Oberhausen. .

  • RWO war in Aachen zwar auf Augenhöhe, unterlag nach einer selten zu sehenden Fehlerkette aber mit 0:1
  • Dabei wäre durchaus mehr drin gewesen.

Erste Niederlage für die Regionalligafußballer des SC Rot-Weiß in der Rückrunde: Mit 0:1 (0:1) fiel sie bei Alemannia Aachen denkbar knapp aus und beendete die Serie von fünf ungeschlagenen Spielen in Folge. Eine Woche nach dem strahlenden 7:1-Feuerwerk gegen den SC Verl war RWO diesmal im Abschluss nicht energisch genug.

Die 4900 Zuschauer im Tivoli bekamen auf ramponiertem Rasen ein temporeiches Spiel zu sehen, das beide Teams mit gleichmäßig verteilten Vor- und Nachteilen und durchweg ohne großartige Strafraumszenen boten.

Das Tor für Aachen in der 33. Minute war förmlich erbettelt, nachdem die Kleeblätter urplötzlich eine ganze Serie von Fehlleistungen produziert hatten. Der blödeste Fehler führte dann zum Tor, das weder schön herausgespielt noch irgendwie besonders attraktiv war. Vom Spiel aus dem Tor ging’s geradeaus weiter mit unzulänglichem Abwehrverhalten und schließlich einem Nutznießer, der Florian Rüter hieß und gelb-schwarz gekleidet war.

Engelmanns Großchance wäre es gewesen

„So’n blödes Tor sieht man selten“, war selbst Trainer Mike Terranova ziemlich perplex. Warum sich diese Fehlerketten entwickelten, kann man auch nicht sagen, denn weder vorher noch nachher war Misslingen in derartiger Häufung (und ohne großes Zutun des Gegners) zu erleben. Diese zwei bis drei Minuten absolut unzulänglicher Konzentration blieben die einzigen im Match, umso weniger erklärbar sind sie.

Da hätte RWO schon zwanzig Minuten in Führung liegen können, und dann hätte sich bestimmt auch ein anderes Spiel entwickelt. In der 13. Minute nämlich hatte der sehr eifrige Güngör Kaya von links in den Torraum geflankt, in den Simon Engelmann geeilt war. Aachens Keeper Philip Sprint flog am Ball vorbei, Engelmann hatte also freie Bahn und rückte den Ball volley vorbei.

Zwei Türme in der Mitte nicht zu knacken

Die Szene wirkte vor allem auf Aachen lähmend, denn die Alemannen verloren nun die Lust am ungestümen Drauflosspielen und hatten ihre defensive Fünferkette noch schneller als zuvor beisammen. In der Mitte dieser Kette ragten die beiden Türme Jannik Löhden und Jerome Propheter heraus, denen in der Luft nicht beizukommen ist. Flinke Dribbler wie Arnold Budimbu oder Kaya wurden aber schon früh attackiert, so dass sie gar nicht erst Gelegenheit bekamen, die „Langen“ am Boden zu ärgern.

Oft Leerlauf

Bis auf die Minuten 31 bis 33 hatte RWO die klare Kontrolle über das Geschehen, und die Fans – viele als „Nikoläuse“ gewandet – sangen aus voller Brust und mit mehr Entschlossenheit als einige Akteure auf dem Platz zu Werk gingen. Da gab es oft Leerlauf, weil die Ideen ausblieben, weil Anspiele ungenau waren, weil es an Resolutheit mangelte – Geist der Weihnacht?

Simon Engelmann hatte im zweiten Durchgang noch eine ähnlich gute Chance wie in der ersten, Tim Hermes hätte sich mal mehr Zeit lassen können, und der eingewechselte Raphael Steinmetz war immer mal überhastet – es hatte nicht sollen sein für Rot-Weiß. Dass Aachen gegen die aufgerückten Oberhausener gefährlicher wurde, kann man gar nicht sagen, denn die einzige Chance war ein Lattenschuss: Jerome Propheters 24-Meter-Freistoß in der 84. Minute.

Mit unsäglichem Verzögerungsspiel (warum Keeper Sprint nie verwarnt wurde, bleibt ein Rätsel) und viel Rennerei brachten die Alemannen die letzten Punkte des Jahres ins eigene Haus.

Für RWO war mehr drin, aber selbst fürs Wollen muss man auch mehr tun.