Oberhausen. Nach dem dritten Heimspiel steht die Bilanz traurig da: Zwei Unentschieden folgte ausgerechnet jetzt im Derby gegen Essen eine derbe Pleite.
Am Ende stand RWO-Trainer Mike Terranova mit seinem Kapitän Jannik Löhden am Mittelkreis und besprach das Spiel. Die beiden werden sich einiges zu erzählen gehabt haben. Denn nach starker erster Halbzeit verloren die Rot-Weißen unmittelbar nach dem Pausengang die Kontrolle über das Spiel, ließen ihren Gegenspielern zu viel Platz und und verloren in den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit dieses Derby. Letzten Ende sogar verdient, denn die Kleeblätter hatten während des zweiten Durchgangs keinerlei Zugriff mehr auf einen Partie, die Essen nach Belieben gestalten konnte.
Natürlich spielten den Gästen die beiden Tore in die Karten. Doch zu fragen ist, wieso RWO den Überblick in der Defensive dermaßen verlor. Den nach orientierenden 20 Minuten im ersten Durchgang hatten die Gastgeber das Spiel der Essener gelesen und setzten ihrerseits Akzente. Die qualitativ stark besetzten Essener hatten zwar zwei Hundertprozentige, doch RWO hätte in Führung gehen müssen.
Korrektes Zuspiel von Giuseppe Pisano
Wenn der Assistent an der Linie ein korrektes Zuspiel von Giuseppe Pisano auf Shaibou Oubeyapwa nicht abseits gepfiffen hätte. Oubeyapwa stürmte allein auf den Kasten von Marcel Lenz zu, umspielte den und vollstreckte. Doch der Assistent hatte die Fahne oben, das Tor zählte nicht. „Wenn der Schiedsrichter dieses reguläre Tor gegeben hätte,wäre es ein ganz anderes Spiel geworden“, regte sich Terranova nach dem Schlusspfiff auf. Denn für seinen Geschmack wurde nicht nur dieses Szene falsch entschieden: „In 50:50-Situationen ging es meist gegen uns“, befand er.
Die Entscheidung aber schenkten sich seine Abwehrleute selbst ein, da noch keiner den eingewechselten Enzo Wirtz auf der Rechnung hatte. Der verwertete zunächst einen Abpraller nach einem Schussversuch von Oguzhan Kefkir (51). Nur drei Minuten später stand er bei einem Eckball von Kevin Grund mutterseelenallein im Strafraum und wuchtete den Ball mit dem Kopf ein (54.)
Am Ende hätte es noch happiger kommen können
Den Schlusspunkt in der dann einseitigen Partie setzte der ebenfalls eingewechselte Aydele Max Adetula nach Solo über links und mit trockenem Schuss ins kurze Eck. Am Ende hätte es noch höher ausgehen können, doch Danial Davari bewahrte sein Team vor einem Debakel.
Denn spätestens nach dem 0:2 liefen die Rot-Weißen nur noch hinterher, Essen konnte den Ball laufen lassen und sich die Oberhausener praktisch zurecht legen.
Damit ist die Heimbilanz der Rot-Weißen schwer im Keller. Nach drei Spielen stehen zwei Unentschieden sowie die jetzt aktuelle Niederlage zu Buche. Damit haben sich die Kleeblätter erst einmal aus höheren Gefilden verabschiedet und werden einiges aufarbeiten müssen, um diese Scharte auszuwetzen.
Es bleibt noch viel zu tun
Der so sehr erhoffte Dreier, der die Fans mehr an die Elf gebunden hätte und Schwung bis in den Herbst hinein gegeben hätte, hat sich damit in den größten anzunehmenden Unfall gewandelt. Es wird ein hartes Stück Arbeit, das zu korrigieren. Viel zu tun für Team und Trainer.