Die beiden großen Damen der internationalen Badminton-Szene kennen sich, schätzen sich und begegnen sich mit gegenseitiger Hochachtung. Deutschlands Nummer eins, die in der Bundesliga für den Tabellenführer SG EBT Berlin aufschlagende Mülheimerin Juliane Schenk, und die chinesische Branchenführerin Li Xuerui haben sich im Finale der YONEX German Open 2012 gegenübergestanden, die Asiatin setzte sich in der ausverkauften Sportstätte in zwei Sätzen (21:19, 21:16) durch und gewann zum ersten Mal bei der mit einem Preisgeld von 120.000 US-Dollar ausgestatteten Titellese auf deutschem Boden.

Mögliches Treffen im Halbfinale

Zu einer Wiederholung dieser Konstellation kann es bei den 56. Internationalen Badminton-Meisterschaften von Deutschland (26. Februar bis 3. März) in der Mülheimer RWE-Sporthalle nicht kommen. Wenn die beiden Damen planmäßig ihren Weg gehen, kommt es im Dameneinzelwettbewerb im Halbfinale zum Aufeinandertreffen zwischen der Weltranglistenvierten Juliane Schenk (Setzplatz drei) und der Olympiasiegerin und Weltranglistenersten Li Xuerui (Setzplatz eins) und damit zur Neuauflage des Vorjahres-Finals. Setzplatz zwei behauptet die Chinesin Wang Yihan aus Shanghai, die 2011 Weltmeisterin wurde und bei den German Open zu den gern gesehenen Stammgästen zählt.

Die zweimalige Vize-Europameisterin aus Mülheim schlägt als einzige Vertreterin des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) im Dameneinzel im Hauptfeld auf. Für die für Union Lüdinghausen spielende Mülheimerin Karin Schnaase besteht die Möglichkeit, über die Qualifikation das 32er-Feld zu erreichen. Im ersten Spiel trifft sie am Dienstag auf Stefani Stoeva aus Bulgarien.

Zum Auftakt am kommenden Mittwoch wartet auf Juliane Schenk gegen die 23-jährige Yeon-Ju Bae aus Seoul keine leichte Aufgabe. Die kleine Koreanerin wird in der Weltrangliste derzeit an Position 14 geführt und lieferte sich mit der Deutschen in der Vergangenheit schon mehrere Drei-Satz-Spiele. Zwar verzeichnete die Asiatin in bislang sieben Duellen erst einen Sieg über Juliane Schenk. Doch dieser gelang ihr ausgerechnet bei den YONEX German Open: 2009 bezwang die Asiatin die Lokalmatadorin mit 21:19, 12:21 und 22:20. Damals standen sich die Damen ebenfalls in der ersten Runde gegenüber. Die fünf Vergleiche danach gewann allerdings Juliane Schenk. Ein gutes Omen.

Das Ambiente in der RWE-Sporthalle wird wieder im Einklang sein mit den Spitzenleistungen auf den Spielfeldern. „Wir setzen – unter anderem mit dem Lichtkonzept – auf Bewährtes und haben nur Nuancen im Vergleich zum Vorjahr verändert“, sagt Turnierdirektor Boris Reichel, Trainer des heimischen Bundesligisten 1. BV Mülheim. „Aus meiner Sicht ist das Hallenbild diesmal noch harmonischer. An den Stellen, an denen es für die Zuschauer besonders wichtig ist, werden wir ihnen noch mehr Informationen zukommen lassen. Viele Veränderungen sind Kleinigkeiten, die nur feststellbar sind, wenn man den Vergleich zu vorangegangenen Veranstaltungen hat. Viele Spieler nennen die YONEX German Open in einem Atemzug mit Superseries-Turnieren. Sie sehen das Turnier in Mülheim auf dem gleichen Level. Das ist natürlich ein großes Lob für uns.“