch befreien. So erhöhte der MSV nach 21 Minuten folgerichtig auf 3:0: Eine Flanke von Albutat verlängerte Angreifer Vincent Vermeij gefühlvoll per Kopf ins lange Eck. Ohne Torschuss und mit nur einer Ecke ging der Spielclub in die Kabine, hatte aber vor der Pause gut ins Spiel gefunden und den Gästen nur noch wenig Chancen gegeben. „Wir haben relativ defensiv angefangen und haben das in der ersten Halbzeit gut gemacht“, sagte Ertural.„Weil wir eigentlich eine offensive Mannschaft sind, haben wir umgestellt. Wir wollten unser Tor machen, so hatte der Gegner dann auch mehr Raum“, so Ertural.

Das erste Tor nach dem Seitenwechsel ließ nicht lange auf sich warten. Erst verwertete der zur Halbzeit erst eingewechselte Sinan Karweina einen Querpass nach einem teuren Ballverlust von Besir Muqa, eine Kombination über die rechte Abwehrseite des Spielclubs vollendete Stoppelkamp aus zehn Metern unten links. Mit seinem dritten Treffer des Tages blieb Stoppelkamp nach Zuspiel von links cool, vom Punkt schickte Ben Balla Mohamad bei einem Foulelfmeter ins falsche Eck. Und so stand es nach 54 Minuten plötzlich 0:7, der Spielclub hatte dem MSV in dieser Phase nichts entgegenzusetzen und kassierte so einen Treffer nach dem anderen: Stoppelkamp traf vom Strafraumeck (56.), Karweina (58.) und Vermeij machte es zweistellig (69.).

Fast der Ehrentreffer

Dann die Riesenchance zum Ehrentreffer: Yusuf Allouche behauptete einen langen Ball gegen zwei Duisburger, sein Abschluss mit links fand das Ziel allerdings nicht (75.), Sascha Möllmann scheiterte eine Minute später an Weinkauf. Eine schöne Kombination der Zebras sahen die Gästefans dann nach 83 Minuten doch noch, erneut setzte Karweinar die Krone drauf- 0:11. Den Ehrentreffer hätten sich die unterlegenen Knappen verdient, doch beim Schuss von Allouche und beim Kopfball von Grohmann kurz vor Schluss fehlte die Präzision. „Wir hätten uns bei ein oder zwei Chancen belohnen können. Aber im Nachhinein kann man da immer besser zurückblicken“, meint Linienchef Ertural. Für den Spielclub geht es in der Liga kommenden Sonntag weiter bei Essen-West, der MSV ist bereits am Freitag in Magdeburg zu Gast.