Die vier Oberhausener Landesligisten haben verschiedene Zielsetzungen. Den Blick nach ganz oben aber richtet allein die U 23 von RWO.

Oberhausen. RWO U 23: Das Saisonziel war bewusst defensiv angegeben. „Oben mitspielen“ lautete die Devise des Oberliga-Absteigers nach dem für eine U 23 üblichen Umbau. Daher ist das Team von Dimitrios Pappas und Benjamin Schüssler mit dem zweiten Platz im Soll. Lange Zeit sah es für die jüngste Mannschaft der Liga noch besser aus. Nahezu perfekt kamen die Kleeblätter aus den Startlöchern und dominierten die gut besetzte Liga. Vor allem im Angriff lief es wie geschmiert, wo sich insgesamt zehn Rot-Weiße in die Torschützenliste eintrugen.

Bis zum 13. Spieltag führten die Oberhausener souverän. Eine unglückliche wie unnötige Heimniederlage gegen Repelen brachte die erfolgsverwöhnte Truppe aus dem Tritt. Drei Unentschieden in Folge kosteten die Führung. Das knappe 4:3 im Derby bei Nord lässt die Kleeblätter auf dem Relegationsrang überwintern. „Die junge Mannschaft hat sich weitgehend prima geschlagen. Am Ende hat es etwas gehapert, aber wir sind noch Zweiter“, sagt Pappas zufrieden.

Zweiter Rang ist das Ziel für die Saison

Den zweiten Rang zu halten, dürfte das Ziel für den Rest der Saison sein. Der offensivstarke SV Straelen, der in der Winterpause personell nachgelegt hat, dürfte schwer einzuholen sein. Mit Rhede, Sonsbeck und Speldorf stehen gleich drei ambitionierte Teams nur knapp hinter RWO und lauern auf Ausrutscher. Viel wird davon abhängen, wie weit der dünn besetzte Kader von Verletzungen oder Sperre verschont bleibt.

Ein Fehlen der beiden erfahrensten im Team, Kevin Krystofiak und Manuel Schiebener, hat sich zuletzt durchaus negativ bemerkbar gemacht. Sollten sie dabei sein und auch der bärenstarke Steve Tunga Malunda als Dauer-Leihgabe der Ersten bleiben, stehen die Chancen nicht schlecht. Ab 26. Januar beginnt die Vorbereitung, am 5. März geht es mit der richtungsweisenden Partie in Sonsbeck weiter.

Nord hat Klassenerhalt fast sicher

Spvgg. Sterkrade-Nord: Die Nordler überwintern auf Platz sieben. „Damit können wir sehr zufrieden sein“, zieht Markus Kowalczyk ein positives Resümee. „Unser Ziel war der Klassenerhalt und den haben wir fast erreicht. Dafür muss ich meinen Spielern ein Kompliment aussprechen.“

Der Trainer bewahrte auch zu Beginn der Saison die Ruhe, als Nord nach einem Auftakterfolg über Viktoria Buchholz (3:2) fünfmal in Folge sieglos blieb und im Tabellenkeller fest hing. Kowalczyk wusste seine Mannschaft richtig einzuschätzen und begründete den schwachen Saisonstart mit dem knüppelharten Auftaktprogramm – abgesehen von Buchholz standen die Nordler fast ausschließlich den Spitzenmannschaften der Liga gegenüber.

Sieben Spiele in Folge ungeschlagen

Danach folgte eine Serie von sieben ungeschlagenen Spielen, durch die Nord einen Sprung machte. Trotz der komfortablen Situation wollen die Schmachtendorfer in der Rückserie die Zügel anziehen. „Wir wollen an unserer tollen Entwicklung arbeiten. Vielleicht schaffen wir es ja noch unter die ersten Fünf“, schaut der Linienchef nach oben. Dazu bräuchte Sterkrade-Nord noch einmal eine tolle Serie.

Arminia Klosterhardt: Neben Aufsteiger SFK war auch die Arminia in der ersten Serie ein großes Sorgenkind. Die DJK kam lange Zeit überhaupt nicht in die Gänge, es drohte der Kontaktverlust zum gesicherte Mittelfeld. Die Mannschaft von Trainer Günter Bruns fand erst Mitte November in die Erfolgsspur zurück.

