Diese Asien-Reise hätte nicht erfolgreicher und ertragreicher verlaufen können. Knapp fünf Wochen vor dem Beginn der Badminton-Wettbewerbe (28. Juli bis 5. August) bei den Olympischen Spiele in London gewann die Mülheimerin Juliane Schenk, amtierende WM-Dritte im Einzel und Weltranglisten-Sechste, am Sonntag die mit 200.000 US-Dollar dotierten Singapore Open in Singapur und gewann zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Superseries-Turnier. Auch für den DBV bedeutet dies eine Premiere. Bei einem Turnier dieser seit 2007 existierenden Kategorie war zuvor niemandem aus Deutschland ein Finalsieg gelungen.

Der Triumph in Fernost war nach der Neuauflage des WM-Halbfinals von 2011 perfekt. Im Finale besiegte die 29-jährige Mülheimerin Vize-Weltmeisterin Cheng Shao Chieh aus Taiwan (Setzplatz 4) in 52 Minuten mit 21:11 und 26:24. Das dritte Superseries-Finale in ihrer Laufbahn hatte Mülheims Sportlerin des Jahres 2011 durch einen Zwei-Satz-Erfolg zum Auftakt über Salakjit Ponsana aus Thailand und drei Drei-Satz-Siege gegen Chen Xiao Jia (China), Porntip Buranaprasertsuk (Thailand) und Sung Ji Hyun (Korea/Setzplatz 3) erreicht. In den beiden vorangegangenen Endspielen bei Turnieren dieser Kategorie, im April bei den India Open und im September 2011 bei den Japan Open, musste sich Schenk noch geschlagen geben. Für ihren Finalerfolg in Singapur und bei der Generalprobe für die Olympischen Spiele in der britischen Metropole erhielt die Sportsoldatin der Bundeswehr ein Preisgeld in Höhe von 15.000 US-Dollar.

Der DBV-Star holte sich in Asien den letzten Kick für die Spiele: „Eine fantastische Woche liegt hinter mir. Mit tollen Leistungen, viel Nervenstärke und spielerischen Fähigkeiten konnte ich nach langem, geduldigem Warten meinen ersten Superseries-Titel erringen. Das Timing könnte besser nicht sein und dürfte alle Badminton-Fans darin bestärken, an eine olympische Medaille zu glauben“, hieß es per SMS gegenüber der Sportredaktion.