Oberhausen. Mit Nadine Griebl und Philip Kreißig wollen zwei Oberhausener mit Medaillen von der Weltmeisterschaft aus Österreich heimfahren.
Aktuell finden im österreichischen Graz die Weltmeisterschaften im Unterwasser-Rugby der Frauen und Männer statt. Mit dabei sind mit Nadine Griebl und Philip Kreißig auch zwei Oberhausener Gesichter. Während es für Kreißig heute um 14.15 Uhr gegen Dänemark im Kleinen Finale um die Bronzemedaille geht, steht für Griebl um 15.30 Uhr im Endspiel gegen Norwegen die Mission Titelverteidigung an.
Denn bereits vor vier Jahren in Cali, einer Stadt in Kolumbien, durfte die Mitarbeiterin des Oberhausener Stadtsportbundes den WM-Pokal in die Höhe recken. Genau wie heute war der Finalgegner damals Norwegen. Ein gutes Omen also? „Es wird auf jeden Fall ein Duell, das uns alles abverlangen wird. Aber wir sind zur WM gefahren, um den Titel zu verteidigen. Somit gilt: Wir wollen das Finale unbedingt gewinnen.“
Von Vorteil für die deutschen Damen könnte dabei der Umstand sein, dass die Norwegerinnen in ihrem Halbfinale gegen Kolumbien (3:2) bis ins Penalty-Werfen mussten, während Deutschland gegen Finnland mit 1:0 nach Verlängerung den Sieg holte. „Norwegen hat sicherlich einige Körner mehr gelassen als wir, weshalb ich schon denke, dass wir körperlich, aber auch mental etwas im Vorteil sind. Verlassen kann man sich darauf aber natürlich nicht“, weiß die erfahrene Griebl.
Klare Erfolge in der Gruppenphase
Durch die Erfolge in der Gruppenphase gegen Spanien (9:0), der Türkei (3:0) und den USA (11:0) hatte die 31-Jährige mit ihrem Team das Viertelfinale gegen Österreich gebucht. Zwar hieß es am Ende 7:0 gegen den Gastgeber. Doch so klar, wie das Ergebnis es vermuten lässt, war es lange Zeit gegen das Überraschungsteam nicht. „Wir haben uns über weite Strecken schwer getan und erst kurz vor der Pause das erlösende 1:0 gemacht. Danach lief es dann deutlich besser für uns.“
Im Halbfinale wartete dann Finnland, wobei es die Deutschen unnötig spannend machten, wie Griebl berichtet. „Es war ziemlich aufregend, wobei der Sieg absolut verdient war und wir den Sack schon viel früher hätten zu machen müssen.“ Doch nicht nur mit dem bisherigen Turnierverlauf ist Griebl mehr als zufrieden. Auch die Stimmung im Sport- und Wellnessbad Eggenberg, auch Auster genannt, hat für die nötige Motivation gesorgt. „Die Stimmung hier ist wirklich hervorragend und auch die gesamte Organisation ist bisher perfekt gelaufen.“
Während sich Griebl also auf das Finale freut, muss sich Philip Kreißig mit dem Spiel um Platz drei begnügen, wobei die erste Enttäuschung darüber bereits wieder verflogen ist. „Klar war man nach der Niederlage im Halbfinale erstmal enttäuscht. Aber jetzt gilt es nochmal alle Kräfte zu mobilisieren, um gegen die Dänen zu bestehen.“
Bereits in der Gruppe waren die beiden Teams aufeinandergetroffen und hatten sich torlos getrennt. Als Gruppenzweiter stand für Deutschland das Viertelfinale gegen den Rekordweltmeister aus Schweden an. Auch dank der Nervenstärke durch Kreißig, der einen Strafwurf verwandelte, zog Deutschland mit 2:0 ins Semi-Finale ein. „Strafwürfe sind meine Paradedisziplin“, so Kreißig, der im vergangenen November im Hallenbad Oberhausen mit der U21 als Kapitän WM-Zweiter wurde.
Auch das Halbfinale war nichts für schwache Nerven. Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit und einer torlosen Verlängerung musste das Strafwurfwerfen die Entscheidung bringen. Hier sollte der norwegische Keeper Bard-Inge Peterson der Held werden, der gleich zwei Strafwürfe parierte, darunter auch einen von Kreißig. „Leider haben wir es nicht geschafft, uns in der regulären Spielzeit mehr Chancen zu erarbeiten. Die Klasse von Peterson bei den Strafwürfen muss man dann akzeptieren“, so Kreißig, der aber vor dem Aufeinandertreffen mit Schweden schon wieder voller Tatendrang ist. „Wir wollen nicht ohne Medaille nach Hause.“