Vier eminent wichtige Siege aus den letzten fünf Spielen gegen die unmittelbare Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt rückten zum Jahresende hin einiges gerade. Aus dem Schneider sind die Arminen dadurch aber längst nicht. Trotzdem: Am Hans-Wagner-Weg herrschen Aufbruchstimmung und Zuversicht.

Der Start ging bei Arminia daneben

Der Start in die neue Spielzeit Mitte August stand unter keinem guten Stern. Das 1:2 beim Duisburger SV 1900 geriet schnell zur Nebensache. Vielmehr überschattete die schwere Knieverletzung von David Nyenhuis die Auftaktpleite. Arminias Stürmer stieß erst weit über zwei Monate später wieder zum Kader. In dieser Phase zeigte sich, dass die Lücke, die Torjäger Samet Sadiklar mit seinem Wechsel zu Jahn Hiesfeld in die Oberliga hinterlassen hatte, nicht geschlossenen werden konnte.

Eine angedachte Rückholaktion des Knipsers zur Rückrunde scheiterte. Sadiklar, der unter Georg Mewes in Hiesfeld nur sporadisch zum Einsatz kam, unterzeichnete kürzlich einen Amateurvertrag beim Duisburger SV 1900.

Während vorne zusehends ein laues Lüftchen wehte, schossen die Arminen in etlichen Begegnungen kapitale Böcke in der Defensive – die Abwärtsspirale nahm ihren Lauf.

Nach der Pause entspannt es sich personell

„Wir hatten uns das alle anders vorgestellt. Bei unserer Verletztenmisere und der großen Ansammlung von jungen, unerfahrenen Spielern, die sicher nicht die Kastanien aus dem Feuer holen müssen, kann das passieren“, lagen die Gründe für Bruns auf der Hand. Der Übungsleiter, der nach seinem im September erlittenen Herzinfarkt wieder auf dem Damm ist, kann zum Trainingsauftakt in gut einer Woche einen Neuzugang begrüßen.

Ralf Thiel kommt mit der Empfehlung von sieben Saisontoren von Adler Osterfeld. Nach langen Verletzungspausen werden auch Kapitän Marc Walenciak und Innenverteidiger Henning Hopf an der Rückrundenvorbereitung teilnehmen. Bruns: „Ich bin mir sicher, dass meine Mannschaft sich da unten rausmanövrieren wird. Wir müssen aber auf der Hut sein.“

SFK ist zuversichtlich, die Klasse zu halten

SF 1930 Königshardt: „Wir hätten gerne auf einem Nicht-Abstiegsplatz überwintert“, sagt Lars Mühlbauer und versprüht Optimismus. „Ich bin zuversichtlich, dass wir in der Rückrunde den Bock umstoßen und die Klasse halten.“ Nach 19 Spielen rangiert der Aufsteiger auf Platz 16.

Dabei haben die Sportfreunde durchaus bewiesen, dass sie in der Liga bestehen können. „Spielerisch kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen“, so der Übungsleiter. Den Spitzenmannschaften RWO U 23 und Rhede knöpfte SFK je ein achtbares 0:0 ab. Auffällig ist die Vielzahl an späten Gegentoren wie zuletzt beim 1:3 gegen Niederwenigern. Stellt sich die Frage: Woran liegt es, dass Königshardt in der Schlussphase stets um Gegentore bettelt?

Späte Gegentore ärgern Mühlbauer

Allein mit Pech lässt sich das nicht erklären. Das weiß auch Mühlbauer: „Wir waren nicht gerade vom Glück verfolgt, haben uns aber manchmal dumm angestellt.“ Er bringt einen weiteren Aspekt ins Spiel: „In der Hinserie hat der eine oder andere Spieler öfter beim Training gefehlt. Das wird sich im neuen Jahr ändern.“

Deswegen hat Mühlbauer die Rückrunden-Vorbereitung von sechs auf sieben Wochen erhöht, um mögliche konditionelle Defizite aufzuholen. Denn eins ist klar: Ein Spaziergang wird der Klassenerhalt nicht.