Die Stadtmeisterschaft im Kunstradfahren ist so etwa wie eine Vereinsmeisterschaft, denn lediglich der Rad-Club Sturmvogel bietet diese Sparte im Radsport an. Die Mülheimer zeigten bei den Titelkämpfen in der Sporthalle an der Hügelstraße gute Leistungen und sind fit für die kommenden Aufgaben.
Die Haltung graziös, der Körper bis in die letzte Faser angespannt, jede Bewegung präzise kalkuliert. Die Kunstrad-Akrobaten des RC Sturmvogel demonstrierten im Rahmen der Stadtmeisterschaft ihr Können auf dem Hallenrad und belohnten sich nach erfolgreichem Turnierabschluss gleich mit einem Dutzend neuer Bestleistungen.
Vor allem die Schülerinnen und die Elitefahrer nutzten den Wettbewerb in der Sporthalle an der Hügelstraße, um ihre Kür vor dem anstehenden Einladungsturnier in Kamen (ARAG-Schülercup) sowie den Landesmeisterschaften in Recklinghausen einem letzten Härtetest zu unterziehen. Generalprobe geglückt!
„Wir haben heute super Leistungen und sehr saubere Küren gesehen“, freut sich Fachwartin Doris Külschbach über die Resultate der Kunstradfahrer. Und die Messlatte lag von Beginn an weit oben. Da es den Sturmvögeln an Konkurrenz aus dem Umkreis mangelt, erfolgt häufig ein direkter Vergleich mit einem Vereinskameraden.
Saubere Küren der „Sturmvögel“
So lieferten sich fast schon traditionsgemäß Thale Purr und Luisa Kandler im Einer Kunstradsport der Schülerinnen C ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Thale entschied das Duell mit 39,56 Punkten denkbar knapp für sich und überholte Luisa, die ihrerseits solide 39,30 Zähler einfuhr. Nichtsdestotrotz bilden die Schülerinnen in der Disziplin Zweier-Kunstrad ein Duo wie aus dem Bilderbuch und landeten mit 21,50 Punkten auf dem zweiten Rang, direkt hinter Nele-Marie Preckwinkel und Tieneke Purr (39,50 Punkte). Tieneke gewann ebenfalls im Einer-Kunstrad der Schülerinnen A (51,00 Punkte).
Weiterhin belegte Lucy Brandt im Wettbewerb der Schülerinnen C Rang drei (22,87 Punkte), gefolgt von Dewina Liß (18,50 Punkte), Anna Lindenberg (17,75 Punkte) und Tessa Schmitz (16,60 Punkte).
Für eine kleine Sternstunde sorgte Simon Vogel im Einer-Kunstrad der C-Schüler. Das intensive Training und die Leidenschaft, die der achtjährige Nachwuchs-Akrobat für das Kunstradfahren hegt, machte sich in jedem Element seiner Kür bemerkbar. Simon erreichte mit 39,90 Punkte Platz eins und eine persönliche Bestleistung.
Zu den Fortgeschrittenen zählen auch Jana Cramer und Sabrina Hake, die im Zweier-Kunstrad der Frauen an den Start gingen. Sie sicherten sich bereits im letzten Jahr den dritten Platz im Deutschland-Halbfinale sowie den fünften Platz bei den deutschen Meisterschaften. Mit ihrer Vorführung brachten sie den Atem des einen oder anderen Zuschauers in der Halle an der Hügelstraße zum Stocken. „Für die Kleinen ist es auch wichtig zu sehen, was die Erwachsenen können. Im Training begegnen sie sich normalerweise nicht. Das ist ein großer Anreiz für sie“, weiß Doris Külschbach. Auch in diesem Jahr will das Duo an den Erfolg anknüpfen. Zunächst bei der Landesmeisterschaft: „Es ist noch Luft nach oben. Die Kür müssen wir noch flüssiger hinbekommen“, betrachten sich die Studentinnen selbstkritisch.
Sabrina Hake trat ebenfalls im Einer-Kunstrad der Frauen an und sicherte sich mit 128,90 Punkten die höchste Wertung der Stadtmeisterschaften. Paula Rohn erreichte im Einer der Juniorinnen nach einer glänzenden Darbietung 43,95 Zähler und damit Platz eins.