Heute beginnt die Junioren-Europameisterschaft im Skaterhockey. Für Deutschland mit dabei: Benedikt Hüsken und Dominik Luft

0012640543-0050028180.JPG
© WAZ

Wenn Bundestrainer Michael Klein heute um 8.30 Uhr seine Mannschaft gegen Österreich auf das Feld schickt, befinden sich auch Benni Hüsken (17) und Dominik Luft (14) in seinem Schlepptau. Die beiden Oberhausener sind wichtige Stützen in der deutschen Skaterhockey-Junioren-Nationalmannschaft, die an diesem Wochenende an der Europameisterschaft im schweizerischen Lugano teilnimmt.

Während Dominik als "Küken" im Team zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft dabei ist, gehört Benni schon zu den "alten Hasen". "Ich fahre zum dritten Mal zur EM", meint er. "In den letzten beiden Jahren haben wir jeweils die Goldmedaille geholt." Und dieses Jahr? "Ist doch klar", schmunzelt Benni. "Als zweifacher Titelverteidiger wollen wir natürlich wieder ganz nach oben."

Das Selbstvertrauen der Jungs kommt nicht von ungefähr. Denn mit dem Skaterhockey sind die beiden schon seit frühester Jugend vertraut. Ihre Karriere begann in der Nachbarschaft. "Anfangs haben wir auf der Grafenstraße gespielt", erinnert sich Benni. Da die Kinder bei den Anwohnern jedoch auf wenig Gegenliebe stießen, tauschten sie nach einiger Zeit den Asphalt gegen den Hallenboden und schlossen sich den Piranhas Oberhausen an.

Dort waren Benni und Dominik noch bis zum letzten Jahr aktiv. Dann gingen sie mit dem Wechsel zu den Moskitos Essen in der Karriereleiter eine weitere Sprosse nach oben. Benni hat mit der Seniorenmannschaft der Moskitos gute Chancen auf Platz zwei in der ersten Bundesliga, Dominik, dessen älterer Bruder Christian bei den Piranhas geblieben ist, hat mit der Junioren- und der Jugendmannschaft ebenfalls gute Chancen auf die Playoffs.

Erfolge, die sich nicht von selbst einstellen. "Skaterhockey-Training ist dreimal in der Woche", berichtet Dominik. "Aber eigentlich treiben wir fast jeden Tag Sport." Wie sieht's mit Freizeit aus? "Da geht schon vieles für Training und Spiele drauf", gesteht Benni ein und fügt grinsend hinzu: "Hin und wieder muss ich aber dann doch mal bei meiner Freundin vorbeischauen." Skaterhockey ist jedoch nicht nur ein zeitintensiver, sondern auch ein teurer Sport. "Für eine komplette Ausrüstung fallen mindestens 500 bis 600 Euro an", informiert der 17-jährige Anlagenmechaniker.

Hinzu kommt, dass beide nicht nur auf "Inlinern", sondern auch auf Kufen Hockey unterwegs sind. Eine gängige Praxis. "Viele spielen im Sommer Skater- und im Winter Eishockey", erklärt Benni. "Häufig nutzen Eishockeyspieler das Skaterhockey, um fit zu bleiben." Benni und Dominik haben sich bis dato noch nicht entschieden, welcher Sportart sie in Zukunft den Vorzug geben werden. Warum auch, wenn beides zusammen so gut funktioniert.

Zurück zur EM: Neben Deutschland und Österreich sind Dänemark, die Schweiz, die Niederlande, Großbritannien und Israel dabei. Wer kann den Deutschen auf dem Weg zum erneuten Sieg gefährlich werden? "Eigentlich nur die Briten und die Schweizer", sagt Benni. "Die Schweizer haben eine sehr harte Spielweise, an die man sich erst mal gewöhnen muss. Die Briten sind technisch gut, aber in vielen Situationen zu eigensinnig."

Sollte es tatsächlich wieder ins Finale gehen, käme für Dominik eine weitere Premiere hinzu. "Es wird bestimmt kribbeln, wenn 1000 Leute auf der Tribüne sitzen und die deutsche Nationalhymne gespielt wird", freut sich der 14-jährige Schüler. Benni ist sich indes sicher, dass er einen Zuschauer wieder heraushören kann - seinen Großvater: "Mein Opa ist mein größter Fan. Er ist fast überall mit dabei und feuert uns lautstark an." Na, was soll bei einer solchen Unterstützung noch schief gehen?