Der „FELIX“ blieb Mülheims Gold-Jungs zwar verwehrt, doch glücklich waren die Hockey-Olympiasieger Jan Philipp Rabente und Thilo Stralkowski vom HTC Uhlenhorst dennoch: „Wir fühlen uns sehr geehrt, nominiert gewesen zu sein und an der Gala teilnehmen zu dürfen“, meinte etwa Thilo Stralkowski.

In feierlichem Rahmen wurden am Freitag in Dortmund die Preisträger bei der NRW-Sportlerwahl ausgezeichnet. 1400 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien waren bei der Veranstaltung zugegen, zu der das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport (MFKJKS) des Landes Nordrhein-Westfalen und der Landessportbund (LSB NRW) eingeladen hatten. Die Bürger konnten über einen Zeitraum von viereinhalb Wochen in sieben Kategorien ihre Favoriten wählen. In sechs Kategorien hatte eine Experten-Jury eine Vorauswahl vorgenommen, so dass sich die Sportfans zwischen jeweils fünf Personen bzw. fünf Teams entscheiden mussten. Beim „Fußball-FELIX“ waren keine Kandidat(inn)en vorgegeben worden, sondern die Wähler durften eine/n Einzelspieler/in bzw. Trainer/in vorschlagen.

Sicherlich auch, weil die Wahl zum „Team des Jahres“ besondere Spannung versprach, erfolgte die Bekanntgabe des Gewinners zuletzt. Um 23.12 Uhr erfuhr die illustre Gästeschar, dass Jan Philipp Rabente und Thilo Stralkowski mit ihren Mitspielern im Hockey-Nationalteam unter den „Besten im Westen“ Platz zwei erreicht hatten. „Zur Wahl standen vier Olympiasieger und ein Europameister. Alle haben fantastische Leistungen abgeliefert, so dass die Wahl eigentlich nicht gerecht ist. Zwar verlieren heute einige von ihnen, aber im Grunde haben alle gewonnen“, sagte Sportmoderator Claus Lufen (ARD).

Über den FELIX für das „Team des Jahres“ freuten sich Julius Brink/Jonas Reckermann. Von der Rekordzahl von fast 97.000 Stimmen, die bei der Online-Wahl 2012 abgegeben worden waren, verbuchten die Olympiasieger im Beachvolleyball 35.101 für sich. Rabente, Stralkowski & Co. kamen auf 25.078, was einen deutlichen Abstand zu Rang drei (Deutschland-Achter im Rudern; 15.543) bedeutete. Außerdem waren die 4x100-Meter-Sprintstaffel der Frauen (Gold bei der Leichtathletik-EM; 12.506) und die deutschen Vielseitigkeitsreiter (Olympia-Gold; 8.544) nominiert. „Das ist eine harte Konkurrenz. Aber der Sieg ist nicht das Wichtigste. Es ist schon schön, dabei sein zu dürfen“, hatte Stralkowski im Vorfeld gemeint.

In der Kategorie „Trainer/in des Jahres“ stand 2012 eine Person zur Wahl, die wesentlich an der positiven Entwicklung der beiden heute 25 Jahre alten Hockey-Asse beteiligt ist: Die Experten-Jury hatte in Anerkennung seiner Leistungen auch Arndt Herzbruch (ebenfalls HTCU) auf die Liste der Kandidaten gesetzt. „Bei mir ist die Nominierung nicht das Ergebnis eines Jahres, sondern das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Ich fühle mich sehr geehrt, nominiert gewesen zu sein“, sagte der erfolgreiche Coach, der in früheren Jahren nicht nur Rabente und Stralkowski am Uhlenhorst betreute, sondern darüber hinaus weitere Hockey-Asse, die in London Olympia-Gold gewannen, die inzwischen für andere Vereine antreten. 16.805 Sportfans votierten für Herzbruch, womit er beim Sieg von Ralf Holtmeyer (Trainer des Deutschland-Achters; 26.664) auf Rang vier kam.

In der Kategorie „Sportlerin des Jahres“ war Mülheim ebenfalls vertreten: Badminton-Nationalspielerin Juliane Schenk, die am Bundesstützpunkt an der Südstraße trainiert, zählte sogar zum zweiten Mal in Folge zu den Kandidatinnen und erfuhr damit eine weitere Auszeichnung für ihre hervorragenden Auftritte im internationalen Turniergeschehen. Nach Platz vier 2011 sicherte sich die aktuelle Weltranglistenvierte im Dameneinzel diesmal Rang drei (17.549 Stimmen). Der FELIX ging an Britta Heidemann, die Olympia-Zweite mit dem Degen (27.493). Die Fechterin setzte sich nur mit einem hauchdünnen Vorsprung von 778 Stimmen gegen Linda Stahl, Olympia-Dritte mit dem Speer, durch (26.715). Juliane Schenk konnte an der Gala nicht teilnehmen, da sie wenige Stunden zuvor noch beim Jahresabschlussturnier des Badminton-Weltverbandes BWF in China im Einsatz war. Dort verpasste sie am Freitag nach der Niederlage in ihrem abschließenden Gruppenspiel den Einzug ins Halbfinale (wir berichteten).

Auf Rabente und Stralkowski wartete zwei Tage nach der Veranstaltung in Dortmund übrigens noch ein besonderes Ereignis: Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft war auch zur Gala anlässlich der Auszeichnung der „Sportler des Jahres“, der von Experten durchgeführten bundesweiten Wahl (Ergebnis nach Redaktionsschluss), in Baden-Baden eingeladen.